Das Wetter war an diesem Tag sehr schlecht, so dass ein zeitiger Aufbruch zum Festival notwendig war. Mit etwas Verspätung begann der Einlass dann ca. 16:30 Uhr. Viele Besucher waren jedoch ohnehin noch nicht angereist.
Das Festival wurde wie die Jahre zuvor wieder auf der großen Bühne gestartet. Als erste Band stand die Gothic-Metal-Band End Of Green [GALLERY] auf dem Programm. Die Band wurde 1992 in Stuttgart gegründet und das letzte Album "High Hopes in Low Places" erschien 2010. Bereits jetzt standen zahlreiche Fans dicht gedrängt am Bühnenrand und lauschten den rockigen Klängen.
Gleich im Anschluss ging es mit der Mittelalter-Rock-Band Saltatio Mortis [GALLERY] weiter. Die Band existiert seit 10 Jahren und zählt zu den bekanntesten ihres Genres. Auffällig sind Instrumente wie Dudelsack, Schalmei, Drehleier und andere historische Musikinstrumente, die wohl an diesem Abend einmalig bleiben sollten. Das Publikum war begeistert. Die deutschen Texte wurden oft mitgesungen.
Gegen 18:30 begann die erste Band auf der kleinen Bühne. Die Leipziger Elektro-Formation Bodystyler [GALLERY] lieferte in einer reichlichen halben Stunde klassischen EBM. Für Elektro-Fans also auch ein gelungener Festival-Auftakt.
Auf der großen Bühne ging es weiter mit In Strict Confidence [GALLERY]. Ihr aktuelles Album "La Parade Monstrueuse" ist wieder ein Meisterwerk elektronischer Musik. Seit vielen Jahren begeistert die Band viele Fans. Titel wie "Zauberschloss" oder "Engelsstaub" sind Ohrwürmer und werden immer wieder gerne gehört. Einige Zeit war es ruhig um die Band, aber vor einigen Monaten gab es wieder einige Konzerte. Die Show war düster gehalten, und von einer wunderschönen Videoshow untermalt. Das Publikum konnte gar nicht genug bekommen, so dass die 40-minütige Show viel zu schnell herum war. Hier hätte ich mir gerne noch ein paar Titel mehr gewünscht.
Die Chemnitzer Elektro-Industrial-Formation Accessory [GALLERY] sorgte nun auch weiter für tanzbare Musik auf der kleinen Bühne. Das Duo um Dirk Steyer existiert seit 1997 und veröffentlichte damals auch das erste Album "Electronic Controlled Mind". Zahlreiche Alben erschienen seitdem. Zunächst betraten zwei Fahnenträgerinnen die Bühne. Kurz danach folgte Sänger Dirk Steyer. Die Musik von Accessory ist vielschichtig und tanzflächenfähig. In ihrer Heimatstadt haben sie einen hohen Bekanntheitsgrad, so dass die Show von vielen Fans aufgesucht wurde.
Als nächstes stand die deutsche Elektro-Pop Band Welle: Erdball [GALLERY] auf dem Programm. Die Musiker Alf Behnsen („A.L.F.“, Keyboard) und Hannes Malecki („Honey“, Gesang und Performance, C=64-Spieler) gründeten die Band unter verschiedenen Projektnamen bereits 1990. Der endgültige Name Welle: Erdball entstand jedoch erst 1993. Mit Musik der 80er im Charme der 50er Jahre begeistern sie seit Jahren viele Fans. Ihr aktuelles Album "Operation Zeitsturm" wurde bereits auf einer Live-Tour präsentiert. Unlängst erschien noch eine CD-Box mit allen Singles. Honey trug beim Auftritt wie immer einen Anzug, Backgroundsängerinnen Frl. Venus und Plastique standen in karierten 50er-Jahre Kleidern auf der Bühne. Gespielt wurden Titel wie "23", "Monoton und minimal" und "Ich bin aus Plastik". Welle: Erdball ist durch abwechslungsreiche Setlists und witzige Einlagen auf jeden Fall immer wieder wert, gesehen zu werden.
Hinter dem Elektro-Projekt Rabia Sorda [GALLERY] steckt niemand Geringeres als Erk Aicrag – Frontmann von Hocico. Zwei Alben sind seit 2006 erschienen, zuletzt "Noise Diary" (2009). Die Musik von Rabia Sorda ist melodischer als die von Hocico, jedoch durchaus tanzbar. Erk nutzt dieses Projekt für seine musikalische Kreativität. Highlight ist zweifelsohne "Radia Paranoia". Rabia Sorda war ein gelungener Akt auf der kleinen Bühne, wenngleich auch der Bekanntheitsgrad viel geringer ist als der von Hocico. Erk Aicrag hat auf jeden Fall wie immer alles gegeben.
Lange Zeit war es ruhig um die dänische EBM-Legende Leæther Strip [GALLERY]. Gegründet wurde das Solo-Projekt von Claus Larsen im Jahre 1988. Schnell konnte sich Leæther Strip mit vielen Titeln in der Clubszene etablieren. Seit 2006 gibt es wieder jede Menge neues Material und seit 2009 auch wieder verstärkt Live-Auftritte. Kurz nach 22:00 Uhr betritt Claus Larsen als letzter Akt für diesen Abend die kleine Bühne. Diesmal wurde er am Keyboard unterstützt, so dass sich Claus Larsen mit aller Energie dem Gesang und den Fans widmen konnte. Neben vielen alten Hits wie "Japanese Bodies", "Strap Me Down" gab es auch neue Titel wie "Civil Disobedience". Die Stimmung war von Anfang an von Null auf Hundert. Es wurde ausgiebig getanzt und gefeiert. Satte 90 Minuten gab es feinsten EBM ohne Pause. Gegen 23:30 Uhr verabschiedete sich Claus Larsen dann von der begeisterten Menge.
Abschluss des Festival war der Auftritt der Synthie-Pop-Band And One [GALLERY], die bereits 2008 Headliner des Dark Storm Festivals waren. Seit über 20 Jahren sind sie nun unterwegs. Ihren Durchbruch hatte die Band bereits 1991 mit dem Titel "Metalhammer", der damals in den Clubs rauf und runter gespielt wurde. Seitdem gab es zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt "Bodypop" (2006), "Bodypop 1 1/2" (2009) und "Live" (2009). Die Bühne war dunkel. Hinten standen etwas abseits die Keyboarder Gio van Oli und Chris Ruiz. Nur das markante Logo von And One leuchtete. Das Publikum war gespannt. Nach dem Intro betrat auch Sänger Steve Naghavi die Bühne. Diese war von nun an seine Tanzfläche. Mit alten Titeln wie "Second Front" und "Metalhammer" konnte And One ebenso überzeugen wie mit "Deutschmaschine" und "Steine sind Steine". Gegen 1:00 Uhr beendete And One erfolgreich das Dark Storm Festival 2010.
Trotz des schlechten Wetters war das 14. Dark Storm Festival wieder mal sehr gut besucht, vermutlich war es sogar nahezu ausverkauft. Das Line-Up war sehr ausgewogen. Dieses Jahr gab es etwas mehr Elektro-Bands, was meinem persönlichen Geschmack getroffen hat. Die Bands Diary Of Dreams und Blutengel habe ich verpasst. Aber aufgrund von Überschneidungen ist es auf Festivals leider auch nicht immer möglich, alle Bands anzuschauen. Dies hat mir jedoch auch gezeigt, dass es auf jeden Fall wert war, sich jede Band wenigstens einmal kurz anzuschauen. Das Festival war somit wieder einmal ein voller Erfolg. Ich freue mich schon jetzt aufs nächste Dark Storm Festival!
HEADQUARTER:
16:15 Einlass
17:15-17:45 End Of Green
18:05-18:45 Saltatio Mortis
19:05-19:45 In Strict Confidence
20:05-20:45 Welle: Erdball
21:05-21:55 Diary Of Dreams
22:15-23:10 Blutengel
23:30-00:50 And One
SECOND FLOOR:
18:30-19:05 Bodystyler
19:40-20:20 Accessory
20:40-21:40 Rabia Sorda
22:00-23:25 Leæther Strip
Autor und Fotos: Thomas Bunge
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