Am 03. März 2020 fand der „Welttag des Hörens“ statt. Ein wichtiger Tag, schließlich ist Hören ein kostbares Gut. Während dieser Tag sich nun aber jährlich wiederholt, ist das Jahr 2020 musikalisch betrachtet auch daher besonders, dass Ludwig van Beethoven in diesem Jahr seinen 250. Geburtstag feiert. Ein Künstler, der strikt seinen eigenen Weg gegangen ist, auch wenn es heute wie eine Rebellion mit anderen Mitteln wirkt, denn seine Klänge wirken aus heutiger Perspektive nicht gerade wie ein Aufruhr gegen alle Widerstände. Dennoch, das Schaffen hallt nach. So setzen sich im Jahr des 250. Geburtstags aktuelle Künstler mit Beethoven in den Diskurs.
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Eine Künstlerin, die dies tut und ebenfalls mit Widerständen bricht, ist Kassandra Wedel. Im jungen Alter von drei Jahren begann sie zu tanzen, mit vier verlor sie nahezu das komplette Gehör bei einem Autounfall. Mit Hörgerät allerdings wurde sie nie wirklich glücklich, sodass sie in ihrer Jugend das Gerät bewusst ablegt und sich bewusst für die Taubheit entschied. Nicht abgelegt aber: der Wunsch, Tänzerin zu werden. Auch, wenn sie die Musik nicht hört, spürt sie diese. Schallwellen, vibrierende Armbänder und Suitbags, es gibt viele Möglichkeiten und es werden mehr. Dazu die visuelle Komponente, die sich auch Kassandra Wedel zunutze macht.
Das Ergebnis des Zusammenbringens eines ertaubten Musikers mit einer ertaubten Tänzerin ist faszinierend. Kassandra Wedel hat den 1. Satz der 5. Symphonie visualisiert und damit einen guten Beitrag zum Beethoven-Jahr 2020 geleistet. Hier der Clip:
Bild: Rekorder GmbH