Ätherischer Pagan-Folk aus einer anderen Welt …
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Stellt Euch Musik vor, die sich anhört, als wäre sie komponiert worden für Ein Sommernachtstraum von Shakespeare oder die tröstenden Momente in Pans Labyrinth. Man öffnet einfach eine Tür an einem altertümlichen Schrank, tritt hindurch und befindet sich inmitten einer Lichtung im Wald. Alles ist friedlich, das einzige Licht spenden Mond, Sterne und ein Schwarm Glühwürmchen, es duftet nach Moos und Schlüsselblumen, Grillen zirpen und die Szenerie wird bevölkert von Panen, Feen, Satyren und allerlei anderen Märchen- oder Sagengestalten – eine Zauberwelt, ein Ort, den man nur herbeiträumen kann. Genau die Art von Musik erschaffen The Moon And The Nightspirit.
Ágnes Tóth und Mihaly Szabo gründeten The Moon And The Nightspirit 2003. Zwei Jahre später erschien das Debutalbum Of Dreams Forgotten And Fables Untold, damals noch hauptsächlich in englischer Sprache. 12 Jahre sind seitdem vergangen und das Duo stellt mit Metanoia nun ihr sechstes Studioalbum vor. Metanoia steht zugleich für Initiation, Rückkehr und Wiedergeburt. Es ist eine „Rückkehr zum unberührten und reinen Pfad des kristallenen Daseins“, sagt die Band und obwohl sich Metanoia ein wenig dunkler als seine Vorgängerwerke anfühlt, entführen die Ungarn ihre Zuhörer wieder an verwunschene Orte, an die man nur zu gern fliehen möchte.
Das gelingt The Moon And The Nightspirit zu einen durch den gelungenen Einsatz weniger bekannter, eher in der Weltmusik beheimateter Instrumente wie dem Morin Khuur oder dem hammered dulcimer, deren verträumten Arrangements aus Raum und Zeit gefallen zu sein scheinen. Zum anderen sind es die Stimmen von Ágnes Tóth und Mihaly Szabo (deutlich besser als auf den vorangegangenen Alben!): die eine zerbrechlich und ätherisch, die andere dunkel und kraftvoll. Komplettiert wird das märchenhafte Œuvre durch das bezaubernde Artwork, das Ágnes Tóth für das Album entworfen hat und die mystisch philosophische Phantasiereise gekonnt visualisiert.
Der musikalische Eskapismus stellt sich also auch auf Metanoia ein. Bis auf das treibende rituelle Mystérion Mega gelingt es der Band jedoch nicht, Akzente auf dem Album und leider auch gegenüber den Vorgängeralben zu setzen. Die meisterlich gespielten und ausgetüftelt diffizilen Melodiengespinste greifen über alle Titel hinweg ineinander, lassen den Geist wegdriften und sich in den Arrangements verlieren. Ehe man sich versieht, ist das Album auch schon zu Ende und man meint aus einem Traum zu erwachen. An einen einzelnen Titel für sich jedoch erinnert man sich nicht.
Metanoia ist am 17. März bei Auerbach Tonträger / prophecy productions erschienen.
Anspieltipp: Mystérion Mega
Tracklist THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT – Metanoia:
01. A Hajnal Köszöntése
02. Az Elsö Tündér Megidézése
03. Mystérion Mega
04. Kilenc Hid
05. A Fény Diadala
06. Metanoia
07. Kristálymezök
08. Hen Panta Einai (Minden Egy)
Weblinks THE MOON AND THE NIGHTSPIRIT:
Homepage: www.themoonandthenightspirit.com
Facebook: www.facebook.com/TheMoonAndTheNightspirit
Bandcamp: the-moon-and-the-nightspirit.bandcamp.com