Krystal System [GALLERY]
Los geht es mit für belgische Verhältnisse ungewöhnlichen 45 Minuten Verspätung. Der erste Act sind die Franzosen von Krystal System. Sie bieten uns französische und englische Lyrics zu härteren Sounds irgendwo zwischen Wave und Cyber-Hellectro angesiedelt und ab und zu lugt sogar etwas HipHop-Gesang durch. Zum Set gehören Songs ihrer beiden Alben „Nuclear“ und „Underground“, sowie das Depeche Mode Cover „Master & Servant“. Die Show ist allerdings noch etwas statisch, die beiden Protagonisten bewegen sich nur wenig und wirken betont cool. Dafür gibt es eine recht coole Videoanimationen im Hintergrund zu bestaunen. Frontfrau Bonnie Valdor ist blond und könnte auch im Film „Sucker Punch“ mitspielen, ihr Mitstreiter No 7 ist als Düstercyber ganz schwarz gewandet. Ein netter Auftakt, aber noch nicht wirklich mitreißend was uns die beiden uns hier bieten.
Setlist:
01. Intro
02. New World
03. Automatic Ideology
04. Instar
05. Fiction
06. Elektrostal
07. Nuclear Winter
08. –
09. I Love My Chains
10. Demain N’existe Pas
11. Idols
12. Requiem
13. The Day I Died
14. Master & Servant (Depeche Mode Cover)
The March Violets [GALLERY]
Die March Violets sind sehr seltene Gäste auf den Brettern dieser Welt. Sie wurden 1981 gegründet und veröffentlichten ihre ersten beiden Alben auf dem Kultlabel Merciful Release, auf dem auch die Sisters Of Mercy bis zuletzt beheimatet waren. Ihr Goth Rock wird von treibenden Gitarren und pumpenden Beats bestimmt. Anfängliche Probleme tut die Band gekonnt mit einem Scherz ab ("we broke Kortrijk") und konzentriert sich dann voll auf die eigenen Songs. Ihre Show ist relativ statisch, einzig Sängerin Rosie Garland bewegt sich etwas mehr und steht klar im Mittelpunkt der Performance. Den Gesang teilt sie sich natürlich mit Simon Denbigh, der aber weniger aktiv agiert. Die Band spielt neben altem Material auch neue Songs, von denen einer („Road Of Bones“)sogar Record Of The Week bei der BBC war. Ein souveräner Auftritt einer routinierten Band.
Setlist:
01. Crowbaby
02. Children On Stun
03. Radiant Boys
04. Grooving In Green
05. Dress For You
06. It’s Hot
07. Undertow
08. A Little Punk Thing
09. Steam
10. Road Of Bones
11. Strangehead
12. Slow Drip Lizard
13. 1 2 I Love You
14. Walk Into The Sun
15. Dandelion King
16. Snake Dance
Diary Of Dreams [GALLERY]
Als nächstes stehen alte Bekannte auf der Bühne der XPO Kortrijk: Diary Of Dreams! Auch sie haben schon neue Songs im Gepäck, denn ihr kommendes Album Ego:X erscheint am 26.08.2011. Nach dem einleitenden Intro lädt die Band zur Hochzeit („The Wedding“) und es wird ausgiebig gefeiert. Die gute Stimmung können auch leichte technische Probleme mit den Gitarren nicht vertreiben und die mittlerweile auch zahlreicher anwesenden Fans zelebrieren jeden einzelnen Song, seien es alte Hymnen wie „The Plague“ und „MenschFeind“ oder die neuen Lebenszeichen „Undividable“ und „Echo In Me“. Frontmann Adrian Hates und seine Begleiter suchen verstärkt den Kontakt zum Publikum und das macht das Ganze für viele noch greifbarer und besonderer. Spielspaß steht hier im Mittelpunkt und der überträgt sich auch aufs Publikum, das viel tanzt, aber trotzdem nicht ganz an die Euphorie von Diary Of Dreams Konzerten in Deutschland heranreicht. Trotzdem ein toller Auftritt, der dieses Mal ohne „Traumtänzer“ endet, nach „Kindrom“ ist endgültig Schluss und die Band macht Platz für den ersten belgischen Act des Festivals.
Setlist:
01. The Wedding
02. Undividable
03. King Of Nowhere
04. MenschFeind
05. Echo In Me
06. Unwanted
07. Nekrolog 43
08. Odyssey Asylum
09. Splinter
10. The Plague
11. Chemicals
12. Kindrom
Suicide Commando [GALLERY]
Das Shadowplay Fest ist ein Heimspiel für Johan van Roy und auch wenn das Festival eher Gothic orientiert ist, tanzt der Saal natürlich ab den ersten Klängen. Tanzflächenfüller wie „Dein Herz, Meine Gier“ und „Hate Me“ verfehlen ihre Wirkung bei den Belgiern natürlich nicht. Und natürlich kommt auch der wohl stärkste Song vom letzten Album „God Is In The Rain“ sehr gut an. Das besondere an Suicide Commando ist, dass Johan trotz aller Härte auch eine Menge zu sagen hat, wobei die Message des jeweiligen Songs immer perfekt durch die teils recht extremen Hintergrundvideos unterstützt wird. So marschiert Johan bei „The Perils Of Indifference“ die Bühne ab und endet mit "no more fucking wars", bevor „Love Breeds Suicide“ wieder zum unbändigen Tanzen einlädt und spätestens bei „Die Motherfucker Die“ hat er sie alle da, wo er sie haben will. Jetzt klatscht das gesamte Publikum und „Bind, Torture, Kill“ wird quasi zum Selbstläufer bei dem alle feiern und Johan sich auch in den vorderen Bereich des Publikum mischt. Den Abschluss bildet das vielumjubelte „See You In Hell“ als Zugabe. Diese Hölle ist für die belgischen Fans dann wohl das Bim Fest in Antwerpen Mitte Dezember, wo Suicide Commando ebenfalls auftreten werden.
Setlist:
01. Severed Head
02. Hate Me
03. Death Cures All Pain
04. Dein Herz, Meine Gier
05. God Is In The Rain
06. Cause Of Death: Suicide
07. Time
08. The Perils Of Indifference
09. Love Breeds Suicide
10. Die Motherfucker Die
11. Bind, Torture, Kill
12. Kill
13. See You In Hell (Z)
Fields Of The Nephilim [GALLERY]
Wegen der anfänglichen Verspätung beginnt der Auftritt erst um kurz vor ein Uhr nachts. Entgegen ihrer Gewohnheit verzichten die Fields heute weitestgehend auf Nebel, aber der war sowieso nicht nötig, denn die Bühne war die meiste Zeit noch dunkler „beleuchtet“ als schon bei den Bands zuvor. Wäre nicht ab und zu ein Kamerablitz bis nach vorne gekommen, man hätte nicht wirklich sicher sein können, dass es Carl McCoy ist, der da nahe am Bühnenrand steht. Doch er ist es und Carl und seine Mannen spielen eine grandiose Mischung aus neuerem Material und großartigen Klassikern wie „Love Under Will“ oder „Dawnrazor“. So spielt man sich routiniert durch eine Art aktualisierter Best Of Show, bis „Moonchild“ erklingt, die Fans ihre Arme in die Höhe reißen und die Band danach die Bühne verlässt. Doch die Zuschauer wollen mehr und das bekommen sie nach einer kurzen Pause mit „Chord Of Souls“ auch, auf das großartige „Last Exit For The Lost“ warten wir jedoch vergeblich. Nach der ersten Zugabe ist es wirklich vorbei und damit endet auch der erste Tag des Shadowplay Fests.
Setlist:
01. Shroud
02. Straight To The Light
03. Preacher Man
04. Love Under Will
05. Penetration
06. Dawnrazor
07. From The Fire
08. New Gold Dawn
09. The Watchman
10. Moonchild
11. Chord Of Souls (Z)
Die Berichte zu den beiden anderen Tagen folgen in Kürze. Die kompletten Fotosets der aufgetretenen Bands erreicht ihr durch anklicken der entsprechenden Fotos oder [GALLERY]-Links.
Autor & Fotos: Michael Gamon
Zurück zum Artikel
GALLERY
Zurück zum Artikel
GALLERY
Zurück zum Artikel
GALLERY
Zurück zum Artikel
GALLERY
Zurück zum Artikel
GALLERY