Diesmal startete die erste Band auf der kleinen Bühne: Die rostigen Löffel. Das Projekt wurde 2001 von Stefan Bahners gegründet. Die ersten Gäste kamen schon zur kleinen Bühne, wo harte Gitarrenklänge und Sprechgesang den letzten Festivaltag eröffneten. Die Besucher sparten ihre Energie noch und lauschten den vorwiegend deutschen Texten.
Low-Fi aus Boise (USA) trat nun als erste Band des Tages auf der großen Bühne auf. Die Indie-Rock-Band existiert seit 2007 und hat seitdem 2 Alben veröffentlicht, zuletzt After All This Time (2011). Sie lebt nach dem Motto „weniger ist mehr“. Die Sitzplätze waren vollständig besetzt und man konnte die Show von dort aus gemütlich betrachten. Einige Gäste wollten die Band hingegen lieber von ganz Nahem genießen und betrachteten die Show direkt vom Bühnenrand.
Auf der kleinen Bühne wurde es nun Zeit für Unzucht aus Hannover. Die Band existiert seit 2009 und ist stilistisch zwischen Gothic Rock und Dark Rock einzuordnen. Neben 2 EPs gibt es das im letzten Jahr erschienene Album Todsünde 8 und dieser Tage erscheint mit Rosenkreuzer der Nachfolger. Die Performance von Unzucht fesselte die Zuschauer vom ersten Song an. Sänger Daniel Schulz wollte das Publikum hautnah spüren und setzte zum Stage Diving an. Das brachte die Fans so richtig in Fahrt. Unzucht sorgte bereits am frühen Nachmittag für eine unglaubliche Stimmung.
Immer mehr Gäste fanden sich jetzt auf dem Festivalgelände ein. Durch den bewölkten Himmel musste man sich nicht wie die Tage zuvor im Schatten verstecken. Als nächstes stand die deutsche Band Bloody Dead & Sexy auf dem Programm. Die Band verbindet Elemente aus Gothic-Rock und Punk. Sie wurde 1997 gegründet und veröffentlichte im Mai dieses Jahres das aktuelle Album Bad Ambient. Die Musik war entspannend und die Zuschauer genossen die Show meist von den Sitzplätzen aus.
Mit deutlich tanzbarer Musik ging es anschließend auf der kleinen Bühne weiter. Autodafeh kommen aus Schweden und haben sich der Electronic Body Music verschrieben. Gegründet wurde die Band 2007 von Mika Rossi, Jesper Nilsson und Anders Olsson. 2009 traten sie bei einigen Konzerten im Vorprogramm von Front 242 auf. Ausruhen war nun Fehlanzeige. Klassische elektronische Rhythmen dominierten die Show und animierten die Fans zum Tanzen.
Gespannt warteten die Besucher jetzt schon auf Heimataerde. Das Projekt beschäftigt sich mit der Thematik der Tempelritter. Heimataerde kombinieren harte elektronische Musik mit mittelalterlichen Instrumenten. Bandgründer und Sänger Ashlar von Megalon und seine Bandmitglieder waren gewohnt mit Kettenhemden oder Mönchskutten bekleidet. Links und rechts standen Ritter in kompletter Ritterrüstung inklusive Helm und Schild. Die Band kombiniert Synthesizerklänge mit Flötenspiel. Düstere Texte sorgen für das entsprechende Ambiente. Eine doch etwas andere Show, wurde aber von den Besuchern begeistert aufgenommen. Dicht standen sie vor dem Bühnenrand und wurden vom mittelalterlichen Ambiente verzaubert.
Im Anschluss ging es wieder elektronisch weiter mit Aesthetic Perfection. Das Projekt wurde im Jahre 2000 von Daniel Graves in Hollywood gegründet. 3 Alben sind mittlerweile erschienen, zuletzt All Beauty Destroyed (2011). Daniel Graves trat mit Hemd, Hut und Weste auf die Bühne. Schwarze und weiße Schminke untermauerte seinen Stil. Musikalisch durch Schlagzeug und Keyboard unterstützt, präsentierte Aesthetic Perfection seine melodischen und tanzbaren Songs. Ein elektronisches Highlight voller Energie. Sowohl Band als auch das enthusiastisches Publikum gaben alles bei dieser Show.
Nun folgte auf der großen Bühne die deutsche Elektro-Wave-Band The Eternal Afflict. Geduldig warteten bereits viele Fans auf ihre Show. Bekanntester Clubhit ist San Diego aus den frühen 90ern, der bis heute noch in den Clubs gespielt wird. Die Band löste sich 1994 auf, formierte sich aber 2003 neu. Seitdem werden verstärkt auch Elektro- und Rockelemente verwendet. Dies war auch bei der Show sichtbar. Sänger Andrè Kampmann präsentierte die Songs sehr gefühlvoll. Sowohl Klassiker als auch neue Songs überzeugten die Fans.
Auch am Sonntag gab es noch eine Band auf der Kulturbühne zu sehen. Diesmal ein komplett akustisches Highlight: Die Kammer. Sänger Marcus Testory und Gitarrist Matthias Ambré haben das Projekt 2011 gegründet. Neben akustischer Gitarre kamen Cello, Viola, Violine, Tuba und Minimal Drums zum Einsatz. Im gemütlichen Ambiente der Kulturbühne genossen viele Besucher die ganz andere Art von Musik.
Neben einigen anderen Musikern hatte auch Erk Aicrag einen zweiten Auftritt beim NCN. Am Vortag agierte er schon als Frontmann der mexikanischen Elektro-Legende Hocico. Nun legte Erk noch einmal nach und präsentierte auf der kleinen Bühne sein Projekt Rabia Sorda. 2 Alben sind seit 2006 erschienen, zuletzt Noise Diary (2009). Der Sound von Rabia Sorda ist insgesamt melodischer und weniger aggressiv als der von Hocico. Aufgrund des hohen Bekanntheitsgrades war es erwartungsgemäß voll vor der kleinen Bühne. Rabia Sorda lieferte eine schweißtreibende Show. Das Publikum sang und tanzte zu den eingängigen Songs der Band.
Vor der großen Bühne warteten die Besucher nun schon gespannt auf die letzte Band des Abends. Die deutsche Synthie-Pop-Band Camouflage war der Abschluss des diesjährigen Festivals. In den 80er Jahren hatte die Band zahlreiche Hits wie The Great Commandment und Love Is A Shield. Zuletzt erschien im Jahre 2009 die DVD Live in Dresden. Dicht gedrängt standen die Festivalbesucher nun am Bühnenrand. Sänger Heiko Maile war wieder komplett in weiß gekleidet und beanspruchte fast die komplette Bühne für seine Performance. Sowohl Camouflage als auch das Publikum nutzen all ihre Energie. Besonders die Klassiker aus den 80er Jahren wurden von den Fans begeistert mitgesungen. So wurde diese Show zu einem wundervollen Erlebnis.
Auch 2013 war die Nocturnal Culture Night wieder ein großartiges Festival und der beste Beweis, dass kleine Festivals ihren eigenen Reiz haben. Das Wetter war super. Besser hätte es für ein Festival im Spätsommer nicht sein können. Die Besucher sorgten für gute Stimmung, die Bandauswahl war bunt gemischt und somit für jeden etwas dabei. Für viele Besucher stand sofort fest: Nächstes Jahr sind wir wieder mit dabei. Um so schöner, dass vor einigen Tagen auch bereits die nächste Nocturnal Culture Night angekündigt wurde: Vom 05. Bis 07.09.2014 ist es dann Zeit für NCN9.
Tickets können bereits hier bestellt werden:
http://www.nocturnal-culture-night.de/Artikelliste/kategorie/Tickets_Wochenende.html
Wir haben für euch eine Galerie mit Bildern des dritten Tages zusammengestellt, die ihr hier oder durch Anklicken der Bilder erreichen könnt:
Galerie NCN Festival 2013 Tag 3 (Sonntag, den 08.09.2013)
Autor & Fotos: Thomas Bunge
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Galerie NCN Festival 2013 Tag 3 (Sonntag, den 08.09.2013)