Gardenier, sind Daniel Gardenier, Philipp Evers, Yvonne Pauli, Tobias Vogelsang und Marius (Porno) Kannengießer. 2010 fand die Essener Band zusammen und startete durch. Dem Deutsch- Rock-Pop haben sich die Dame und die Herren von Gardenier verschrieben. Das Debütalbum „Aufab!“, erschien im Mai 2011 und präsentiert die gesamte musikalische Bandbreite der Band.
Heute Abend sollten die sechsfachen Rock-Pop Preisträger unpluggt und zu zweit auftreten. Dan und Phil, nur mit Gitarren und ihren Stimmen. Ein wahrlich starker Kontrast zu dem im Anschluss folgenden Elektro Pop von Glasperlenspiel.
Um 20.30 h war es soweit. Die drei Jungs kamen mit ihren Gitarren auf die Bühne. Drei? Das Publikum applaudierte, während es gleich mit „Sehnsucht“ losging. Dan begrüßte das Publikum, nach dem ersten Song. Er verriet, dass Porno exklusiv für Krefeld mit auf der Bühne stehe. Zudem freue er sich mal wieder im Pott zu sein. Niederrhein munkelte man amüsiert aus dem Publikum. Herr Gardenier ließ sich jedoch nicht beirren und nach einem weiteren Lied kam er irgendwie wieder auf das Thema, Ruhrpott. Diesmal wiesen die Fans schon lachend und hörbarer darauf hin, dass er sich am Niederrhein befände. Dan nahm dies zum Anlass eine Anekdote zu erzählen, ehe sie zum nächsten Lied übergingen. Mit sehr viel Gefühl und Ausdruck rissen die drei Essener ihre Zuhörer mit in ihre Texte und Musik. Unpluggt, sehr beeindruckend und tief. Der Spaß an ihrem Auftritt war ihnen spürbar anzusehen und sie gaben davon eine Menge ab ans Publikum. Die Musik von Gardenier unpluggt hatte einen ganz anderen Charakter als mit der gesamten Band, jedoch genauso hör- und fühlbar nur eben leiser aber mit großer Stimme.
Die Zuhörer sollten keine bleiben, ehe sie sich versahen hörte man die Reihen das nächste Lied, „Im Selben Boot“ mitsingen, allerdings war dies den drei Jungs zu leise. Also mussten erst die Frauen und dann die Männer ran an den Text, um schließlich gemeinsam den Refrain zu singen.
Genau dies zog sich durch den Auftritt, die Zuhörer waren angehalten mitzumachen und das machte Krefeld. Mal mit Textkrücken mal ganz von alleine. Mit viel Bühnenpräsenz, Witz und Charme rockten die Drei die Bühne und trafen auf eine irre Zustimmung des Publikums. Getragen von Texten mit denen man sich identifizieren kann und die Gefühl vermitteln.
Kurz vor Ende des Auftritts hielten sie die Fans an, laut zu klatschen, sodass Glasperlenspiel sie hören könne. Sie drehten noch einmal richtig auf mit dem Song „Das Beste Kommt Zum Schluss“, ehe sie sich zu dritt vor ihrem Publikum verneigten und nach einer guten halben Stunde, die Bühne verließen.
Setlist:
01. Sehnsucht
02. Deine Augen
03. Rastlos
04. Im Selben Boot
05. Schwindelig
06. Das Beste
Carolin Nimczyk und Daniel Grunenberg, sind Glasperlenspiel. Das Duo benannte sich 2010 nach dem Roman von Hermann Hesse „Das Glasperlenspiel“.
Zuvor waren sie beide in einem siebenköpfigen Bandprojekt namens „Keine Zeit“ integriert.
Glasperlenspiel ist Elektropop von einem Songwriter Duo, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, in verschiedene Facetten zu schillern. Sie bedienen sich dabei, Träumen ebenso wie Momenten, Gegensätzen und alltäglichen Impulsen. Bei Liveauftritten werden sie von Bene Neuner am Schlagzeug unterstützt. 2010 gewannen sie noch mit „Keine Zeit“ und ihrem Song „Versinke“ den Radio ENERGY Newcomer Contest 2009/2010, wodurch sie ihren ersten großen Plattenvertrag erhielten. Für das Bundesland Baden Württemberg traten Glasperlenspiel beim Bundesvision Song Contest 2011 an und landeten dabei mit ihrer Single „Echt“ auf dem vierten Platz. Aktuell erhielt eben diese Single Gold. Heute brachte das Duo aus Stockach, ihr Debütalbum, „Beweg Dich Mit Mir“ erschienen im September 2011, mit nach Krefeld.
Gegen 21.20 h wurde es elektronisch in der Halle. Mit „Beweg Dich Mit Mir“ eröffnete Glasperlenspiel ihr Konzert. Daniel, begrüßte noch während des Songs Krefeld und animierte die Fans gleich zum Mitmachen und mit klatschen. Diese ließen sich natürlich nicht lange bitten.
Mit quietschgelben Drumsticks in den Händen, einer animierten LED Fläche im Rücken und einer fast sphärisch wirkenden beleuchteten, durchsichtigen Kugel auf einem Ständer, links der Sänger, starteten sie durch. Es kam Bewegung in die Reihen und die Beats zuckten durch die Körper. Das Schlagzeug rundete Keyboard und den elektronischen Sound dabei gut ab. Die Stimmen von Glasperlenspiel, Daniel und Caro, harmonisierten und ließen das Konzert beginnen. Caro begrüßte im Anschluss die Fans und leitete den nächsten Song ein. Beide Sänger waren nah am Publikum und zeigten so ein lebendiges Konzert, in dem man nicht einfach nur Zuhörer war. Auch der Schlagzeuger wurde mit eingebunden und nach seiner Meinung gefragt.
Daniel und Caro hatten zu den verschiedenen Songs meist eine Kleinigkeit zu erzählen, zum Beispiel, dass „Alles Auf Anfang“ entstanden sei, als das Duo einen neuen Lebensabschnitt begonnen hatte. Eingehende Texte standen neben klaren Botschaften und starken Sounds im Vordergrund des Auftritts. Den großen und kleinen Fans gefiel dies sichtlich. Glasperlenspiel konnte aber auch ruhiger und romantischer, was sie mit viel Gefühl und „Feuerzeugstimmungslichtern“ bewiesen.
Begeistert studierten die Zuschauer im Anschluss mit dem Glasperlenduo eine Choreographie alla „YMCA“ aber auf die Buchstaben „T-A-N-Z“ für den Song „Tanzen“ ein. Der erste Durchlauf klappte schon ganz gut, sodass Daniel zu Caros Überraschung die nächste Runde viel zu schnell wiederholte. Das sorgte erst für verdutzte Gesichter im Publikum, fast im gleichen Moment aber für herzhafte Lacher beiderseits. Letztendlich hat es dann aber perfekt funktioniert.
Die Stimmung steigerte sich von Song zu Song. Die Krefelder Zuschauer gingen dabei voll mit und man hörte sie nicht nur bei dem Lied „Echt“ mitsingen. Nach einer guten Stunde verabschiedeten sich Glasperlenspiel. Die Fans jedoch ließen es so nicht auf sich beruhen. Und Glasperlenspiel ließ sich auch nicht lange bitten, denn ohne Zugaben wollten sie diesen Abend auch nicht enden lassen. Bei einer der Zugaben wurde das Geheimnis der durchsichtigen Kugel gelüftet, denn in ihr verbarg sich ein elektronisches Xylophon.
Setlist:
01. Beweg dich mit mir
02. Ich Bin Ich
03. Magnetisch
04. Alles auf Anfang
05. Traumschiff
06. Risiko
07. Freier Fall
08. Das Gleiche
09. Tanzen
10. Weit Weit Weg
11. Ich hol’ dich hier raus
12. Dein Geheimnis
13. ECHT
14. Freundschaft
15. Echt (andere Version)
Ein rundum gelungenes Konzert, trotz oder vielleicht gerade durch die starken Kontraste, die sich an diesem Abend für uns in Krefeld boten. Zwei Bands, denen der Umgang mit ihren Fans wichtig ist, die mitreißen und bewegen wollen. Und genau das haben sie, meiner Meinung nach, an diesem Abend beide auf ihre ganz persönliche Art geschafft.
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der jeweiligen Bandfotos.
Glasperlenspiel:
Gardenier:
Autorin: Stephanie Brockhaus
Fotos: Marcus Nathofer