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MUSE – Köln, RheinEnergieSTADION (29.06.2019)

Fotos: MUSE

Muse, © Britta Flachmeier

Im RheinEnergieStadion in der Domstadt werden in der Saisonpause endlich mal wieder recht viele Konzerte gegeben. Große Stars wie Phil Collins oder Pink geben sich hier gleich zweimal die Ehre und die US-Rocker Metallica, machten mit einem Cover von Viva Colonia von sich Reden. Haben Muse wirklich die gleiche Strahlkraft? Spielen sie in der gleichen Liga? Diese Frage muss erlaubt sein. Bevor dies beantwortet werden kann, werden einem zunächst zwei Supportbands geboten.

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Die erste Band The Amazons pendelt irgendwo zwischen solidem Indie- und Alternativerock. Nicht übel, aber auch nicht aus der breiten Masse hervorstechend. Solche Bands gibt es dann doch eher wie Sand am Meer. Leider haben sich zu dieser Zeit noch nicht viele ins Stadion gewagt, weil dort die Sonne gnadenlos jedem Besucher einen Sonnenbrand verpasst.

Auch bei dem zweiten Support Andy Burrows wird es bei den wenigsten Besuchern gleich klingeln. Doch die Namen seiner Bands lassen einen aufhorchen. Zunächst Schlagzeuger bei Razorlight, später dann der Wechsel zu We Are Scientists und mit Smith & Burrows ein gemeinsames Projekt mit Tom Smith von den Editors. Und in seinem heutigen, ansprechenden Set covert er dann tatsächlich America von Razorlight, aber auch Unintended von Muse.

Und als Muse dann endlich an der Reihe sind, ist die Sonne bereits langsam hinter dem Stadion versunken und die Temperaturen werden glücklicherweise erträglich. Hell bleibt es dabei leider immer noch. Denn dadurch kann die gigantische Leinwand nicht ihre volle Wirkung entfalten. Ob beleuchtete Anzüge und Brillen oder Laserstrahlen, alles bieten Muse auf und zelebrieren so auf technischer Ebene eine Show der Superlative, die sich im Laufe des zweistündigen Gigs auch noch steigern lässt. Nicht kleckern, sondern klotzen heißt die Devise, wenn es um die visuelle Show geht. Muse bieten die bunteste und farbprächtigste der letzten Jahre und das ist sehr beachtlich und mehr als schön anzusehen. Umso ärgerlicher ist es, dass der Sound da bei weitem nicht mithalten kann. Klingen die Instrumente weitestgehend gut und sind einzeln herauszuhören, so ist der Gesang von Frontmann Matthew Bellamy bei uns oft nur ärgerlich schwach zu hören.

Entertainment von sich aus betreiben die britischen Musiker wenig, verzichten auf Interaktionen mit dem Publikum oder längere Ansagen, wirken dadurch aber weder lustlos noch routiniert. Sie scheinen sich auf ihre Stärken zu besinnen und bieten den Fans soviel Songs wie möglich in der Zeit.

Von den Effekten her steigert sich die Show immer mehr, das Highlight ist ein riesiges Zombiemonster, was sich über mehrere Meter Höhe und Breite erstreckt. Nicht alles immer besonders einfallsreich, aber wirkungsvoll für die Stimmung. Und da auch die Setlist kaum Wünsche offenlässt, machen Muse auch hier wieder vieles richtig. Die 42.000 Zuschauer im ausverkauften Stadion scheinen von der wuchtigen Show mehr als angetan und sind begeistert. Die Briten haben somit eindrucksvoll bewiesen, dass sie ein Stadion rocken können und mit ihnen auch in den nächsten Jahren zu rechnen sein wird. Die Spielstätte des Geißbocks steht noch – aber es war knapp.

Setlist MUSE @ Köln, RheinEnergieSTADION (29.06.2019):

01. Algorithm (Alternative Reality Version)
02. Pressure
03. Psycho
04. Break It to Me
05. Uprising
06. Propaganda
07. Plug In Baby
08. Pray (High Valyrian) (Song von Matthew Bellamy)
09. The Dark Side
10. Supermassive Black Hole [Close Encounters intro and The Troggs’ Wild Thing outro] 11. Thought Contagion
12. Interlude
13. Hysteria
14. The 2nd Law: Unsustainable
15. Dig Down [Acoustic Gospel Version] 16. Madness
17. Mercy
18. Time Is Running Out
19. Houston Jam
20. Take a Bow
21. Prelude
22. Starlight
23. Algorithm (Z)
24. Stockholm Syndrome / Assassin / Reapers / The Handler / New Born (Z)
25. Knights of Cydonia (Z)

Fotos: MUSE

Foto: Britta Flachmeier

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