Gegen Viertel vor Neun ging es dann musikalisch los, denn nun standen Tranzlate auf der Bühne, eine niederländische Band mit englischen Songs. Zieht man als Vergleich Urban Dance Squad heran, liegt man ganz gut und weiß schon ungefähr, was einen erwartet. Auch wenn die Band bisher noch recht unbekannt ist, war das Publikum durchaus angetan von ihrem Gig. Die Musiker suchten während des Auftritts immer wieder den Kontakt zum Publikum und eines der Worte das fiel war „Love“. Liebe gaben sie uns zwar nicht, dafür aber puren Hip Hop mit Einflüssen aus Soul und Funk. Stolz waren sie darauf, auf dem Label von Chuck D. zu sein und diesen Vorschusslorbeeren konnten sie heute auch gerecht werden. Nach fünf Songs endete ihr Auftritt aber bereits gegen 21:15 Uhr.
Als Public Enemy um 22:00 Uhr die Bühne betraten suchten auch sie gleich den Kontakt zum Publikum und überprüften sofort mal, ob wir Worte wie „aight“ und „hell yeah“ auch gut drauf haben. Ein interaktiver Abend stand uns bevor und Public Enemy versprachen, dass sie dafür sorgen werden, dass die Show ihr Geld wert ist. Und gerade weil es eine Hip Hop Show ist, gehöre die aktive Teilnahme des Publikums definitiv dazu. Also wurde die Musik in der Folgezeit immer unterbrochen wenn man nicht genug mitmachte, es wurde mit dem Finger auf denjenigen gezeigt und man wurde entsprechend „zur Verantwortung gezogen“. Vielfach wurde auch einzelnen Personen im Publikum das Micro hingehalten, so dass diese mitsingen sollten und dies auch taten. Vor allem bei den älteren Stücken klappte das selbst bei den jüngeren Fans hervorragend, was für positive Verwunderung sorgte. Nach dem vierten Track nahm sich Flava Flav endlich die berühmte Uhrkette und zeigte sie uns und auch Chuck D. war voll involviert. Gegen Ende der Show kamen dann noch 3 „Amateur“ MCs auf die Bühne und stellten unter Beweis, dass auch sie wissen, wie man rappt. Und die Art und Weise in der sie dies taten war durchaus beeindruckend! Die Show endete gegen 0:15 Uhr und damit nach mehr als 2 Stunden Spielzeit. Das Geld war seitens der Zuschauer wirklich gut angelegt. Public Enemy entließen ihre Fans aber natürlich nicht ohne eine Ansprache zum Thema Rassismus und der Aussage, dass alle Menschen gleich sind, ganz egal ob sie „schwarz“, „weiß“ oder „gelb“ sind. Heute waren wir definitiv alle gleich und hatten Spaß bei der Show der Grandmasters Of Hip Hop!
Setlist:
01. Public Enemy No. 1
02. Rebel without a pause
03. 911 is a joke
04. Terrordome
05. Show em what you got
06. Bring the noise
07. Don’t believe the hype
08. Can’t truss it
09. He got game
10. I shall not be moved
11. Harder than you think
12. Can’t do nuttin’ for ya man
13. Shut em down
14. Black is back
15. Arizona
16. Fight the power
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der Bandfotos.
Autorin: Shawn op den Camp
Fotos: Roger op den Camp