Nach rund zwei Jahren Abstinenz sind Skunk Anansie wieder in Köln. Dieses Mal war das Management schlau und buchte nicht mehr “nur” die Live Music Hall, sondern das etwas größere E-Werk. Und auch dieses Mal ist es ausverkauft.
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Doch bevor Skin und ihre Band loslegen können, bekommen die Kölner erst etwas von Allusinlove zu hören. Guter gitarrenlastiger Rock, welcher auf jeden Fall zu Skunk Anansie passt. Selten wirkt ein Support so selbstsicher wie Allusinlove, bezieht die Zuschauer mit ein und macht guten Lärm. Hier und da lassen sich Einflüsse von Stone Temple Pilots heraushören und manchmal ist der Weg nicht weit zu den Queens of the Stoneage. Um richtig gut bei allen Fans von Skunk Anansie anzukommen, ist es aber zu warm, stickig und laut.
Was die Lautstärke angeht, wird diese noch gesteigert als Skin, Ace, Mark, Cass aka Skunk Anansie und eine weitere Frau die Bühne betreten. Und obwohl Skin sich stimmlich und körperlich in Bestform präsentiert, macht dieses weitere Bühnenmitglied durchaus Sinn. Der Gesang klingt zu zweit oft fülliger und auch an diversen Percussions und Keyboard ist sie mehr als eine Ergänzung. Doch so viel und so schnell wie Skin ist keiner ihrer Bandkollegen unterwegs. Sie ist und bleibt das Energiebündel wie eh und je. Weder bei ihrer Präsenz, noch in der Stimme, lassen sich Abnutzungserscheinungen ausmachen.
Bei der Setlist machen es sich die Briten einfach, ihr Programm gleicht einem Best of ihrer Diskografie, so wie es auch auf ihrem aktuellen Werk – ein Livealbum zum 25-jährigen Bestehen der Band – enthalten ist. Im höchsten Maße professionell und publikumsnah reihen Skunk Anansie Hit an Hit und das Kölner Publikum geht trotz Hitze richtig ab. Zwei neue Songs finden in dem Set Platz, vor allem das aggressive, harte und rockige This means war könnte auch ein neues Stück von Rage Against The Machine sein. Da wundert es nicht, dass Skin sich auch ein paar Äußerungen gegen den Brexit nicht verkneifen kann. Doch das rundet das Bild einer sympathischen Band, sowie eines perfekten Gigs, nur noch besser ab. Nach den ersten Zugaben stellt Skin dem Kölner Publikum die Frage, ob das letzte Lied hart oder soft sein soll. Hart wird eindeutig lauter gerufen und so beenden Skunk Anansie ihren Auftritt mit dem wuchtigen Stück Little Baby Swastikkka, bei dem Skin vom Mischpult aus in die Menge springt und sich zurück zur Bühne tragen lässt. Ein wirklich guter Coup zum Schluss!
Setlist SKUNK ANANSIE – Köln, E-Werk (20.07.2019):
01. Charlie Big Potato
02. Because Of You
03. All in the Name of Pity
04. I Can Dream
05. You’ll Follow Me Down
06. My Ugly Boy
07. Twisted (Everyday Hurts)
08. Weak
09. Cheap Honesty
10. Love Someone Else
11. I Believed in You
12. God Loves Only You
13. Without You
14. Hedonism (Just Because You Feel Good)
15. This Means War
16. Intellectualise My Blackness
17. Yes It’s Fucking Political
18. Tear the Place Up
19. Brazen (Weep) (Z)
20. What You Do for Love (Z(
21. Highway to Hell (AC/DC Cover) (Z)
22. The Skank Heads (Get Off Me) (Z)
23. Little Baby Swastikkka (ZZ)
Fotografin: Angela Trabert