Als noch groß getourt werden konnte, haben Das Moped ordentlich auf sich aufmerksam machen können: Im Vorprogramm von Wanda haben sie die großen Bühnen bespielt und konnten vor großen Menschenmengen auftreten, die überwiegend durchaus angetan von den Newcomern in Sachen deutschsprachiger Indie-Pop warwn. Wobei “Newcomer” ein schwieriger Begriff ist. Ähnlich wie auch “Debüt” für das Album. Denn die Band macht an sich bereits schon lange Musik und ein Debüt ist Erstaunklich klar auch eigentlich nur in Sachen “deutsche Texte”. Wir haben einmal per E-Mail nachgefragt, was es mit all dem auf sich hat und natürlich auch das Album dabei thematisiert.
Lass Dir den Beitrag vorlesen:
Ich würde gerne direkt beim Album starten. Es ist ein Debüt, daher die Frage: Wie würdet Ihr den Weg beschreiben, der vom ersten Gedanken zum fertigen Album geführt hat?
Also es ist zwar ein Debüt, aber wir haben schon vorher Musik gemacht – auf Englisch. Der Weg vom ersten deutschen Song bis zu unserem Album war ein Auf und Ab. Es hat insgesamt vier Jahre gebraucht, bis der letzte Ton eingespielt war. Das klingt nach einer verrückt-langen-Zeit. Aber wir haben sie eben gebraucht. Wir sind stolz, dass es nun soweit gekommen ist.
Naja, es musste weitergehen! Wir selbst haben weniger und weniger den Indie-Rock aus England und USA gehört, und somit hat sich unser Geschmack einfach verändert. Oder vielleicht auch nur weiterentwickelt. Die Wurzeln stecken ja irgendwie immer noch in uns. Die Sprache ist nur jetzt einfach greifbarer auf Deutsch. Man kann sich nicht mehr hinter schön klingenden Floskeln verstecken.
In einigen Texten über Euch habe ich für Euch die Bezeichnung „Newcomer“ gelesen. Würdet Ihr Euch selbst als solche sehen? An sich macht Ihr ja schon recht lang gemeinsam Musik…
Ja doch schon. Wir sind in dem Sinne ein Newcomer, weil wir noch nicht die riesige Reichweite haben, den ein etablierter Künstler dann eben hat. Der Anspruch ist natürlich, irgendwann auf großen Bühnen zu spielen, und zwar zur PrimeTime. Ich denke, erst dann ist man etabliert und kein „Neuling“ mehr.
Nun ist das Album Erstaunlich klar da. Blöd gefragt: Warum heißt es so? Was ist so erstaunlich klar?
Ja, das ist eine gute Frage. Eine Antwort könnte heißen: „Der Nebel lichtet sich“ – nach all der Unklarheit in unseren Leben. Eine andere könnte der Zustand von erstaunlicher Klarheit innerhalb eines Rausches sein. Oder es ist eben einfach nur der Titel des letzten Songs auf dem Album.
Nun aber zum Inhalt. Ihr eröffnet das Album mit Lucky Luke. Was fasziniert Euch an der Figur, welche Rolle hat sie hier?
Naja. Wer Lucky Luke kennt, weiß dass er ein Held ist. Ein cooler Star, der andere rettet. Es gibt da nur ein Fragezeichen bei der Figur, die ihn vielleicht auch erst wirklich interessant macht. Am Ende macht sich Lucky wieder auf den Weg und er ist verschwunden. Wie ein Vagabund. Er ist ein rastloser Held. Ist doch irgendwie cool, oder?
Dann ist da Hab ich bloß geträumt. Worum geht es hier? Die anfangs beschriebene Party klingt ja schon einmal prickelnd…
Naja, das ist eigentlich selbsterklärend. Der Song erzählt wirklich eine Geschichte. Die sollte man sich besser in der Originalfassung anhören. HAHA, da kommt es nämlich gut rüber. ^^
Ebenfalls zu hören ist Sina. Ganz platt gefragt: Wer ist Sina?
Eine Figur, die symbolisch für jemanden steht, den man verehrt oder vielleicht sogar auf irgendeine Art liebt. Ich denke, viele von uns haben sich schonmal in jemand verguckt, der uns eigentlich nicht gut tut.
Zu Viel zu lang gab es auch ein Video. Dort sieht man Euren fiktiven Musiksender. Welche Idee steckt hinter dem Video?
Naja, das ist relativ klar: MTV. Music Television. Damit sind wir aufgewachsen.
Vermisst Ihr generell das klassische Musikfernsehen?
Nein. Eigentlich nicht. Aber natürlich gibt es nostalgische Momente, wo man in Erinnerung schwelgt. Die ersten TLC oder Destiny‘s Child Videos waren schon cool. Oder Nirvana eben. Ich denke aber, dass man genug vor dem Bildschirm sitzt. Da braucht man ja kein MTV mehr… ^^
Ja, der Flaneur zeiht durch die Straßen. Wer es ist? Ein mystisches Wesen…
Kommen wir wieder zum Album als Ganzem: Wo es nun schon eine Weile draußen ist: Wie habt Ihr die Reaktionen darauf empfunden?
Das ist schwer zu sagen. Wir bekommen leider momentan nur Feedback aus Zahlen. Und natürlich aus unserem engsten Kreis. Das bildet leider nicht ganz die Realität ab. Denn wahre Reaktion bekommst du am Besten auf Konzerten. Insgesamt ist das Feedback aber durchweg postiv!
Vor der Veröffentlichung wart Ihr bereits mit Wanda auf Tour. Wie kam es dereinst eigentlich dazu? Seht Ihr da eine musikalische Verbindung? Oder waren es andere Gründe?
Wir sind Fans von Wanda. Eigentlich von der ersten Sekunde an. Es war für uns eine Ehre und eigentlich auch ein Traum, einmal eine Tour mit Ihnen spielen zu dürfen.
Wie habt Ihr die Shows empfunden?
Es war wunderschön. Wir haben noch nie vor sooo vielen Menschen gespielt. Das war unbeschreiblich. Und wir kamen gut an, das ist eigentlich das Größte an der Sache…
Ihr werdet dann auch Roy Bianco & die Abbrunzati Boys supporten. Was würdet Ihr sagen, verbindet Euch musikalisch mit der Band?
Naja, musikalisch eher wenig. Außer der Spirit. Die Jungs wollen Spaß haben und durchstarten. Das verbindet uns.
Nun kann derzeit nicht getourt werden: Wenn es wieder soweit ist: Warum, würdet Ihr sagen, sollte man unbedingt eine Show von Euch besuchen (oder gleich mehrere)? Was zeichnet Eure Shows aus?
Unserer Power. Unsere Ehrlichkeit und unser Witz. ^^
Zum Schluss gefragt: Wir haben jetzt über das Album und Konzerte gesprochen. Gibt es schon Pläne, wie es ansonsten weitergehen wird bei Das Moped?
Na klar. Erstmal gesund bleiben in dieser heiklen Zeit. Und dann, sobald es wieder geht, durch Deutschland touren!!! Ist doch klar! Im März 2021 ist die nächste Moped-Tour geplant – wir sehen uns hoffentlich!
Weblinks DAS MOPED:
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Bilder: Sarah Knüpfer