Interview : DIE SCHWARZE WITWE (The Black Widow)

Interview : DIE SCHWARZE WITWE (The Black Widow)
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Kaum eine Künstlerin steckt bildlich gesprochen mit so vielen Füßen fest in der Szene wie die Schwarze Witwe, die vornehmlich als Model und DJane bekannt ist. Doch auch sonst scheint es in ihrem Umfeld nie wirklich langweilig zu werden. "Nebenbei" setzt sie sich auch noch für karitative Zwecke ein und wird beim Benefiz For Kids erneut ehrenamtlich als DJane auflegen. Was sie uns zu ihrer Kunst, dem Chaos-Team und vielem mehr zu erzählen hatte, könnt ihr hier nachlesen.

Wo liegen für Dich die Grenzen der Kunst?

Es gibt für mich keine Grenzen der Kunst, man entwickelt sich immer neu. Man sagt zwar, wo ein Anfang ist, ist auch ein Ende, aber für mich nicht. (lacht)


Interview : DIE SCHWARZE WITWE (The Black Widow)Du gehörst zum Chaos-Team, kannst Du uns beschreiben, wer ihr seid und was ihr macht? Also ihr macht nicht nur Fotos, sondern schreibt auch Storys usw.

Ich schreibe momentan mit einer neuen Autorin an einer Story und es handelt sich um drei Freunde. Jeder von Ihnen hat einen Beruf, einen normalen Beruf. Und diese drei möchten gerne diesem Alltag entfliehen. Sie treffen sich dann an einem Wochenende oder in einem Monat wenn sie Zeit haben in einem Labor in einem Keller und dort bauen sie an verschiedenen Sachen, die natürlich für die Außenwelt erst einmal nicht zu sehen sein dürfen. Später finden sie dann eine Art Schlüssel, der sie sozusagen in eine andere Zeit versetzt. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, könnt ihr uns einfach auf Facebook besuchen und unter den Notizen findet ihr dann ganz einfach die erste Episode des „Chaos – Teams".


Warum zieht dich die Ästhetik der Gothic Szene so an?

Ich weiß es nicht…ich habe damals angefangen als ich 13, 14 war mit Marylin Manson. Ich weiß nicht, es ist einfach was anderes es ist eine andere Welt für mich. Es ist jetzt nicht irgendwie vergleichbar mit irgendwelchen Dingen, die für andere Leute – sag ich jetzt mal – normal erscheinen. Für mich ist es einfach ja eine Art Fantasiewelt, in die ich eintauche, in der ich mich ausleben kann, kreativ sein kann, exzentrisch sein kann und ich denke mal, es gibt einfach nichts besseres. Für mich jedenfalls.


Was möchtest Du mit deiner Kunst ausdrücken?

Ich möchte den Leuten zeigen, dass es noch mehr gibt als das, was sie sehen. Kunst ist für mich sehr schwer zu beschreiben. Ich glaube ich finde auch nicht wirklich Worte dafür zu beschreiben was ich denke, weil jeder Künstler für sich selber eine Art Welt aufbaut. Und was in meinem Kopf dann vorgeht und wie die Kunst da aussieht, ich denke mal das wird man dann von Zeit zur Zeit auf meinen Bildern sehen. (lacht)

Du machst nun zum zweiten Mal als Djane beim Benefiz for Kids Festival mit. Was sind deine Beweggründe?

In aller erster Linie natürlich die Kids, weil ich weiß selber aus eigener Erfahrung, wie schwer es als Kind ist, wenn du merkst, da ist niemand da für dich. Du wirst nicht geliebt, du hast keine richtige Familie oder du bist ausgestoßen. Es ist nicht schön und ich denke mal den Kindern geht es überhaupt nicht gut und vor allem denen nicht, wenn sie in solchen Kinderheimen leben, ohne Eltern. Es ist einfach eine scheiß Situation. Und ja ich bin dabei und helfe jederzeit gerne.


Wieso nennst Du Dich schwarze Witwe? Hast Du eine besondere Beziehung zu Spinnen?

Um Gottes Willen, nein. Ganz ehrlich: ich hasse Spinnen. (lacht) Ich habe sogar eine Spinnenphobie. Wirklich, ganz ehrlich. Nein das war damals eigentlich „ just for fun, ich habe damals als „Resident DJane“ im Dark Club Cologne aufgelegt und mir fehlte einfach ein Künstlername und Pi mal Daumen hab ich gesagt „The Black Widow“. Ok, nehmen wir. Ja, super. So einfach ist es entstanden.


Auf deinen Fotos präsentierst Du dich recht abwechslungsreich , mal als Vamp, Marylin Monroe oder als Gothic Lady. Woher kommt die Freude an der Verkleidung?

Interview : DIE SCHWARZE WITWE (The Black Widow)Ach die hatte ich schon immer. Ich weiß nicht, ich liebe die Schauspielerei, ich liebe das Theater, ja alles was damit zusammenhängt, Filme usw. Das ist einfach die große Liebe, ich kann nicht z.B . einfach nur sagen „ok ich ziehe heute nur weiß an oder ich ziehe heute nur schwarz an“. Ich muss es einfach tun, es ist toll! (lacht)


So eine kleine Droge für dich quasi?

Sicher, ja klar, sonst würde ich es nicht machen…


Welche Beziehung hast Du zum Meisterdetektiv Sherlock Holmes?

Ich konnte, wenn ich ehrlich bin, früher nicht viel damit anfangen. Der Begriff „Sherlock Holmes“ hat mir schon etwas gesagt, ich denke mal, es liegt an meiner Familie, die wahrscheinlich die Serien gesehen hat, in Büchern gelesen haben. Da hat man das irgendwie so am Rande mitbekommen. Erst richtig wurde ich aufmerksam auf diese Serie durch den Sherlock der BBC. Es hat mich einfach fasziniert und mitgerissen, also für mich persönlich gibt es keinen besseren Sherlock, zumindest für die Neuzeit. Das ist der Wahnsinn.


Du bist ja mittlerweile schon ein bekanntes Model so in der Szene, welche Tipps kannst du angehende Models geben, die von sich Fotos machen lassen möchten?

(überlegt) Was für Tipps kann ich geben? Bleibt einfach so wie ihr seid, spontan, lasst eure Kreativität einfach raus. Lasst euch nicht irgendwie einengen und passt auf jeden Fall auf, mit wem ihr shootet. Was ich den Mädchen noch vielleicht an das Herz legen kann ist: zieht euch nicht sofort gleich bei den ersten Shootings aus. Wenn irgendwelche Fotografen sagen, sie möchten gerne ein Aktshooting, macht es nicht sofort. Guckt erst mal, dass ihr bei den Bildern selber Spaß habt, dass ihr euch wohlfühlt und all das andere kommt einfach mit der Zeit.


Welche historische Persönlichkeit die verstorben ist möchtest du gerne sein?

(lacht) Naja, es hört sich jetzt ein bisschen blöd an, aber ich wäre gerne Charlie Chaplin (lacht) er ist einfach klasse. Humorvoll, ich weiß nicht was man dazu noch sagen soll. Ich hab so viele Sachen in meiner Wohnung, z.B. eine Lampe von Charlie Chaplin. Das muss einfach sein.


Ja, er ist auch ein Künstler gewesen. Schauspieler, Musiker, (er hat auch die Musik für seine Filme gemacht). Ich denke mal schon, es gibt schlechtere Vorbilder, aber ich glaube, so ein Bart wird dir nicht stehen.

Ja, wer weiß, aber ich kann es ausprobieren, bin ja für alles zu haben. (lacht)


Das Interview mit der Schwarzen Witwe führte Frank Stienen im Juli 2012.

Weblink: http://die-schwarzewitwe.blogspot.de

Copyright Bild 1: psw photography

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