Bereits vor 16:00 Uhr fanden sich schon zahlreiche Gäste vor der Stadthalle ein. Das Wetter war relativ mild. Geduldig wartete man noch eine Weile, bis um 16:15 Uhr der Einlass begann.
Wie geplant startete das diesjährige Dark Storm um 16:45 Uhr mit der Berliner Formation Ost+Front. Gründungsmitglied Patrick Lange ist seitdem unter dem Pseudonym „Hermann Ostfront“ unterwegs. Im August 2014 erschien das Debütalbum Ave Maria. Musikalisch kann man die Band ins Genre Neue Deutsche Härte einordnen. Ein Mix aus harten Gitarrenklängen mit elektronischer Musik und aggressiven deutschen Texten kennzeichnen den Stil von Ost+Front. Obwohl das Festival gerade erst begann, standen jetzt schon viele Fans dicht gedrängt vor der großen Bühne.
Nach kurzer Umbauphase ging es auf der großen Bühne weiter mit Coppelius. Die Berliner Band bezeichnet ihren Musikstil selbst als Kammercore. Verwendet werden verschiedenste Instrumente, u.a. Schlagzeug, Kontrabass, Cello und Klarinette. Die Band versetzt das Publikum ins 19. Jahrhundert, so tragen die Bandmitglieder auch Kleidung aus dieser Zeit. Zusätzlich war die Bühne mit einer passenden Dekoration geschmückt. Coppelius gab den Besuchern keine Zeit zum Ausruhen. Sofort fesselten sie die Besucher mit ihrer Musik und nahmen sie mit auf eine musikalische Zeitreise.
Gleich im Anschluss begann die erste Show auf der kleinen Bühne. Das Gelsenkirchener Elektro-Projekt Rotersand machte hier den Anfang. Der Stil von Rotersand ist vielschichtig und enthält Elemente aus Futurepop, Techno und Trance. Vier Alben sind seitdem erschienen, zuletzt Random Is Resistance (2009).
Als nächstes folgte die aus Hamburg stammende Band Grausame Töchter. Sie wurde 2009 von Aranea Peel (Gesang) und Gregor Hennig (Schlagzeug, Studiomix) gegründet. Stilistisch bewegt sich die Band zwischen EBM, Industrial, Punk und Techno. Das aktuelle Album Glaube, Liebe, Hoffnung erschien erst vor wenigen Monaten. Der große Saal war nun bis hinten gefüllt. Gespannt warteten die Besucher auf die Show, welche durchaus eine der aufsehenerregendsten des Abends werden sollte. Mit in Nebel gehüllter Bühne und geheimnisvoller Atmosphäre präsentierten Aranea und ihre Musiker ihre Songs, welche von Tanz- und Fetischeinlagen untermalt wurde. Gespannt verfolgten die Besucher diesen außergewöhnlichen Auftritt.
Wieder rein elektronisch ging es kurz nach 19:00 Uhr auf der kleinen Bühne weiter. Dive ist eines der zahlreichen Projekte von Dirk Ivens. Das Elektro-Industrial-Projekt existiert seit 1991. Harter, minimalistischer Sound mit ebenfalls knapp gehaltenem Gesang kennzeichnet die Musik von Dive. Tanzen war nun angesagt. Clubhits wie Snakedressed und Pain and Pleasure kamen super bei den Besuchern an. Fans des härteren Elektro konnten zu rund 40 Minuten feinstem Sound richtig loslegen.
In Strict Confidence etablierten mit unverkennbaren Melodien und eingängigen Texten ihren eigenen Stil in der Elektro-Szene. Seit vielen Jahren begeistert die Band zahlreiche Fans. Titel wie Zauberschloss oder Engelsstaub sind Ohrwürmer und werden immer wieder gerne gehört. Im letzten Jahr veröffentlichten sie eine Retrospektive der vergangenen 20 Jahre – Lifelines (Vol. 1 + 2). Im Februar wird Vol. 3 erschienen. Vor 4 Jahren hatte In Strict Confidence bereits einen Auftritt auf dem Dark Storm Festival, damals auf der großen Bühne. Nun auf der kleinen Bühne, leider auch mit eingeschränkten Line-Up – Sängerin Nina de Lianin war nicht mit dabei.
Nahezu zeitgleich begann ca. 20:25 Uhr die Show von Welle: Erdball auf der großen Bühne. Unlängst erschien ihre brandneue EP Ich rette Dich!, mit der sie gleich auf Tour gingen. Wenige Monate zuvor erschien das Album Tanzmusik für Roboter, auf dem die neue Moderatorin Lady Lila ihr Debüt hatte. Das Minimal-Elektro-Projekt setzt auf deutsche Texte und verwendet u.a. elektronische Hilfsmittel wie den Commodore 64. Mit über 20 Jahren Bandhistorie gab es jede Menge Songs zur Auswahl. Mit dem Kraftwerk-Cover Die Roboter begann die Show. Aber auch Klassiker wie Arbeit Adelt!, Schweben, Fliegen und Fallen sowie Starfighter F-104G durften nicht fehlen. Die Zuschauer sangen begeistert mit. Der große Saal war nun bis hinten gefüllt. Luftballons, die von der Band ins Publikum geworfen wurden, sorgten zusätzlich für eine angenehme Atmosphäre.
Das mexikanische Elektro-Duo Hocico war anschließend um 21:25 Uhr der letzte Act im kleinen Saal. Die Band hat in der härteren Elektro-Szene schon seit etlichen Jahren Kult-Status.
Zur selben Zeit startete im großen Saal die Münchner Band Megaherz, die erst wenige Tage zuvor mit ins Programm aufgenommen wurden. Seit mehr als 20 Jahren sind sie bereits unterwegs und gehören damit zu den frühesten Vertretern der Neuen Deutschen Härte. 2008 schafften sie einen großen Erfolg mit dem Album Heuchler. Im September haben Megaherz ihr neues Album Zombieland veröffentlicht. 40 Minuten Spielzeit blieben Megaherz, allesamt schwarz und weiß geschminkt. Das Publikum tanzte und jubelte zur Rockmusik mit Herz.
Kurz vor Mitternacht wurde es Zeit für die 12. und letzte Band des Abends: Project Pitchfork. Unlängst haben sie ihr neues Album Blood veröffentlicht. Bereits seit Anfang der Neunziger Jahre gehören sie zu einem festen Bestandteil der schwarzen Szene.
Auch das 18. Dark Storm Festival sorgte mit einem abwechslungsreichen Programm für ein zufriedenes Publikum und einen gelungenen Abschluss des Jahres. 12 Bands aus verschiedenen Genres gaben ihr Bestes und sorgten für einen unvergesslichen Abend.
Wir haben für euch eine Bildergalerie zum Festival zusammengestellt, die ihr hier oder durch Anklicken der Bilder erreichen könnt:
Bildergalerie Dark Storm Festval 2014 (Bands & Impressionen)
Fotos: Thomas Bunge
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