Als man an diesem Abend die Halle des Münchner Backstage betrat, merkte man schon: Irgendwie ist das hier heute etwas anders als sonst. Es sollte eben kein normales Konzert werden, sondern ein DJ-Event unter Einbeziehung lokaler DJs. So kam es, dass in einer etwas höheren Lautstärke der Münchner DJ Sconan instrumentale, aber sehr tanzbare Klänge auflegte, die zwar den munteren Plausch mit Freunden und Bekannten vor der Show etwas schwerer machten, dafür aber gut einheizten. Obgleich der Beginn des TanzZwang-Sets erst um 21:30 Uhr starten sollte, wie der Zettel an der Garderobe einem mitteilte, so war es doch sehr kurzweilig, bis es auf der Bühne den fliegenden Wechsel gab.
Lass Dir den Beitrag vorlesen:
Peter Heppner und Dirk Riegner bedankten sich bei DJ Sconan, betraten ihr ausuferndes Pult und legten los, wobei Peter Heppner noch ein „es darf getanzt werden“ ergänzte… „Ausuferndes Pult“ bedeutet in dem Fall: Peter und Dirk mit ihren Notebooks, dazu Mikros, der diskret integrierte Notenständer sowie Dirks Synthesizer. Ein Instrumentarium also, das dann doch etwas über das reine DJ-Set hinaus geht. Mit dem eröffnenden Im Nebel wurde zunächst einmal ein wenig Spannung aufgebaut, bevor es tanzbar in die Vollen ging. Das Versprechen, hier tanzbare Versionen zu präsentieren und „etwas anderes“ zu präsentieren, wurde eingehalten. Die Stücke waren mal näher, mal weniger nah an der ursprünglichen Version und der Szenenapplaus bei Stücken wie Leben… I Feel You und The Sparrows And The Nightingales groß.
Neben einer guten Portion Hits gab es auch Stücke, die vom eigentlichen TanzZwang-Album sind und so sehr gut in diesen Kontext passten. Fremd in diesem Land beispielsweise funktionierte hier sehr gut und auch ein All Is Shadow konnte brillieren. Im Hintergrund gab es zusätzlich Videoprojektionen zu sehen, was darüber hinaus sehr angenehm war: In das Set wurden immer wieder Zitate anderer Stücke gemischt. Sei es Depeche Modes Everything Counts, Killing Jokes Love Like Blood oder I See a Darkness von Johnny Cash: Mit Zitaten wurde nicht gegeizt. All das kulminierte in einem starken Finale: Ein Mash-Up von Die Flut und Once In A Lifetime. Das kam unerwartet, denn man hätte sich vor diesem Abend nicht vorstellen können, dass hieraus ein zusammenhängendes Stück entstehen kann.
Nach dem einstündigen Set war es vorbei mit Peter Heppners TanzZwang. Das mag kurz gewesen sein, aber dafür war es auch ein Set ohne Aussetzer, bei dem der Schrittzähler in die Höhe ging. Es wurde nun wieder übergeben an DJ Sconan, der den Abend ausklingen ließ und weiterhin tanzbare Stücke auflegte, diesmal übrigens auch mit Gesang. Wer das Glück hatte, am nächsten Tag nicht früh aufstehen zu müssen (oder einfach nicht sonderlich viel Schlaf benötigt), konnte den Abend so noch gut im Backstage ausklingen lassen. So oder so: Peter Heppner und Dirk Riegner haben hier ein sehr gutes Programm ausgearbeitet und abgeliefert, dessen Besuch sich sehr gelohnt hat.
Weblinks PETER HEPPNER:
Homepage: www.phwerk.de
Facebook: www.facebook.com/peterheppneroffiziell