Um 20.30h ging es mit „Deviant UK“ los. Die Elektroband fand 2004 zusammen. Sie besteht seitdem aus „Deviant“ Jay Smith, Huw Mason, Addz Milner und Mark Bartholomew. Im Januar 2011 veröffentlichte Deviant UK ihr zweites Album „Very Bad Things“. Hierauf ist auch ein Remix von Peter Spilles (Project Pitchfork) zu finden. Beim Krefelder Konzert wurde Jay von Cheryl an den Keyboards und Mark Bartholomew am Schlagzeug unterstützt.
Mit tiefer Stimme leitete Jay seinen ersten Song ein. Das beeindruckte. Dazu kam eine gehörige Portion Präsenz und Ausstrahlung. Das alles zusammen ergab: Tiefe Texte gepaart mit tiefer Stimme und krachendem Sound. Und genau das ging durch Mark und Bein.
So war auch der etwas dröhnende Sound zu Anfang des Konzerts verzeihlich.
Jay spielte während des Konzerts mit seiner Stimme und forderte Krefeld auf mit ihm mitzuspielen. Das Publikum wirkte ihm wohl noch zu verhalten. Wobei man das Gefühl hatte, dass das Wochenende ja gerade erst begonnen hatte und viele erst noch ankommen mussten.
Zwischenzeitlich band Jay auch kurzerhand die „Keyfrau“ mit in die Performance ein. Langsam kam nun der Schwung ins Publikum. Zu Scherzen aufgelegt lockerte Jay mehr und mehr die Stimmung. Die Band hatte dabei sichtlich ihren Spaß. So schwang Jay auch schon mal den Mikroständer und poste ausgelassen während seiner Songs auf der Bühne. Nach einer guten halben Stunde verabschiedeten sie sich von einem nunmehr begeisterten Publikum.
Setlist:
01. Wreckhead
02. You Know My Name
03. Me Without You
04. My Black Heart
05. Access Denied!
06. You Will Burn
Nach einer kurzen Umbaupause ging es um 21.15h direkt weiter mit Stahlmann. Stahlmann gründete sich 2008 und stammt aus Göttingen. Sie zählen zur Neuen Deutschen Härte. Mit im Gepäck hatten sie ihre am gleichen Tag erschienene neue CD „Quecksilber“. Eine Art Markenzeichen von Mart (Vocals/Programmings ) und Tobi (Guitar /Programmings ) ist die silberne Farbe. Auch am heutigen Abend waren sie damit bemalt und präsentieren so Stahlmann. Beim Krefelder Konzert wurden sie begleitet von Ablaz (Sarah Jezebel Deva) am Bass und Niklas Kahl am Schlagzeug.
„Willkommen“, so begrüßten sie ihre Fans. Die Halle hatte sich weiter gefüllt und vor der Bühne war es nun schon recht voll geworden. Sänger Mart sprach von Anfang an das Publikum an und gab zu verstehen, dass sie eine „Mitmachband“ seien. Die Fans wurden aufgefordert mitzumachen und diese ließen sich nicht lange bitten. Getreu dem Motto: Gesagt getan, kam richtig Bewegung in die Reihen. Die Stimmung war nunmehr richtig ausgelassen. Stahlmann ihrerseits nutzten die Bühne voll aus und gaben eine gute Show zum Besten. Dabei stellten sie neben älteren bekannten, auch ihre neueren Lieder vor. Der Auftritt endete viel zu schnell und ehe man sich versah, begannen schon die Aufbauarbeiten für Project Pitchfork.
Setlist:
01. Willkommen
02. Spring nicht
03. Stahlmann
04. Am Grunde
05. Hass mich… Lieb mich
06. Stahlwittchen
07. Tanzmaschine
Man hatte in der Zwischenzeit genügend Zeit sich am Merchandisingstand umzusehen, wo man auch wieder auf Stahlmann treffen konnte.
Gegen 22.15 h wurde das Licht gedämmt und sofort hörte man vereinzelte Rufe von den Fans, die eine Band willkommen hießen. Project Pitchfork. Project Pitchfork sind Peter Spilles, Dirk Scheuber und Jürgen Jansen. 1989 wurde von Peter Spilles und Dirk Scheuber, Project Pitchfork, ins Leben gerufen. Zunächst bewegten sich die Hamburger im Elektro-Wave-Bereich, bald erforschten sie aber auch schon szeneübergreifende Gebiete. Im Laufe der Zeit festigten sich die Einflüsse zu einem eigenen und individuellen Stil der Band. Mal ruhiger mal elektronischer. Und eben diese Facetten gaben sie am Freitagabend breit gefächert zum Besten.
Mit einem „Schönen guten Abend“, ging es los. Es war noch voller geworden. Die vordersten Reihen waren eng gefüllt und selbst im hinteren Bereich der Halle war es angenehm voll. Die Bühne zeigte eine weite LED-Wand, die sehr passend zur Musik abgestimmt, verschiedene Farben, Muster und Schriftzüge zeigte, dennoch irgendwie dezent im Hintergrund blieb und die Aufmerksamkeit auf der Band ruhen ließ. Natürlich fehlte auch der bekannte „Pitchfork-Mikrofonständer“ nicht an diesem Abend, der gut und viel zum Einsatz kam. Peter und Dirk banden die Fans mit in ihre Show ein und sprachen immer mal wieder mit den Zuhörern, die es ihnen lautstark dankten. Von „Timekiller“ über „Alpha Omega“ und „Beholder“ wurde an diesem Abend eine musikalische Geschichte dargeboten, die einem wie eine kleine Zeitreise vorkam.
Die Fans gingen nicht nur mit, es kam einem mehr vor wie eine herrliche Feier. Man hatte das Gefühl, dass sich die Stimmung, auf beiden Seiten mehr und mehr steigerte, dabei aber den Höhepunkt nicht überwinden wollte und so einfach dort oben blieb.
Eine weitere schöne Geste von Project Pitchfork folgte fast zum Schluss, als sie sich bei ihren beiden Supports bedankten. Die Band verließ dann, nach gut zwei Stunden, die Bühne, zuvor ließen sie es sich jedoch nicht nehmen ihren Fans noch vier Zugaben zum Besten zu geben.
Kurzum und auf den Punkt gebracht: Es war Laut und gut und viel zu schnell vorbei, zumindest gefühlt. Es war viel zu plötzlich still in der Kufa, die innere Stimmung hielt jedoch an und so konnte jeder ein Stückchen von diesem beeindruckendem Konzert mit nach Hause nehmen.
Setlist:
01. Intro
02. Continuum
03. Timekiller
04. Fire and ice
05. Lament
06. Human crossing
07. Run for cover
08. Alpha Omega
09. Souls
10. Endless infinity
11. Mine
12. K.N.K.A.
13. The queen of time and space
14. Carrion
15. The dividing line
16. Stacked visions
17. Lam-‘bras
18. Beholder
19. Existence
20. Conjure (Z)
21. Requiem (Z)
22. Tempest (zusammen mit Maurice / Project Pitchfork Forum) (Z)
23. Rescue (Z)
Bilder des Konzerts befinden sich in unserer Konzertfotos Sektion (Bildkommentare sind durch Anklicken der Sprechblase möglich) oder direkt durch Anklicken der jeweiligen Bandfotos.
Autorin: Stephanie Brockhaus
Fotos: Marcus Nathofer / Michael Gamon