ERATO
Los ging es mit Erato. Die Band ist von Bands wie The Sisters Of Mercy, Skeletal Family oder Ikon beeinflusst und präsentierte eine tolle Auswahl ihrer Songs. Insbesondere die Präsenz von Sänger Gorik ließ uns in Erinnerungen an alte Tage in den Achtziger Jahren schwelgen, in denen noch vorgenannte Bands Headliner solcher Shows waren. Man kann Erato nur gönnen, dass ihre Musik bei noch mehr Menschen Gehör findet, dann steht ihnen sicher eine blühende Zukunft in der Szene und auf den verschiedenen Bühnen bevor. Doch nicht nur die Zuschauer waren für ihren Auftritt dankbar, sondern auch die Band selbst zeigte sich von der Resonanz beeindruckt und verabschiedete sich mit den Worten: „Erato wishes to thank the wonderful audience who showed up early just to watch Erato play and gave such a big welcome to our new bass-player JoriZ DC. We had a great time and are convinced you had too! Thanks!”
Setlist:
01. Mighty & death
02. Blah blah generation
03. Let me in
04. Act like Moses
05. Sweet killing
06. Waiting for Kharon
07. Dead by dawn
08. Hubris
SCHMUTZ
Als nächstes waren Schmutz an der Reihe und sie hatten zunächst mit technischen Problemen zu kämpfen. Zum einen klang der Bass wohl nicht wie gewünscht und zum anderen kämpfte Sänger Guy Peeters ständig mit seinem Mikrofonständer, bis er ihn irgendwann endgültig beiseite packte und ohne ihn weitermachte. Und das machte er eigentlich auch sehr gut und transponierte den New Wave der Belgier energiegeladen unter die Zuschauer, von denen doch einige sichtlich mit den Songs vertraut waren und diese lautstark mitsangen. Und für diesen Einsatz wurden die Fans natürlich auch zum Ende hin belohnt, als Schmutz ihren größten Hit „Love Games“ präsentierten. Ein guter Auftritt des Trios.
Setlist:
01. Turn the pages
02. Take it away
03. Life is a merry go round
04. My life
05. Very clearly
06. Running on empty
07. Call in hans
08. On the edge
09. Straight from the heart
10. Grab you
11. Love games
DEPARTMENT S
Noch bevor das eigentliche Konzert anfing, bekamen wir quasi einen Vorab-Gig vorgesetzt, denn als Soundcheck spielten Department S gleich mal einen kompletten Song durch. Alles schien in Ordnung und so „verabschiedete“ man sich mit den Worten „We’ll be back in 3 minutes“ und genau nach eben diesen drei Minuten standen sie dann auch wie versprochen wieder auf der Bühne um den eigentlichen Auftritt zu eröffnen. Die Geschichte der Band reicht ganze 34 Jahre zurück und so spielte man einen interessanten Mix aus alten und neueren Songs und natürlich inklusive des großen Hits „Is Vic There“. Department S werden leider viel zu oft als One-Hit-Wonder gebrandmarkt, dabei haben sie viele Songs, die ebenfalls großes Potential besitzen. Und genau das unterstrichen sie in Gent eindrucksvoll.
Setlist:
01. Intro
02. Clap now
03. Lucifer Sam
04. Age concern
05. Going Left Right
06. My Coo ca choo
07. Cause
08. Monte Carlo or burst
09. Slave
10. Ode to Koln
11. The Long march
12. Wonderful day
13. Is Vic there?
14. I want
THE CASSANDRA COMPLEX
Eine Band auf die wir uns besonders gefreut haben sind The Cassandra Complex, die in den vergangenen Jahren leider viel zu selten aufgetreten sind. Und als wüsste Frontmann Rodney Orpheus auch selbst nicht mehr wie es aussieht, wenn man auf der Bühne steht, macht er erst einmal ein Foto des Publikums. Und nachdem ein paar Gitarrenprobleme behoben wurden, ging es mit „What Can I Do For You?“ los. Leider musste das Set wegen der technischen Probleme gekürzt werden und so blieb uns der Hit „Moscow Idaho“ leider verwehrt. Dafür fanden Tracks wie „Voices“, „Second Shot“, „Satisfy me“ oder das Suicide Cover „Franky Teardrop“ den Weg ins Programm und sorgten ebenso wie Rodneys Entertainerqualitäten für beste Unterhaltung. Insbesondere die Art der Performance bei „Franky Tearsdrop“ war dabei geradezu atemberaubend und der knapp 45 minütige Auftritt viel zu kurz. Zum Glück dürfen wir uns aber schon auf weitere Auftritte und dann voraussichtlich mit weiteren Klassikern von The Cassandra Complex freuen, wie uns Rodney später in einem Interview [LINK] mitteilte. Neben Mastermind Rodney gehörten übrigens Volker Zacharias und Axel Ermes von Girls Under Glass zum Line-up der Band und wir hatten somit Talent pur auf der Bühne.
Setlist:
01. What can I do for you?
02. Bad faith
03. Datakill
04. The war against sleep
05. Voices
06. Valis
07. Second shot
08. Satisfy me
09. Kneel (to the boss)
10. Moscow Idaho (planned, but not played)
11. Frankie Teardrop (cover version of a song by Suicide)
THE BEAUTY OF GEMINA
Es ist der zweite Festivalauftritt in Belgien der Band um Sänger Michael Sele. Der erste war beim Shadowplay Fest 2011 in Kortrijk und dort hatte man viele Leute sehr beeindruckt. Und so waren die Zuschauer dieses Mal umso gespannter auf die Schweizer, deren Songs, wie der Frontmann uns erzählte, nicht mehr im Schweizer Radio gespielt werden dürfen, da sie angeblich gesundheitsgefährdend wären, wobei man dies auf die düstere Stimme des Sängers abstellte. Doch natürlich konnte dies den Erfolgsweg der Band nicht stoppen und sorgte vielleicht sogar für noch zusätzliche PR. Jedenfalls sind sie seither des Öfteren in den Charts vertreten und auch heute sollte ihre Erfolgsstory weitergehen. Ihr Auftritt im Vooruit war beschwörend und das Publikum durchweg begeistert. Gerade Songs wie „Hunters“, „Rumours“ oder der Nummer eins Hit „Suicide Landscape“ sorgten für Aufsehen und ein Publikum, das durchweg mit einem Lächeln auf dem Gesicht zurückgelassen wurde.
Setlist:
01. Intro – Voices of winter
02. Haddon Hall
03. This time
04. Shadow dancer
05. Kings men come
06. Prophecy
07. Dark revolution
08. Hunters
09. Suicide landscape
10. One step to heaven
11. The Lonesome Death of a Goth DJ
12. Seven day wonder
13. Rumours
CHAMELEONS VOX
Der Beginn des Chameleons Vox Auftritts verläuft geradezu typisch, denn Sänger Mark Burgess betritt die Bühne mit Zigarette und einem Drink. Hier werden keinerlei Effekte benötigt um zu überzeugen, eine Videoleinwand ist ebenso unnötig, wie aufwendige Lichteffekte. Hier zählt noch das musikalische Handwerk, welches sie mit einer bemerkenswerten Lässigkeit rüberbringen. Zwischen den Songs gibt es nur ganz kurze Unterbrechungen und so entsteht ein fesselnder Auftritt, der sich schon fast wie eine wahrhaftige Auferstehung der „echten“ Chameleons anfühlt, zumal Chameleons Vox in letzter Zeit auch verstärkt auftreten. Neben dem starken Eröffnungssong „Swamp Thing“ bekommen wir bei „Singing Rule Brittania“ noch eine kurze Joy Division Einlage aus „Transmission“ zu hören, bevor das wundervolle „Second Skin“ für den umjubelten Abschluss sorgt.
Setlist:
01. Swamp thing
02. A Person isn’t save anywhere these days
03. As high as you can go
04. Thursday’s child
05. Seriocity
06. In answer
07. I’ll remember
08. Soul in isolation
09. Singing Rule Brittania
10. Second skin
CLAN OF XYMOX
Als nächstes waren die Niederländer von Clan Of Xymox an der Reihe und auch an ihrem Auftreten war zunächst mal nicht viel Überraschendes dran. Wie so oft setzen Clan Of Xymox live auf eine düstere Atmosphäre mit wenig Licht, das wenn überhaupt von hinten kommt und beizeiten den Nebel erhellt. Das Ganze wirkt dann gewollt mysteriös und verfehlt seine Wirkung nie. Und natürlich dürfen sich Fans der Band wieder über eine ganze Menge Hits freuen, denn Klassiker wie „Stranger“, „A Day“ oder das David Bowie Cover „Heroes“ gehören neben neueren Tracks zum Set. Ich persönlich hätte mir aber noch weitere Songs wie „Louise“ oder „Muscoviet Musquito“ gewünscht, der Gig endet aber nach 12 Songs und so sind die Zuschauer zwar zufrieden, die Begeisterung wäre aber sicher noch steigerbar gewesen.
Setlist:
01. Stranger
02. Love got lost
03. She did not answer
04. In love we trust
05. Hail Mary
06. Emily
07. Jasmine & Rose
08. Delete
09. Chicane
10. Heroes
11. Farewell
12. A day (Z)
PROJECT PITCHFORK
Schauen wir also mal, ob die aus Deutschland angereisten Project Pitchfork die Stimmung noch weiter nach oben pushen können. Allerdings musste man heute auf Dirk Scheuber verzichten, der dem Auftritt krankheitsbedingt fernbleiben musste. Für ihn sprang Volker Zacharias ein, der somit heute Doppelschicht fuhr. Auch trotz dieses zwangsläufigen Besetzungswechsels dauerte es nicht lange, bis Project Pitchfork die um diese späte Uhrzeit –es war bereits 1:30 Uhr am Morgen als die Pitchies ihren Gig begannen- noch fast vollständig anwesenden Fans komplett in ihren Bann gezogen hatten. Spätestens bei „Timekiller“ war es um sie geschehen und auch Hits wie „Conjure“ oder „Souls“ verfehlten ihre Wirkung nicht. Das gesamte Publikum tanzte, genoss den Auftritt von der ersten bis zur letzten Sekunde und so waren Project Pitchfork der erhofft starke Headliner des ersten Tages. Besser hätte dieser Tag kaum enden können und so freuten wir uns schon auf Tag 2, an dem u.a. Covenant, DAF und The Neon Judgement auf dem Programm standen.
Setlist:
01. Intro
02. Continuum
03. Timekiller
04. Lament
05. Conjure
06. Run for Cover
07. Alpha Omega
08. Souls
09. Endless Infinity
10. Freeze in Silence
11. K.N.K.A.
12. The Queen of time and space
13. Carrion
14. Steelrose
15. Beholder
16. Existence
17. Requiem
18. Fire and Ice
19. Rescue
Eine etwas größere Auswahl Fotos erhaltet ihr durch Anklicken der Fotos hier im Bericht. Bericht und Fotos vom zweiten Tag folgen in Kürze.
Autorin: Monique Rijksen
Fotos: Roger Op Den Camp