THE SISTERS OF MERCY – Berlin, Columbiahalle (12.05.2014)
Christian Reipen
Seit mehr als 20 Jahren keine Neuveröffentlichung und trotzdem (oder vielleicht auch gerade deswegen) laufen die Tourneen gut – The Sisters of Mercy sind ein Phänomen. Im Mai tourten die barmherzigen Schwestern durch 12 europäische Städte bevor im Juli weitere Gigs folgen. Beim Tourauftakt in der Berliner Columbiahalle waren wir für euch live vor Ort.
Eröffnet wird der Abend von den britischen Indie-Rockern Losers. Im Gepäck haben sie ihren aktuellen Longplayer …And So We Shall Never Part den sie mit coolen Posen und voller Lightshow nun live präsentieren. Mit dem abwechslungsreichen frischen Sound können jedoch nur ein paar wenige Zuschauer in der bereits gut gefüllten Halle etwas anfangen und so kommt nur langsam etwas Stimmung auf. Trotz allem kann man davon ausgehen, dass man von den Losers in Zukunft noch einiges hören wird.
Nach gut einer halbe Stunde Umbaupause werden dann die Nebelmaschinen angeworfen bis man auf der Bühne nur noch die leuchtenden Apple Logos von Dr. Avalanche erkennt, dem Drumcomputer der Sisters. Kurz darauf betreten die beiden Gitarristen, gefolgt vom einzig verbliebenen Gründungsmitglied Andrew Eldritch, die Bühne und starten mit More, ihrem wohl größten Radio Hit. Mit Ribbons folgt darauf ein weiterer Song vom 1990er Vision Thing Album.Crash And Burn ist hingegen ein relativ „neuer“ Song und auch das in den letzten Jahren bereits mehrfach live erprobte Red Lorry Yellow Lorry Cover Gift That Shines findet sich in der Setlist wieder. Mit Blood Money ist aber auch ein Stück dabei welches schon länger nicht mehr live gespielt wurde. Arms gehört zwar schon seit einigen Jahren zum Standardprogramm, ist so gesehen der neueste Song der Sisters, auch wenn dieser seit der Entstehung im Jahre 2009 nie offiziell veröffentlicht wurde. Zum Ende des regulären Sets erhöhen TSoM mit Songs wie Dominion/Mother Russia, Alice, First And Last And Always und This Corrosion die Schlagzahl und geben der Menge die Klassiker, auf die sie gewartet hat. Danach ist allerdings auch erstmal Schluss. Doch nach etwas Wartezeit eröffnet das schleppende Kiss The Carpet den ersten Zugabeblock, der noch eine energiegeladene Version von Vision Thing und das treibende Lucretia My Reflection für die Fans bereithält. Abermals verlassen die Protagonisten dann die Bühne um nach ein paar Minuten erneut zurückzukehren und mit Something Fast eine weitere Zugabe zu geben. Für den nächsten Song zieht sich Andrew Eldritch in den Nebel zurück und überlässt seinen beiden Gitarristen Ben Christo und Chris Catalyst die Bühne, die eine Coverversion von Dick Dale‘s Misirlou zum Besten geben bevor das Konzert nach knapp über 60 Minuten effektiver Spielzeit mit dem obligatorischen Temple Of Love ein würdiges Ende nimmt. Mit einem kurzen „Wir bedanken uns“ verabschiedet sich Eldritch vom Publikum, das ihn und seine Mitstreiter mit dankbarem Applaus entlässt. Und mit Sicherheit werden die Fans auch bei der nächsten Tour wieder dabei sein – denn The Sisters of Mercy sind einfach Kult.
Setlist The Sisters Of Mercy:
01. More
02. Ribbons 03. Amphetamine Logic 04. Crash And Burn 05. Gift That Shines 06. Still 07. Blood Money 08. A Rock And A Hard Place 09. When You Don’t See Me 10. Marian 11. Arms 12. Dominion/Mother Russia 13. Alice 14. Valentine 15. First And Last And Always 16. This Corrosion 17. Kiss The Carpet (Z) 18. Lucretia My Reflection (Z) 19. Vision Thing (Z) 20. Something Fast (ZZ) 21. Misirlou (ZZ) 22. Temple Of Love (ZZ)