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MUTTER – Berlin, Roter Salon der Volksbühne (03.03.2020)

Fotos: MUTTER

Mutter, © Claudia Helmert

Mutter unser – Diskursgeräusche für den mauerlosen Kopf

Mit dem Album zur Wiedervereinigung, die keine ist, trat die Band mit dem bedeutsam prägenden Namen auf der Berliner Bühne zwischen roten Sofas auf (der Platz zum Stehen und Wackeln war selbstredend trotzdem im Überfluss gegeben). Ein bisschen später als geplant, um die Vorstellungen in der Volksbühne abzuwarten. Neulich sprach ich angeregt und reich an Eindrücken über die Grenze zwischen Dröhnen zum Rauschen und dem Gefühl dazwischen – Mutter sind das, nicht nur musikalisch sondern auch verbal (“Die Gegensätze verschwimmen und werden eins. / Und ein riesiger Klumpen aus Abfall singt: / Wir sind wie füreinander gemacht.”) Schon schön. Im Takt von jenen und allen anderen Empfindungen wiegt sich Max Müller hin und her, hoch und runter, voller Inbrunst und Blicken. Das und ein Mundharmonikasolo zwingen in die Knie! Groß, träge und intensiv wummert das vierköpfige Konglomerat deutschsprachiger Musikgeschichte durch den Raum und verankert Erinnerungsbilder im Kopf. Verschwommen (“Begriffe schwirren im Raum”, “Weggehen um Anzukommen”) füllt den Saal mit seiner Klangdichte. Danach wirkt Der Traum vom Anderssein wie eine Offenbarung. Sorgen (“Will ich die Wahrheit hören?”) kommen auf, fin.

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Ich muss mich erstmal setzen und in die Stille hineinverarbeiten, was da passierte.

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