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PANIC! AT THE DISCO – Düsseldorf, ISS Dome (01.04.2019)

Fotos: PANIC! AT THE DISCO

Panic! At The Disco © Angela Trabert

Brendon Urie ist eine Rampensau – im allerbesten Sinne! Er fegte letzten Montag rund zwei Stunden über prachtvolle Bühnenaufbauten im ISS Dome und zeigte, neben einer hervorragenden Stimme, auch eine Wahnsinnskondition.

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Nach der Hochverlegung der zuvor ausverkaufen Konzerte in größere Hallen, hier von der Mitsubishi Halle Düsseldorf zum ein paar Kilometer weiter gelegenen ISS Dome, hatte es Unmut bei den Fans gegeben. Verständlicherweise fanden nicht alle den geänderten Termin, von einem Samstag auf einen Montag, gut.

Doch schon beim umjubelten Auftauchen der Uhr, welche die Zeit zehn Minuten vor dem Beginn um 21 Uhr herunterzählte, wurde klar: Das anwesende Publikum war mehr als bereit, den Konzertabend und Brendon Urie zu feiern. Während draußen wartende Eltern sich die Füße vertraten, im Auto herumsaßen oder in der nahen Pizzeria die Zeit totschlugen, tanzten, sangen und kreischten ihre Kinder, jubelten ihrem Idol zu und erlebten einen grandiosen Konzertabend. Bevor jetzt jemand meint, Panic! At The Disco könnten nur Minderjährige begeistern, dem ist mitnichten so. Es waren viele Altersklassen vertreten, jedoch überwog ein deutlicher Anteil an weiblich und jung. Brendon Urie ist aber auch, neben den stimmlichen Aspekten, gut anzuschauen, also nicht weiter verwunderlich, dass das Publikum überwiegend weiblich war 😉

Nachdem der Countdown endlich bei Null landete, schwebten Streicher mitsamt dem mittig plazierten Schlagzeug auf ihren Podesten aus der Dunkelheit. Plötzlich und unverhofft sprang Brendon Urie aus einer Kiste und stimmte Silver Lining an. Sofort verströmte er eine mitreißende Energie, die den ganzen Abend, auch bei den ruhigeren Stücken, anhielt. Panic! At The Disco spielten sich durch sämtliche der bisher erschienen sechs Alben und dabei natürlich auch durch sämtliche bisher gespielte musikalischen Stilrichtungen. Das letzte Album Pray For The Wicked  bescherte der Band den bisher größten Charterfolg und in Folge auch die bestbesuchteste Tour, die in Düsseldorf für Deutschland ihren Anfang nahm.

Einer der ruhigeren Momente begann, als aus dem dunklen Off Brendons Stimme ertönte und er von seiner Kindheit erzählte, u. a. wie er mit sechs Jahren an sein erstes Klavier gelangte. Nun hatten viele der zuvor hintenstehenden den Vorteil sich schnell umdrehen und Richtung FOH streben zu können. Hier tauchte nämlich ein weißes Klavier mit Brendon Urie daran sitzend im Lichterschein auf und der hob sodann in luftige Höhen ab. Dabei gab Urie I Can’t Make You Love Me zum Besten. Über weißen und roten Lichtern schwebend, strebte das Klavier Richtung Bühne und erzeugte einen magischen Moment. Brendon zeigte weder Höhenangst, als er sich mehrfach vornüber beugte und dem Publikum zuwandte, noch zeigte er Berührungsängste kurz vor der Landung des Klaviers, denn er schüttelte fleißig sich ihm entgegenreckende Hände.

So sang und tanzte er sich durch den Abend. Seine derzeitigen Mitstreiter, u. a. Nicole Row am Bass unterstützen Urie, der selbst im Verlaufe des Abends zur Gitarre griff, Schlagzeug sowie Klavier spielte. Dass er auch ein Multitalent der sportlichen Art ist, bewies er mit einem Rückwärtsalto beim immerhin 22. Song des Abends: Miss Jackson. Nachdem er sich mit dem Drummer am eigens für Brendon ausgefahrenen Schlagzeug mitten auf der vorderen Bühne im Trommeln gemessen hatte, gab es noch genug Reserven für diesen Salto. Respekt! Und natürlich durfte auch in dieser Setliste ein Song von Queen nicht fehlen. Bohemian Rapsody kredenzte Urie am Klavier sitzend und reizte dabei seinen vollen Stimmumfang aus. Ich hatte das leise Gefühl, dass Freddie Mercury auf seinem Wolkenthron sitzend, wohlwollend lauschte und sogar mit den Zehenspitzen wippte.

Ob dieser fulminante Bühnenaufbau mit dem schwebendem Klavier, in der Bühne versenkbarem Schlagzeug, der Pyrotechnik und, und, und, in der Mitsubishi Halle Platz gefunden und entsprechend gewirkt hätte, darf bezweifelt werden. Insofern habe zumindest ich mit der Hochverlegung nach dem Konzert meinen Frieden geschlossen. Und auch so feierten 11.000 begeisterte Gäste im ausverkauten ISS Dome ihren Brendon Urie, tanzten und sangen bis hinauf in die obersten Ränge. Mein Fazit hierzu: Am Ende alles richtig gemacht! Was für eine fulminante Show!

Setlist PANIC! AT THE DISCO @ Düsseldorf, ISS Dome (01.04.2019):

01. (Fuck A) Silver Lining
02. Don’t Threaten Me With a Good Time
03. Ready to Go (Get Me Out of My Mind)
04. Hey Look Ma, I Made It
05. LA Devotee
06. Hallelujah
07. Crazy=Genius
08. The Ballad of Mona Lisa
09. Nine in the Afternoon
10. One of the Drunks
11. Casual Affair
12. Vegas Lights
13. Dancing’s Not a Crime
14. This Is Gospel
15. Death of a Bachelor
16. I Can’t Make You Love Me (Bonnie Raitt cover)
17. Dying in LA
18. The Greatest Show (Pasek and Paul cover)
19. Girls/Girls/Boys
20. King of the Clouds
21. High Hopes
22. Miss Jackson
23. Roaring 20s
24. Bohemian Rhapsody (Queen cover)
25. Emperor’s New Clothes
26. Say Amen (Saturday Night) (Z)
27. I Write Sins Not Tragedies (Z)
28. Victorious (Z)

Fotos: PANIC! AT THE DISCO
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