“Da geht der Punk ab”
Der überraschend warme Aprildonnerstag lud zum “lauten Schwitzen” in die Dresdner Groovestation ein. Das ausverkaufte Häuschen in der jungen Neustadt bot Raum für jede Menge Gegenwartsanalyse und Gesellschaftskritik bzw. den feuchtfröhlichen Auftritt der lokalen Gruppe Pisse. Ihr Name macht es leicht, das dargebotene Musikgenre zu erraten. Weg von allem, was an Alltag erinnert, ist jede Sekunde eine Bewegung auf die lauten Rhythmen der vier Herren, die es sich nicht nehmen ließen, auch zwei neue Songs (die im Übrigen “vom Leben handeln”) im Sinne einer Weltpremiere zu präsentieren. Voller Inbrunst verbalisierte das Publikum u.a. Biertitten und vor allem die unfassbare Eingängigkeit der Vernissage. Ein Topfdeckel fungiert als Instrument und Krach in der Musik, Dirk Bach als Drumfell-Cover. Pisse sind minimalistisch, stark, kurzweilig und lachen im wohl lautesten Applaus, den ein Abend-Eröffnungs-Act je empfangen hat.
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Wenige Umbauminuten später, die eher Aufräumminuten glichen, leuchtete die Bühnenplattform im sparsamen Licht des Reverend Beat-Man. Im Hintergrund thront das etwas zu lange “Blues Trash”-Banner, das Intro läuft, der Herr zeigt sich als Gentleman, in dem er der charismatischen Izobel Garcia den Vorhang zur Seite hält. Der Moment wirkt und beide nehmen vor ihren Instrumentarien Platz. Der gutgelaunte Frontmann melodisiert mit seiner Klampfe, die Schöne schlägt, all das vor der Kulisse einer zappelnden Menge. Er witzelt, widmet seiner Vorgruppe nicht nur Wertschätzung, sondern auch einen Song. Die Energien, diese hitzige Spielfreude machen klar – der Reverend hat den Rock’n’Roll mit Löffeln gefressen.
Weblinks REVEREND BEAT-MAN:
Homepage: www.voodoorhythm.com/91-artists/reverend-beat-man.html
Facebook: www.facebook.com/reverendbeatmanofficial