Doch zunächst sollte uns die Support Band Holy Esque von ihrer Leistung überzeugen. Die schottische Band in der klassischen Besetzung mit Sänger/Gitarrist, Keyboarder, Bassist und Drummer spielten einen relativ eigen klingenden Sound, gut zu beschreiben durch die düstere Atmosphäre von Joy Division gepaart mit der Dynamik von den White Lies. Auf jeden Fall recht interessant für Leute, die von eben genannten zwei Bands angesprochen werden. Und so legten sie los. Leider muss man auch hier wiedermal bemängeln, dass der Sound der Vorbands im Allgemeinen einfach nicht besser wird, so auch hier. Mit einer derbe übersteuernden Base Drum, schlecht hörbaren höheren Basstönen und einer viel zu leisen Stimme des Sängers kam die Musik einfach nicht so gut rüber, wie sie es gekonnt hätte. So wurde es fast unmöglich den Sänger wirklich zu verstehen, da dieser von Hause aus ein düster klingendes Gesangsbild hat, bei dem er die Wörter stark vibrieren lässt. Trotzdem machte es Freude ihnen zuzusehen und vor allem die Emotionen des Sängers auf der Bühne mitzuerleben. Dies war besonders spektakulär beim letzten ihrer Songs Ladybird Love, bei dem der Sänger den ganzen Inhalt seiner Lungen permanent mit aller Kraft in das Mikrophon drückte und die Gitarrensaiten zum Glühen brachte. Nach einer guten halben Stunde waren sie dann fertig und halfen nach einer kurzen Erfrischungspause ihr Equipment abzubauen und Platz für die Hauptband zu machen.
Dann um Punkt zehn Uhr kam das dänische Duo auf die Bühne. Tosender Applaus in der recht gut gefüllten Halle des Gebäudes 9. Der Opener des Abends war mit Hallucinations von ihrem 2007 erschienenen Albums Lust Lust Lust, ein Up-Tempo Song mit angenehmer Melodie, also ein guter Start. Leider muss man auch hier sagen, dass die sowieso schon eher schwächer klingenden Stimmen des Duos schlecht zu hören waren und bei musikalisch lauteren Teilen der Lieder die Stimmen fast gar nicht zu hören waren. Eine Sache, die sich durch das gesamte Konzert zog und so doch störend war. Der zweite Song ihrer Setlist war She owns the streets, ihre aktuell erschienene Single und somit auch Garant, um die Masse auf Betriebstemperatur zu bringen. Und dies ging erstaunlich schnell, die Fans ließen sich von der eher schlechteren Soundqualität nicht stören und feierten und bejubelten ihre Band. Bei dem Lied Dead Sound tauschte Foo dann ihre verstärkte Gitarre gegen einen Bass, welches auch das Instrument ist, mit dem sie angefangen hat zu musizieren.
Die Bühnenperformance der beiden war im Gegensatz zu dem dynamisch düsteren Sound leider eher etwas träge, während Wagner immer ein wenig zu dem Sound seiner Gitarre mit wackelte, wippte Foo meistens nur mit ihrem Kopf zur Musik von links nach rechts. Zu Gone Forever machte Foo dann eine kurze Pause in der sie für eine etwas längere Zeit ihre Gitarre stimmte und dies darin begründete das es sich hier um einen “weird song“ handele. Was noch zu ihrer Setlist zu ergänzen ist, dass sie mit My Tornado, Attack of the Ghost Riders und Bowels of the Beast drei Lieder von ihrem ersten Album Whip it on aus dem Jahre 2002 spielten. Auf diesem Album sind viele Lieder, die sie noch vor ihrer Umbenennung mit dem Namen Girl on Death Row einspielten. Nach dem letzten ihrer 15 offiziellen Lieder gab es noch eine Zugabe von drei Liedern bei dem das erste der Chrismas Song war. Zweifellos eine gute Idee von den beiden ein solches Lied mit in die Zugabe zu packen und so wurde dann an diesem doch eher musikalisch dunkleren Abend noch ein wenig Weihnachtstimmung verbreitet, was auch bei den Fans gut ankam. Abschließend bedankten sie sich bei ihrem Publikum und sagten man sehe sich beim nächsten Mal wieder hier, im Gebäude 9. Hoffen wir, dass der Sound dann besser sein, die Band ein wenig mehr Lust haben und dadurch ihr gesamtes Potential, welches zweifellos in ihnen steckt, entfesseln wird.
Setlist:
01. Hallucinations
02. She Owns The Streets
03. Blush
04. Dead Sound
05. Lust
06. Curse the Night
07. Gone Forever
08. The Enemy
09. Observations
10. Apparitions
11. Young and Cold
12. Attack Of The Ghost Riders
13. My Tornado
14. Bowels Of The Beast
15. Aly, Walk With Me
16. The Christmas Song (Z)
17. Love in a Trashcan (Z)
18. Heart Of Stone (Z)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Fotos