EISBRECHER – Wiesbaden, Schlachthof (02.05.2019)

Fotos: EISBRECHER
Eisbrecher, (c) Madlen Drögehoff
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Faelder. Schonmal gehört? Nein? Faelder eröffnen nicht nur den Abend für Eisbrecher auf der Ewiges Eis Tour 2019, die Herren hinter dem obskuren Bandnamen sind auch gestandene Musiker. Noch bevor es richtig losgeht, steht bereits Eisbrecher-Frontmann Alex(x) Wesselsky auf der Bühne und erklärt dem Wiesbadener Schlachthof, wer sie da gleich anheizen wird: Da hätten wir beispielsweise am Keyboard Henning Verlage (Unheilig) oder Sebastian Lange und Florian Speckardt von In Extremo an Gitarre und Drums. Musikalisch befinden wir uns in düsterromantischen Rockpop-Gefilden mit deutschsprachigen Texten, vorgetragen von der dunklen Stimme des Sängers Kai Niemann. Deutlich harmloser als der Hauptact kommen Faelder daher, die Wiesbadener reagieren dennoch wohlwollend.

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Eisbrecher wissen, wie man eine Show startet: Der große, schwarze Vorhang fällt, Alex führt in Zwischen uns sein Streitgespräch gegen sein unsichtbares Gegenüber und der Schlachthof ist direkt mit drin in dieser brachial-elektronischen Welt. Der kollektive Gemütszustand wird in Der Wahnsinn auf den Punkt gebracht, es folgen Publikumslieblinge wie Phosphor oder Antikörper. Obgleich Eisbrecher live wie ein Uhrwerk funktionieren, wirkt doch nichts einstudiert oder gar aufgesetzt. Die Gitarristen Noel Pix und Jürgen Plangger bilden den Rahmen, Bassist Rupert Keplinger findet man wie üblich auf den Treppen im hinteren Bühnenbereich und über allen thront Achim Färber hinter seinem silbern verkleideten Schlagzeug. Als der geborene Showman, der er ist, unterhält Alex das Publikum mit seinen gewohnt scharfen Sprüchen und ob man will oder nicht – seinem Bann ist sich schwer zu entziehen. Geboten wird an diesem Abend eine Art Best-of-Show; das synchrone Trommeln der Band auf Ölfässern bei Amok verliert wohl nie seine Wirkung, von Eiszeit über Prototyp zu This is Deutsch feuern Eisbrecher einen wahren Strom an Hits der Bandgeschichte ab. Irgendwann werden dann auch die Zwischenrufe aus dem Publikum erhört – der traditionelle Konzertabschluss mit Miststück wird angereichert durch eine Interpretation von Falcos Rock Me Amadeus.

Geht man auf ein Eisbrecher-Konzert, weiß man im Prinzip, was einen erwarten wird. Ausufernde Neuerungen in der Show bleiben aus, gewisse Lieder werden immer gespielt. Aber ist das schlimm? Gar verwerflich? Nein, kein bisschen, denn: Sowohl akustisch als auch visuell bieten Eisbrecher eine Garantie für großartige Unterhaltung.

Setlist EISBRECHER @ Wiesbaden, Schlachthof (02.05.2019):

01. Intro / Ewiges Eis
02. Zwischen uns
03. Der Wahnsinn
04. Phosphor
05. Antikörper
06. Fehler machen Leute
07. Augen unter Null
08. Amok
09. Eiszeit
10. Leider
11. So oder so
12. Prototyp
13. Himmel, Arsch und Zwirn
14. Herz aus Eis
15. Drums vs. Machine
16. 1000 Narben
17. This is Deutsch
18. Verrückt (Z)
19. Sturmfahrt (Z)
20. Was ist hier los? (Z)
21. Miststück / Rock Me Amadeus (Z)
22. Herzdieb (Z)

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