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FORCED TO MODE – Krefeld, Kulturfabrik (04.01.2024)

Fotos: FORCED TO MODE

Forced To Mode, © Michael Gamon

Man springe in der Zeit vom 18. Juni 1988 aus dem Rose Bowl in Pasadena, Kalifornien zum 04. Januar 2024 in die Krefelder Metropole direkt in die Kulturfabrik. Dazu eine Prise von den damals ca. 60.000 Zuschauern (hier streicht man einfach zwei Nullen weg) und zu guter Letzt ersetzt man die auftretende Band Depeche Mode durch Forced To Mode. Jetzt haben wir das Ergebnis des heutigen Konzertabends, an dem das legendäre Abschluss-Konzert der Music For The Masses Tour von Depeche Mode, welches als Grundlage für das Legendäre Live Album 101 diente, noch einmal stattfindet.

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Mag das alles jetzt eher sureal klingen; und mag man jetzt mit großer Skepsis weiterlesen, so kann ich eines vorwegnehmen: Es ist ein winziges bisschen kleiner als damals, nicht ganz original, aber es wird unbeschreiblich gut.

Noch ein paar Fakten vorab zum 101 Live-Album 101 der Band Depeche Mode:
(Quelle: Depeche Mode – Wikipedia)
Die 1987 veröffentlichte LP Music for the Masses wartete mit musikalischen Neuerungen auf. Die Songs klangen transparenter und vielfältiger als beim Vorgänger und wiesen deutliche Einflüsse der Minimal Music auf. Außerdem wurden verstärkt Gitarrenriffs und akustische Instrumente wie Klavier, Akkordeon oder Flöte – wenn auch in gesampelter Form – in die elektronischen Klanglandschaften integriert. Die anschließende, 101 Konzerte umfassende Tour markierte den bisherigen Karrierehöhepunkt der Band. Depeche Mode schaffte den kommerziellen Durchbruch in den USA und avancierte als erste Synthie-Band zum Stadion-Act. Ein Mitschnitt des vor über 60.000 Zuschauern besuchten Abschlusskonzerts im Pasadena Rose Bowl Stadium wurde Anfang 1989 als Live-Doppelalbum 101 veröffentlicht, begleitet von einem gleichnamigen Film (gedreht vom Dokumentarfilmer D. A. Pennebaker), der während der US-Tour entstand. Mit einem einzigen Konzert am 7. März 1988 in der Werner-Seelenbinder-Halle in Ost-Berlin mit 6.481 Besuchern gehörte Depeche Mode zu den wenigen westlichen Bands, die in der DDR live auftreten durften. Für das Konzert erhielt die Band 5.000 DM. Bereits im Jahr zuvor war ausschließlich dort die Kompilation Greatest Hits veröffentlicht worden.

Kommen wir nun aber wieder zurück zur Band des Abends. Forced To Mode hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Legenden Depeche Mode zu covern und so gut es geht ihre Shows zu imitieren. Wer sind die Jungs und woher kommen sie? Forced To Mode sind Matthias Kahra (Gitarre und Background-Gesang), Thomas Schernikau (Keyboard und Gesangspart von Martin L. Gore) sowie Christian Schottstädt (Gesangspart von Dave Gahan und Keyboard) und kommen aus Berlin. Der Ruf als beste Depeche Mode-Cover-Band eilt ihnen voraus. Und das mit Recht. Bühnenaufbau, Lichtshow, Videoleinwand und Bewegungsabläufe sind bei ihren Auftritten hervorragend auf das Original angepasst.

Um 20 Uhr startet der Einspieler Pimpf. Schnell wird klar, dass hier ein tolles Light-Setting zum Einsatz kommt. Zusätzlich zur Originalshow von 1988 laufen im Hintergrund schwarz-weiß Videos zu den Liedern, was das Gesamtbild harmonisiert. Pimpf geht in Behind the Wheel über und mit dem Stück kommen auch die drei Protagonisten des Abends auf die Bühne. Links und Rechts auf einem Podest stehen Thomas und Matthias. Christian hat sich mit seinem Outfit an das damalige Outfit von Dave angepasst. Weißes Hemd, weiße Hose und schwarze Jacke. Im Video cruised eine Isetta durch die Lande, um am Ende von einem Trecker abgeschleppt zu werden. Da in den Original Aufnahmen Dave, Martin, Andrew und Alan vorkommen, wurden für den Auftritt thematisch ähnliche Aufnahmen zusammengeschnitten und verwendet. Das Publikum ist von den ersten Tönen an begeistert und die Stimmung steigert sich von Lied zu Lied. Geschätzte 90 Prozent der Zuschauer haben Depeche Mode durch ihre Jugend begleitet. Das beschreibt den geschätzten Altersdurchschnitt der Personen vor der Bühne und führt dazu, dass das Konzert textsicher begleitet wird. Und wenn es jetzt noch Wasser aus dem Heiligen Gral an der Bar geben würde, wäre vermutlich auch der Bewegungsapparat der Menge deutlich gesteigert worden. 😉 Jedenfalls werden viele am nächsten Tag ihre Stimme dem Konzert geopfert haben.

Wirklich beeindruckend, wie die Jungs gefeiert werden. Nach Blashphemous Rumours wechseln Christian und Thomas die Plätze. Thomas übernimmt die Stücke, welche ursprünglich von Martin L. Gore gesungen werden. Dabei fällt auf, dass auf dem Mikro etwas viel Hall liegt. So klingt seine Stimme quasi wie ein Echo nach. Das tut der Stimmung keinen Abbruch, dürfte aber gerne etwas weniger sein. Wenn es also tatsächlich etwas an dem Abend zu nörgeln gibt, dann dieses winzig kleine Detail. Nach Somebody und The Things You Said wird wieder mit Christian getauscht und die schwarze Messe beginnt. Bei Black Celebration, Shake the Disease und Nothing gehört die Aufmerksamkeit Christian, bevor er dann zu Pleasure, Little Treasure einen zweistimmigen Chorus von Thomas und Matthias einfordert.

Never Let Me Down Again wird von der Menge mit winkenden Armen begleitet. Die Begeisterung ist schon lange auf dem Siedepunkt. Christian bedankt sich vor dem Stück noch beim Publikum mit den Worten: „Die wichtigste Zutat für ein gelungenes Konzert seid ihr; ist eure Stimmung.

Kurz verschwinden die Drei hinter die Bühne, werden jedoch mit „Zugabe-Rufen“ wieder zurückgeholt. Die Original-Setlist, und damit zunächst auch die des heutigen Abends, beinhaltet noch vier weitere Lieder. Vor der zweiten Zugabe, Master and Servant, kommt es kurz zu technischen Problemen des Keyboards von Thomas. Christian überbrückt die Situation gekonnt, indem er die Zeit einfach wegquatscht. Mit Everything Counts geht es dann mit dem legendären Coverkonzert zu Ende.

War das wirklich das Ende? Oh nein, denn die Jungs haben für den Fall von zu guter Stimmung vorgesorgt und kommen erneut zurück. Matthias schnappt sich eine Gitarre und bittet das Publikum zu den Tönen von Personal Jesus für ihn zu singen. Ein aufgeschnapptes Statement aus dem Publikum dazu: „Aber ich habe doch Geld bezahlt, damit die da vorne singen. Immerhin singe ich das halbe Konzert schon mit.“ 😉 Keine Sorge, Christian schnappt sich das Mikro und weiter geht es.

Personal Jesus, Enjoy the Silence und Ghosts again beenden diesen wunderbaren Konzertabend outside the 101-range.

Setlist FORCED TO MODE Kulturfabrik Krefeld (04.01.2024)

01. Pimpf
02. Behind the Wheel
03. Strangelove
04. Sacred
05. Something to Do
06. Blasphemous Rumours
07. Stripped
08. Somebody
09. The Things You Said
10. Black Celebration
11. Shake the Disease
12. Nothing
13. Pleasure, Little Treasure
14. People Are People
15. A Question of Time
16. Never Let Me Down Again
17. A Question of Lust (Z)
18. Master and Servant (Z)
19. Just Can’t Get Enough (Z)
20. Everything Counts (Z)
21. Personal Jesus (ZZ non 101 Track)
22. Enjoy The Silence (ZZ non 101 Track)
23. Ghosts Again (ZZ non 101 Track)

Fotos: FORCED TO MODE
Weblinks FORCED TO MODE:

Homepage: FORCED TO MODE – THE DEVOTIONAL TRIBUTE TO DEPECHE MODE
Facebook: Forced To Mode | Facebook
Instagram: Forced To Mode (@forcedtomode) • Instagram-Fotos und -Videos

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