Nach 16 Jahren Pause melden sich The Cure mit neuer Musik zurück. Am 1. November erscheint ihr 14. Studioalbum, das den Titel Songs of a Lost World trägt. Robert Smith hatte schon vorher kryptisch angedeutet, dass dieses Werk „zehn Jahre Leben destilliert in ein paar Stunden intensiver Musik“ sei. Wie genau das für die Zuhörer erlebbar wird, bleibt spannend.
Der erste Vorgeschmack auf das kommende Album ist nun mit dem Track Alone da, der bereits auf den Konzerten der letzten Tour als Einstieg diente. Fans, die die Tour miterlebt haben, werden sich sofort an diesen atmosphärischen Opener erinnern. Ursprünglich war das Album schon früher erwartet worden, aber mehrfach verschobene Veröffentlichungsdaten sorgten für anhaltende Spannung. Erst ein geheimnisvoller Clip auf Instagram, der das Datum in römischen Ziffern anzeigte, schaffte Gewissheit: Am 1. November 2024 ist es soweit. Passenderweise fällt dieser Tag auf einen Feiertag, der symbolisch aufgeladen scheint.
Musikalisch bleibt der Song der Linie von The Cure treu: Er schafft eine eindringliche Atmosphäre, die Zeit braucht, um sich zu entfalten. Es dauert eine Weile, bis Robert Smiths unverwechselbare Stimme einsetzt – mit einer Ruhe und Klarheit, die auch in seinem 65. Lebensjahr nichts von ihrer Intensität verloren hat. Bei den Konzerten nutzte Smith die ausgedehnte Einleitung des Stücks, um auf der Bühne herumzugehen und das Publikum in seiner charakteristischen, fast schon offenen Art zu begrüßen. Die Chemie zwischen Band und Fans ist dabei stets spürbar und bleibt ein eindrucksvolles Element der Live-Auftritte.
Textlich bringt Alone tiefe Emotionen zum Ausdruck, die Themen wie Verlust, das Älterwerden und die Vergänglichkeit behandeln. Die Worte „This is the end of every song that we sing“ zeichnen ein Bild von Abschied und Zerfall, das sich durch den gesamten Song zieht. Es wird schnell deutlich, dass das Album keine leichte Kost ist und den Hörer auf eine emotionale Reise mitnimmt, die Auseinandersetzung und Reflexion erfordert.
Das Album, das in seiner Entstehung über ein Jahrzehnt in Anspruch nahm, ist geprägt von persönlichen Erfahrungen und schweren Schicksalsschlägen. Besonders der Verlust von Smiths Bruder hinterließ tiefe Spuren, die in einem der Stücke des Albums verarbeitet werden. Die Erwartungen an das neue Werk sind hoch, vor allem, da Smith mit seinen mysteriösen Ankündigungen die Spannung weiter angeheizt hat.
Für viele Hörer mag Alone beim ersten Durchgang nicht direkt zünden, insbesondere da es stilistisch keine radikalen Neuerungen bietet. Aber wer sich auf den Song einlässt, wird die typischen Qualitäten der Band schnell erkennen: Der vertraute düstere Klang, die melancholische Stimmung und Smiths einzigartige Stimme schaffen eine dichte Atmosphäre, die The Cure seit jeher auszeichnet. Auch wenn sich die musikalische Entwicklung eher im Detail versteckt, bleibt der Song ein weiteres Zeugnis für die Fähigkeit der Band, Emotionen in Klang zu gießen und die Hörer in ihre Welt zu ziehen.
Weblinks The Cure
Homepage: thecure.com
Instagram: @thecure
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