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KNORKATOR – Bochum, Zeche (09.11.2019)

Fotos: KNORKATOR

Knorkator, © Miriam Neiken

Samstagabend, ausverkauftes Haus. Deutschlands meiste Band der Welt gibt sich die Ehre. Statt einer Vorband werden auf einer Leinwand neu vertonte Musikvideos und Livemitschnitte präsentiert, gnadenlos wird hier alles – von Britney Spears über Rammstein bis hin zum Klassikorchester – durch den Kakao gezogen. Mal was anderes und für eine Weile auch recht witzig anzuschauen. Überpünktlich betreten dann um 20 Uhr Rajko Gohlke (Bass), Nick Aragua (Schlagzeug), gefolgt von Alf Ator (Keyboard), Buzz Dee (Gitarre) und Sänger Stumpen die Bühne und erteilen der Menge die Absolution. Ein Zuschauer, welcher für den Frontmann zu teilnahmslos agiert wird danach zur Bühne zitiert. Zwar weigert sich dieser zunächst, doch die Androhnung der Band nicht weiterspielen zu wollen und der lautstarke Nachdruck des Publikums, beschert dem Herrn einen denkwürdigen Auftritt und einen Schmatzer von Stumpen. Danach kann es weitergehen im Programm. Bei Revolution, dem Opener des aktuellen Silberlings Widerstand ist zwecklos, zeigen sich die Fans der selbsternannten Boyband Knorkator gekonnt textsicher. Zu Buchstabensuppe, einem weiteren neuen Song, ist es nicht nötig, den Text auswendig zu können. Die aneinandergereihten Wörter werden von Stumpen wie bei einer Art Metalkaraoke auf einem Flipchart gezeigt. Trotz Handicap (Wadenzerrung) ist der Frontmann an diesem Abend bestens aufgelegt und hampelt in gewohnter Manier auf der Bühne herum. Natürlich entledigt er sich dabei auch nach und nach seiner Klamotten und überrascht mit einem besonders extravagantem Muschihöschen. Nicht unbedingt jedermanns Geschmack, aber wen schert das schon auf einem Knorkator Konzert.

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Mit dem Disco-Klassiker Ring my bell haben die Berliner auch wieder ein Cover auf der Setliste. Normalerweise folgt danach mit dem Ace Of Base Hit All that she wants ein weiteres Cover,  aufgrund der knappen Zeit mussten aber ein paar Songs auf der Setlist weichen. Der Stimmung tut das keinen Abbruch, in der ausverkauften Zeche ist schon längst Party angesagt. Zu Ich hasse Musik werden schließlich zwei Fans ausgewählt, die während des Stücks als Human-Keyboard-Ständer fungieren und anschließend als Crowdsurfer von der Bühne getragen werden. Bevor mit Böse, Weg nach unten und Wir werden alle sterben das Ende naht (haha :D), kommt es noch zu einem kleinen Unfall. Beim Zertrümmern seines Keyboards holt sich Alf eine blutende Platzwunde zwischen den Augen, die aber gleich von Stumpen liebevoll mit Pflastern behandelt wird.

Selbstverständlich lassen es sich Knorkator nicht nehmen, den Fans noch eine Zugabe zu bieten wobei es vor allem zu Zähneputzen, pullern und ab ins Bett vom 2016er Album Ich bin der Boss nochmal ordentlich abgeht. Mit dem neuen Track Zu kurz endet der erste Zugabenblock, nach einer kurzen Pause kommen die Herren nochmals zurück und spielen zum Abschluss noch das Stück Warum. Dann ist allerdings endgültig Feierabend in Bochum. Trotz verkürzter Setlist und den kleineren Verletzungen bei den Hauptdarstellern vergehen die zwei Stunden wie im Flug. Ein sehr unterhaltsamer Abend mit einer bestens aufgelegten Boygroup, die auch spielerisch überzeugen kann.

Setlist KNORKATOR @ Bochum, Zeche (09.11.2019):

01. Absolution
02. Du nich
03. Es kotzt mich an
04. Ein Wunsch
05. Revolution
06. Alter Mann
07. Eigentum
08. Buchstabensuppe
09. Ring my bell
10. Ich bin der Boss
11. Klartext
12. Hardcore
13. Ich hasse Musik
14. Krieg
15. Rette sich wer kann
16. Böse
17. Weg nach unten
18. Wir werden alle sterben
19. Verflucht und zugenäht (Z)
20. Zähneputzen, pullern und ab ins Bett (Z)
21. Zu kurz (Z)
22. Warum (ZZ)

Fotos: KNORKATOR
Weblinks KNORKATOR:

Homepage: www.knorkator.de
Facebook: www.facebook.com/knorkatormusik

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