SPRING OFFENSIVE – Köln, Stereo Wonderland (06.11.2012)

SPRING OFFENSIVE - Köln, Stereo Wonderland (06.11.2012)
Geschätzte Lesezeit: 3 Minute(n)

Die aus Oxford stammenden Jungs von Spring Offensive hatten sich für ein Konzert in der Kölner Südstadt angesagt. Das dort ansässige Stereo Wonderland ist jetzt nicht unbedingt die Location, welche damit protzen kann, über unendliche Ressourcen in Sachen Platz zu verfügen. So war das Konzert dann auch mit ca. 80 Leuten restlos ausverkauft und vor Beginn des Auftritts bildete sich vor dem Gebäude, welches getrost als Kneipe mit Bühne bezeichnet werden darf, eine große Menschentraube. Um die Wartezeit in der kälteren Jahreszeit zu überbrücken, sprangen die fünf Jungs von SPRING OFFENSIVE - Köln, Stereo Wonderland (06.11.2012)Spring Offensive kurzentschlossen mit Konzertgitarre und Eggshaker bewaffnet vor die Kneipe und spielten zur Verzückung der Wartenden schon mal vorab zwei Songs. So ging es direkt los mit der Single aus dem letzten Jahr A Stutter And A Start. Unter den Kennern der Band hat sich die Single im letzten Jahr auch mit einem hervorragend produzierten Video-Clip im Ohr festgesetzt.

Von einigen Onlinemagazinen und Printmedien wurden Spring Offensive als „must hear“-Band des Jahres ausgezeichnet. Die letzten Singles wurden schon von der BBC sowie dem NME im heimischen Königreich mehr als hoch gelobt. In eine Schublade stecken kann man die Musik nicht, dazu ist sie einfach zu eigenständig. Die Gitarren haben einen seltenen Widererkennungswert, das Schlagzeug ist in der Regel sehr zurückhaltend, bricht aber bei Bedarf auch gerne aus. Ebenso Sänger Lucas, der mit seinem glasklaren Gesang den Songs seinen Stempel aufdrückt. Teilweise singen aber auch die anderen 4 Musiker in schöner Regelmäßigkeit mit und das auch gerne mal A cappella. Dabei sind die Stücke so arrangiert, dass schlagartige Breaks mit freiem Gesang überbrückt werden, was wiederum die Songs sehr atmosphärisch daher kommen lässt. Eine schöne Atmosphäre gab es auch im Stereo Wonderland. Direkt links neben der Theke steht die Bühne, näher dran geht es als Zuschauer kaum mehr und es reichen für stimmungsvolle Konzerte ein paar wenige Leute. Aber das ist genau, was Spring Offensive wollen. Nähe zu den Fans. Dafür touren sie (noch) durch die kleinen Clubs, spielen aber auch gerne mal in einer Kirche, in Wohnzimmern oder ganz unkompliziert, wie zu Beginn des Gigs, einfach auf der Straße. SPRING OFFENSIVE - Köln, Stereo Wonderland (06.11.2012) Darüber hinaus haben sich die 5 Jungs durch die vielen Auftritte eine hervorragende Live-Performance angeeignet. Extrem sauber werden, je nach Song, die Gitarren von Theo und Matt gezupft oder geschrammelt. Zusätzlich kommen Elemente wie z.B. ein klassischer Holz-Shaker sowie Eggshaker zum Einsatz und beleben dadurch die Musik. Die Stimme von Lucas ist live über alles erhaben. Sensationell sauber, frisch und jugendlich schmettert er seine Texte in Richtung staunendes Publikum. In den Breaks stimmen die anderen Jungs ebenfalls mit ein.

Bei der Songauswahl ist alles dabei, was das Herz begehrt. Von ruhig bis wild. Bei mir persönlich fanden vor allem die Songs I Found Myself Smiling sowie die beiden Songs A Stutter and a Start und The Well viel Zuspruch, direkt gefolgt von der neuen Single Not Drowning But Waving, welcher ein unglaublich gefühlvoller Song ist. Viel zu schnell ist das extrem kurzweilige Konzert von Spring Offensive vorbei. Nach gut 70 Minuten haben die Jungs alles getan, um alle Kenner der Band bestens zu unterhalten und die Nicht-Kenner der Band zu begeistern.

Im Merchandise-Bereich konnte man für kleines Geld noch einige liebevoll designte Accessoires kaufen. Unter anderem auch die aktuelle Single Not Drowning But Waving als 7“ Vinyl, die neben dem normalen Cover in ein liebevoll gestaltetes Extra-Cover eingepackt war und zusätzlich noch einen Download-Code für die Single im digitalen Format enthielt. Nicht jeder hat heutzutage noch einen Schallplattenspieler.

In der nächsten Zeit wollen Spring Offensive nun an einem Album arbeiten. Direkt nach der Tour geht es in heimischen Gefilden ins Studio. Dies verriet mir Bassist Chris mit einem freudigen Lächeln auf den Lippen nach dem Konzert. Das könnte ein echt gutes Album werden, wenn die Jungs da anknüpfen, wo sie gerade sind.

Setlist Vorab auf der Straße:
01. A Stutter And A Start
02. Every Coin

Setlist im Stereo Wonderland:
01. Not Drowning But Waving
02. Ridgefield
03. Interlude
04. I Found Myself Smiling
05. Red Oak
06. Carrier
07. Worry Fill My Heart
08. No Assets
09. Every Coin
10. A Stutter And A Start (Z)
11. The Well (Z)

Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Fotos

Autor & Fotos: Dirk Wirtz

Autor