Bekanntermaßen wurde Michael Patrick (Paddy) Kelly die Musik bereits in die Wiege gelegt. So verwundert es wenig, dass er an diesem Freitagabend in Düsseldorf vor ausverkauftem Hause das dortige Publikum zu begeistern weiß.
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Der mittlerweile fast 41jährige (Geburtstag am 05.12.) ist ein großer Entertainer und ebenso guter Musiker und Sänger. Da er um sein Können weiß, nimmt er sich auch gerne mal für seine wirklich großartige Liveband zurück und lässt den 5 Musikern, die ihn auf Tour begleiten, Raum für Solis. MPK, wie ihn seine Fans auch gerne nennen, wird von seinem Publikum heiß geliebt. Da sitzt die Enkelin neben der Oma und beide singen begeistert mit, denn natürlich ist man textsicher.
Als Frontmann steht MPK im Mittelpunkt des Abends, fügt geschickt seine sozialen Projekte mit ins Bühnenbild ein und lässt auch seinen Glauben durchblitzen. Doch fügt sich all dies perfekt in den Rahmen des fast dreistündigen Konzertabends ein. Als Sitzkonzert angelegt, hält es tatsächlich niemand lange auf dem Sitz, aber gerade die auch gut vertretene ältere Generation hat so die Möglichkeit, zwischendurch sitzend zu genießen. Die Securitiy hat alles gut im Griff und achtet darauf, dass der Ablauf reibungslos bleibt und die Sitzplätze gut gefunden und auch beibehalten werden.
20 Uhr, die letzten Sitzplätze werden gesucht und die Mitsubishi Electric Halle ist von erwartungsvollem Gesumme erfüllt. Als kurz darauf die Lichter ausgehen und die ersten Töne von Lazarus erklingen, brandelt Jubel auf und der Saal steht. Allzu eifrig nach vorne strebende Gäste werden freundlich, aber bestimmt von der Securitiy wieder auf ihre Plätze verwiesen. MPK eröffnet den Abend liegend, seine Stimme und der gesamte Sound sind klar und gut abgemischt, das Lichtspiel noch verhalten. Im Laufe des Abends wird das Lichtspiel perfekt der jeweiligen Stimmung angepasst und auf 3 Leinwänden Ausschnitte von Bühne und Publikum von den umherlaufenden Kameramännern eingefangen und abgebildet.
Natürlich darf der Song, der die Kelly Family 1994 in die Charts katapultierte und damals noch Paddy Kelly mit 15 zum Mädchenschwarm werden ließ, nicht fehlen. Nach einer humorigen Ansprache steigt Michael Patrick Kelly von der eigens an die Bühne angebauten Treppe und sucht sich seinen Weg durchs Publikum. Mitten in der Halle stellt er sich etwas erhoben auf einen Stuhl und bittet das Publikum, nach einem gerne gemachten Foto, das Kameralicht der Handys erleuchten zu lassen. Und so intoniert er inmitten strahlender Lichter und umringt von Fans nur mit Gitarre den großen Hit An Angel. Auch als nicht bekennender Kelly-Family-Fan ist dies ein Highlight und wirklich berührender Moment des Abends, aus tausenden Kehlen ertönt ein unglaublicher Chor inmitten eines Lichtermeeres und ich habe tatsächlich das Glück, in direkter Nähe zu “Paddy” zu stehen. Im Medley folgen noch One More Song und One Freakin Dollar und dann wandert er durchs Publikum wieder zurück zur Bühne.
Gegen 21 Uhr endet der erste Teil des Abends mit einer Pause und viele nutzen natürlich die Gelegenheit, sich mit frischen Getränken einzudecken. Nach rund einer halben Stunde geht es dann mit dem Programm weiter und mit Requiem gedenkt Michael den vielen Musikerkollegen/Innen, die bereits verstorben sind, sie sind sowohl namentlich als auch bildlich auf den Leinwänden zu sehen. Inspiriert für den Song wurde er durch die Arbeit am letzten Album, welches in verschiedenen Tonstudios in London aufgenommen wurde. Gitarrist Christian Heidenbauer kann am Ende des Songs sein exzellentes Gitarrenspiel bei einem beeindruckenden Solo unter Beweis stellen.
Michael Patrick Kelly ist bekennender Christ und auch in dieser Rolle mit und nach 6 Jahren Klosteraufenthalt glaubhaft. Dass er zudem für soziales Engagement steht und Friedensaktivist ist und seinen Bekanntheitsgrad für diverse diesbezügliche Aktivitäten nutzt, stellt er vor einem Coversong von Mark Forster unter Beweis. Er berichtet davon, dass früher Kirchenglocken für Waffen eingeschmolzen wurden und er sich dachte, dass es hundert Jahre nach Beendigung des ersten Weltkrieges Zeit sei, den Prozess umzukehren und Waffen in Kirchenglocken einzuschmelzen. Die gut 340 kg schwere #PeaceBell wurde am 11.11.2018 in Mainz der Öffentlichkeit vorgestellt und nun in Düsseldorf auf die Bühne gerollt. Das Publikum wird gebeten, am Ende des Songs statt Applaus eine Schweigeminute einzulegen, die vom Schlagen der #PeaceBell eingeläutet wird. Flüsterton, den einzigen Song des Abends in Deutsch hatte MPK sich beim Fernsehformat “Sing meinen Song” von Mark Forster ausgesucht. Mit sehr viel Gefühl und seinem immer noch hübschen Akzent präsentiert er diesen Song so wundervoll, dass ich tatsächlich einen Mark Forster Song nun zu mögen beginne. Und zum Ende hin reduziert sich die Musik bis zu dem Moment an dem er dann die #PeaceBell erklingen lässt. Der Nachhall ist lange und gut zu hören, da tatsächlich bis auf wenige Nebengeräusche die gesamte Halle schweigend inne hält. Ein bewegender Moment!
Danach wird dann mit seinen Hits von der aktuellen CD iD kräftig gefeiert, dazu eröffnet Happiness passend den Reigen, gefolgt vom CD und Tour titelgebenden Song iD und beim abschließenden Shake Away segelt Konfetti von der Hallendecke nach unten und markiert das Ende des regulären Konzertes.
Mit Last Words wird es dann bei der ersten Zugabe noch einmal recht dramatisch auf der Bühne, sind in diesen Song doch Zitate von berühmten Persönlichkeiten wie Frank Sinatra oder James Dean eingeflossen und werden auch auf die Leinwände projiziert. Gegen 23 Uhr werden die Fans in die dunkle Nacht entlassen, nicht ohne vorher mit Hope als letzte Zugabe des Abends nochmals den spirituellen Charakter ans Herz gelegt zu bekommen. Michael Patrick Kelly singt noch einmal herzergreifend schön und gibt den Menschen in diesen Zeiten Hoffnung mit auf den Weg.
Fazit des Abends:
Michael Patrick Kelly hat etwas, was man in dieser Form nicht lernen kann: Charme und eine enorme positive Ausstrahlung! So führt er gekonnt durch den Abend und begeistert sein bunt gemischtes Publikum. Das Programm ist hervorragend konzipiert und bietet sowohl für den Kelly-Familiy-Fan, als auch für die neu hinzugekommenen Fans etwas. Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass es mir persönlich ein klein wenig zu routiniert war, aber was soll man von einem Mann erwarten, der seit nunmehr über 30 Jahren auf den Bühnen (und Marktplätzen) der Welt zu Hause ist?! Und ganz vielleicht hat auch das Düsseldorfer Publikum, das allgemein als ein wenig schwierig gilt, dazu beigetragen, dass ich nicht völlig geflasht nach Hause ging und MPK auf “Autopilot” gestellt war 😉
Wer sich über die Friedensaktion zur PeaceBell gerne weitere Informationen holen möchte, dem sei die Seite http://www.artstar-verlag.de/ ans Herz gelegt, hier soll zu Ostern 2019 die Edition erscheinen. Weitere Glocken im kleineren Format sollen hergestellt und verkauft werden, der Erlös wird Friedensprojekte unterstützen, wie beispielsweise das Friedensdorf Newe Schalom in Israel.
Setlist MICHAEL PATRICK KELLY @ Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle (30.11.2018):
01. Lazarus
02. Golden Age
03. Roundabouts
04. A Little Faith
05. Flag
06. Medley An Angel, One More Song, One More Freakin’ Dollar
07. No Fuzz No Buzz
08. Et Voilà
09. Land Of Bliss
10. Requiem
Pause
11. New Spirit
12. Bigger Life
13. Higher Love
14. Friends R Family
15. Memories
16. Flüsterton
17. Happiness
18. ID
19. Shake Away
20. Last Words (Z)
21. Holy (Z)
22. Hope (Z)
Weblinks Michael Patrick Kelly:
Homepage: https://www.michael-patrick-kelly.com
Facebook: https://www.facebook.com/michael.patrick.kelly.official