Er kann es nicht lassen. Mit fast 69 Lenzen hat sich Iggy Pop, der Godfather of Punk und seit 2010 Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame, nochmal ins Studio begeben und sich für sein neues Werk Post Pop Depression mit Josh Homme (Queens of the Stone Age) hochkarätige Unterstützung ins Boot geholt. Seit seinem Debutalbum The Idiot von 1977 sind bereits 39 Jahre und 15 weitere Longplayer ins Land gezogen, darunter Blah Blah Blah, mit dem er es 1986 erstmalig auch in die deutschen Charts schaffte und Avenue B von 1999, das ihm hierzulande mit Platz 27 seine beste Chartspositionierung verschaffte.
Bestnote für Musik und Lässigkeit
Gleich die ersten Töne von Break Into Your Heart schlagen bedrohlich mit der Ankündigung an, er wolle in das Herz des Hörers einbrechen und unter seine Haut kriechen und das gelingt ihm. Zwar befindet sich dieser Song auf Pops Album, aber Hommes Handschrift ist hier so unverkennbar, dass es genauso gut ein Feature-Track auf dem letzten QOTSA-Album …Like Clockwork hätte sein können. Schaut man sich die beiden anderen Mitmusiker an, verwundert das nicht: Schließlich ist auch Dean Fertita mit von der Partie, der seit 2007 ebenfalls zu den Queens zählt und an den Drums befindet sich mit Matt Helders von den Arctic Monkeys ebenfalls jemand aus Hommes engerem Kreis. Auf den übrigen acht Stücken setzen diese jedoch nur noch Akzente und lassen mehr Entfaltungsraum für Iggys kehlige Stimme und Genrebandbreite. Interessantester Track ist German Days, der auf seine Zeit mit dem kürzlich verstorbenen David Bowie in Berlin zurückblickt. Schwer zu glauben, dass das schon 40 Jahre zurückliegt. Immerhin schafft Iggy Pop den Spagat zwischen zeitloser/-gemäßer Musik und seinem fortschreitenden Alter. Da kann sich Madonna mit ihrem dezent an Lächerlichkeit kratzenden Jugendwahn gerne mal eine Scheibe von abschneiden. Dem Album wohnt dementsprechend eine enorme Ruhe und Gelassenheit inne, was Pops Aussage unterstreicht, dass er mit diesem Werk als seinem Letzten zufrieden wäre. Schließlich hat der Exzentriker in den letzten 5 Jahrzehnten (The Stooges mit eingerechnet) mehr als oft genug bewiesen, dass er den Titel Godfather of Punk nicht zu unrecht trägt. Da Pop und Homme zusammenpassen wie Arsch auf Eimer und die unendliche Lässigkeit dieses Albums mehrere Generationen von Rockfans begeistern wird, gibt es an dieser Stelle die Bestnote.
Tracklist IGGY POP – Post Pop Depression:
01. Break Into Your Heart
02. Gardenia
03. American Valhalla
04. In The Lobby
05. Sunday
06. Vulture
07. German Days
08. Chocolate Dop
09. Paraguay