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Olli Schulz – c/o pop @ Köln, Sartory Säle (02.05.2019)

Fotos: OLLI SCHULZ

Olli Schulz © Michael Gamon

Im Freundeskreis weiß nicht jede/r, dass Olli Schulz sich selbst als Musiker sieht und dieses bereits viel länger macht als seine TV-Projekte in der Box, mit Joko und Klaas oder Jan Böhmermann. Allerdings brachten diese Projekte ihm durchaus einen Schub an Zuschauern und Zuhörern ein, so dass die Locations mit den Jahren wuchsen, das Publikum in Alter, Typ und Geschlecht breiter wurde und er sich musikalisch wandelte und neue Sounds ausprobierte. Nicht immer zum Gefallen seiner treuesten Fans, wie sich auch der Autor bezeichnen würde. Die aktuelle Tour steht aber jetzt ganz im Zeichen des Mottos „Back to the Roots“, so wie Olli Schulz dann auch sein Programm jetzt nennt. Da das Konzert im Rahmen des Festivals c/o pop stattfindet, gibt es ausnahmsweise mit der Band Helgen einen Support. Ansonsten hat Olli Schulz auf seiner Tour keine Vorgruppe.

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Helgen ist ein Trio aus Hamburg, welches soliden Indiepop bietet. Nicht schlecht, jedoch zu Olli Schulz nicht wirklich passend. Bei dem Support werden die Schwächen der Location deutlich. Es hallt etwas wie in einem Schwimmbad und es ist ein permanenter Geräuschpegel durch Unterhaltungen oder Rumlaufen (da auch zwischendurch Getränke geholt werden können) im Saal zu vernehmen.

Diese Unruhe nimmt bei dem Auftritt Olli Schulz‘ zwar ab, bleibt aber konstant vorhanden. Olli beginnt gleich in Bestform und führt zusammen mit Rasmus Engler einen Sketch durch, indem sie eine Karnevalssitzung nachstellen. Für diese Sitzungen sind die Sartory-Säle bekannt, Konzerte gibt es dort sonst nur noch selten.

Olli spielt und erzählt tatsächlich wie früher und gibt auch schon einen Ausblick aufs kommende Album mit Stücken wie Hamse nicht oder Bessere Version, die nur mit Gitarre spielend melancholisch daherkommen. Die Setlist hat Schulz im Vergleich zum Vorabend in der Oper Bonn um einiges abgewandelt. Das Programm wirkt tatsächlich spontan inspiriert und so ist es nicht nur ein Konzert, sondern hat mit den Geschichten und Anekdoten etwas von einem Kleinkunstprogramm. Soviel Spielfreude und Redseligkeit wie Olli Schulz versprüht, scheint auch er die minimalistischen Auftritte und die Intimität sehr vermisst zu haben.

Ein Abend, der Lust macht auf mehr vom alten Olli Schulz und die Vorfreude auf ein kommendes Album steigen lässt. Einzig der Betrieb im Saal störte etwas die Nähe zum Publikum und die Konzentration. Aber Olli Schulz‘ Plan „Back to the Roots“ ist voll aufgegangen.

Foto: Archiv – © Michael Gamon

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