Es ist ein herrlicher Dienstagabend in Köln und allmählich füllt sich das Underground mit gut gelaunten Menschen.
Diese lässt man auch nicht lange warten und so beginnt JAYCE LEWIS den Fans so richtig einzuheizen.
Als die Musiker die Bühne nach dem zehnten Song verlassen, wirken sie erschöpft aber gut gelaunt und begeben sich nach einer kleinen Pause an ihren Merchandising-Stand, wo sie den Fans freundlich für Autogramme, Fotos und netten Gesprächen zur Verfügung stehen. An dieser Stelle sei dann auch noch Folgendes schnell erwähnt: Während der gesamten Show kauert ein sympathisch wirkender junger Mann in der linken Ecke der Bühne und kümmert sich um den reibungslosen Ablauf der Instrumentenwechsel und trägt so seinen Teil zum tollen Auftritt bei.
Setlist Jayce Lewis:
01. Intro
02. Severe Sever
03. Solitare
04. Electric Medicine
05. Paradox
06. Wrath
07. Perfect Defect
08. Revolution
09. ???
10. Icon
Zum Umbau gibt es auf der Bühne ein regelrechtes Gewimmel, ein Hin und Her wie im Ameisenbau. Da fallen die beiden bärtigen Herren im Anzug zuerst kaum auf. Doch als sich auch ein dritter Anzugträger dazu gesellt, beginnt man das Treiben genauer ins Auge zu fassen. Nun fallen den Beobachtern auch die geschminkten Gesichter auf und ein Tuscheln geht durch den Raum. Plötzlich greifen die Herren nach den Instrumenten und beginnen eine lautstarke Diskussion darüber, wie und wann man denn anfangen sollte. Nach einigen Minuten, einigt man sich mit dem Tontechniker auf ein Startsignal und noch bevor das Gelächter verklungen ist, legen die vier Jungs endlich los.
Innerhalb von Sekunden füllte sich der Zuschauerraum bis in die letzte Ecke und die Menge tobt.
Black Light Burns Sänger Wes Borland und seine Bandkollegen scheinen sofort in ihrem Element zu sein. Vom ersten bis zum letzten Ton glänzt man durch Bühnenpräsenz, Power, Ausstrahlung, Charisma und Schweiß.
Außerdem scheint man sich kulturell vorbereitet zu haben. „Sind Düsseldorfer hier?“ fragt Wes in die Runde. Als einige Zuschauer bejahend jubeln, reißt er die Augen weit auf und erklärt, man solle es lieber abstreiten. Schließlich sei man ja hier in Köln. Um ihnen noch eine Chance zu bieten, den Fauxpas wieder gut zu machen, stellt er die Frage erneut. Aber die Fans sind diesbezüglich wohl lernresistent und jubeln abermals. Darauf hin wirkt Wes verschwörerisch und flüstert ins Mikro. „Psssssst, they will kill you!“ Schallendes Gelächter erfüllt das Underground.
Natürlich hält man auch immer wieder lautstark Rücksprache mit der Tontechnik. Schließlich will man ja den optimalen Klang erreichen. Als dann Dennis’ Mikro streikt, erscheint der junge Mann, der sich zuvor bei Jayce Lewis um die Instrumentenwechsel kümmerte und bringt das Mikro in Ordnung. Dafür wird er mit gebührendem Applaus gefeiert und von Sean höchst persönlich geknuddelt. Natürlich informiert man das Publikum sofort darüber, dass es sich hier um Christian handelt. Als sich Christian aus der Umarmung lösen kann, verlässt er mit rotem Kopf, unter tosendem Gejubel, die Bühne und die Show kann weiter gehen. Am Ende erklärt Wes, das nun der letzte Song käme und sie grundsätzlich keine Zugaben geben würden. Dafür würde er sich nach der Show aber Zeit nehmen um jeden einzelnen zu umarmen. Dies besänftigt die Fans sofort und alles wartet gespannt darauf, dass der letzte Ton verklingt. Und tatsächlich, Wes singt das letzte Wort und hüpft in die Menge. Welch ein grandioser Abschluss für einen gelungenen Abend.
Nun ist dies hier nur eine extreme Zusammenfassung der Geschehnisse und ich könnte noch unzählige Zeilen mehr schreiben. Trotzdem käme nicht ansatzweise rüber, was Black Light Burns geleistet haben. Darum will ich abschließend nur noch eines sagen. Wer einen Fabel für Alternativ Rock besitzt und die Möglichkeit hat ein BLB-Konzert zu besuchen, ergreift die Gelegenheit beim Schopfe. Es lohnt sich.
Setlist Black Light Burns:
01. Stop A Bullet
02. I Want You To
03. Mesopotamia
04. 4 Walls
05. Coward
06. It`s Good To Be Gold
07. Cruel Melody
08. The Colour Escapes
09. The Hate Of My Life
10. Splayed
11. Lie
12. We Light Up
13. How To Look Naked
14. Lucretia My Reflection (The Sisters of Mercy Cover)
15. So Alive (Love and Rockets Cover)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Fotos
Autorin: Das Dusa
Fotos: Michael Gamon