Wie kaum ein zweiter steht Bryan Adams für Kanadische Rockmusik und im Laufe seiner über vier Jahrzehnte andauernden Karriere, hat er so manchen Megahit gelandet und auch sein aktuelles Album Shine A Light rangierte weltweit zumeist in den Top 3 der Charts. Und auch live hat Bryan Adams immer noch so einiges zu bieten, wovon wir uns beim Auftritt in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen überzeugen konnten.
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Ganz ohne Vorband prangt ab 20:00 Uhr das Konterfei des Künstlers prominent auf der großen LED-Wand und wird fortan mit diversen lustigen Einspielern garniert. Zudem erfahren wir, dass für jedes verkaufte Ticket dieser Tour ein Baum gepflanzt wird – klasse!
Los geht es eine Viertelstunde später mit Ultimate Love, und die Liebe ist in der Köpi Arena fortan stets zu spüren. Auf der Bühne und bei den 7.500 Zuschauern herrscht von Beginn an eine bombige Stimmung. Warum das Konzert bestuhlt ist, mag man hingegen wie so oft nur mutmaßen, denn auf den Sitzen hält es hier bis auf kurze Unterbrechungen bei der einen oder anderen Ballade sowieso niemanden. Vor allem bei den Hits der Achtziger Jahre wie Run To You oder Heaven wird schnell deutlich, dass viele diesem Abend entgegen gefiebert hatten und zum Feiern hier sind. Bei It’s Only Love übernimmt Gitarrist Keith Scott den Gesangspart von Tina Turner, das ist zwar weniger weiblich, aber nicht weniger gut und so wird auch bei diesem Song kräftig mitgemacht. Mitmachen ist auch bei You Belong To Me angesagt, denn jetzt werden die besten Tänzer gesucht und auf die Leinwand projiziert, was für lockere Unterhaltung sorgt.
Erwartungsgemäß hoch her geht es natürlich beim nachfolgenden Überhit Summer Of 69. Jetzt kocht die Halle und unterstützt den sympathischen Kanadier auch gesanglich bei den akustischen Here I Am und When You‘re Gone, bei denen Bryan im Zentrum hell angestrahlt wird. Diese Unterstützung erhält aber natürlich auch der Robin Hood Soundtrack-Hit (Everything I Do) I Do It For You, der wohl wir kein anderer in seiner Karriere polarisiert hat. Hier in Oberhausen stehen die Zeichen aber deutlich auf “Go”, auch wenn es heute vor allem die flotteren Stücke sind, die die Fans begeistern und mitreißen. Nach weiteren Klassikern wie Somebody oder Cuts Like A Knife ist es Zeit für eine Runde „Wünsch Dir was“, denn jetzt dürfen die Fans entscheiden, was als nächstes gespielt werden soll und die Auswahl bringt uns u.a. in den Genuss von Into The Fire.
Die Zeit vergeht wie im Fluge und so ist es kurz darauf schon Zeit für die Zugaben, die mit fünf weiteren Songs durchaus üppig ausfallen. So freuen wir uns über das vielsagende I Could Get Used To This vom neuen Album, das wundervolle Straight From The Heart, mit I Fought The Law und dem traditionellen Whiskey In The Jar (alleine mit Gitarre und Mundharmonika, allerdings ohne die übliche Bierseligkeit irischer Vertreter) über zwei reinrassige Coverversionen sowie mit All For Love zum Abschluss über einen Song, den Bryan Adams seinerzeit mit Rod Stewart und Sting eingesungen hatte. Mit diesem Highlight endet ein großartiges Konzert mit satten 30 Songs und einem Künstler, dem man seine fast 60 Jahre absolut nicht ansieht und bei dem man nur hoffen kann, dass er noch lange so weiter macht.
Setlist BRYAN ADAMS @ Oberhausen, König-Pilsener-Arena (18.06.2019):
- Ultimate Love
- Can’t Stop This Thing We Started
- Run to You
- Shine a Light
- Heaven
- Go Down Rockin’
- It’s Only Love
- Cloud #9
- You Belong to Me
- Summer of ’69
- Here I Am (Akustik)
- When You’re Gone (Akustik)
- Part Friday Night, Part Sunday Morning
- (Everything I Do) I Do It for You
- Back to You
- Somebody
- I’ll Always Be Right There
- The Only Thing That Looks Good on Me Is You
- Cuts Like a Knife
- 18 til I Die
- Long Gone (von den Fans gewünscht)
- The Best of Me (als Snippet, von den Fans gewünscht)
- Into the Fire (von den Fans gewünscht)
- Please Forgive Me (von den Fans gewünscht)
- Brand New Day
- I Could Get Used to This (Z)
- I Fought the Law (The Crickets cover) (Z)
- Whiskey in the Jar ([Traditional] cover) (Z)
- Straight From the Heart (Z)
- All for Love (Bryan Adams, Rod Stewart & Sting cover) (Z)