EDITORS / VÖK – Frankfurt, Batschkapp (21.11.2018)

Fotos: EDITORS
Editors © Sandro Griesbach
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Eine erfolgreiche Tour im Frühjahr zum Album Violence, Festivalauftritte, weitere Konzerte im Herbst. Editors und kein Ende. Aber gibt es womöglich doch ein Sättigungsgefühl? Bei den Konzerten in Dortmund und Stuttgart war das Publikum vergleichsweise überschaubar. In der Frankfurter Batschkapp ist der große Saal am Mittwochabend zu einem Drittel gefüllt, als pünktlich um 20 Uhr Vök den musikalischen Abend eröffnen.

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Eine Editors Tour erfreut zumeist mit interessantem Support und im Idealfall einer musikalischen Neuentdeckung. In der Vergangenheit betraten unter anderem Balthazar, The Twilight Sad und zuletzt Public Service Broadcasting als Vorband der Editors die Bühne. Heute Abend also Vök.

Die Band aus Island um Sängerin/Keyboarderin Margrét Rán Magnúsdóttir, Bassist Andri Már Enoksson und Schlagzeuger Einar Hrafn Stefánsson spielt sphärischen Elektropop stilistisch zwischen Björk und Chvrches. Musik, zu der es sich gleichermaßen Entspannen wie Tanzen lässt. Das kommt gut an. Die Reaktionen im Publikum lassen darauf schließen, dass Vök bereits einige Fans mitgebracht haben. Auf jeden Fall haben sie nach ihrem Auftritt neue Anhänger gewonnen. Es gibt lauten Applaus und vereinzelten Jubel. Viele Konzertbesucher werden die Band am Ende der Veranstaltung am Merchandise-Stand besuchen.

Setlist VÖK @ Frankfurt, Batschkapp (21.11.2018)

01. Breaking Bones
02. In The Dark
03. Autopilot
04. Spend The Love
05. Polar
06. If I Was
07. Waterfall
08. Night and Day

Weblinks VÖK:

Homepage: www.vok.is
Facebook: www.facebook.com/Vokband
Instagram: www.instagram.com/vokmusic
Twitter: https://twitter.com/vokmusic

In der Umbaupause müssen sich die Roadies beeilen, denn Editors wollen pünktlich auf die Bühne. Während dort der Soundcheck läuft, ab- und aufgebaut wird, verkürzt dem Publikum ein gut gewählter Mix aus elektronischer Tanzmusik die Wartezeit. Mittlerweile ist die Batschkapp mit rund 1100 Gästen gut gefüllt und das gleichermaßen mit Besuchern aus der Szene und Mainstream-Hörern jeglichen Alters. Darunter viele bekannte Geischter: Für einige Zuschauer ist es bereits das zweite, dritte oder gar siebte Editors-Konzert in diesem Jahr.

Ein Techno-Remix des Editors-Songs Our Love, den viele Fans leise vor sich hin mitsingen, leitet das Konzert der Engländer gegen 21 Uhr ein. Die Bühnendekoration fällt im Vergleich zur Frühjahrstour schlichter aus. Die imposante Metallkonstruktion im Hintergrund der Band ist einem Wall an Lautsprechern und den Instrumenten selbst gewichen. Dieser zeichnet sich markant im Scheinwerferlicht der effektiven Lichtshow ab, auf Fußhöhe der Musiker wabert atmosphärischer Nebel. Ein tolles Bild.

Manch langjähriger Editors-Fans beklagt die poppigen Ausflüge der Band. Vielleicht auch, weil Editors damit radiotauglicher wurden. Zur Klage gibt es an diesem Abend jedoch keinen Grund. Editors finden eine perfekte Balance aus alten und neuen Stücken, mit dem länger nicht gespielten Salvation hält die Setlist auch eine Überraschung bereit. Das mit stetig wachsender Begeisterung tanzende Publikum kann alle Lieder textsicher mitsingen. Hände werden in die Luft gereckt und das natürlich auch zu ihm: Editors-Schwarm Tom Smith.

Auch wenn sich vor allem Bassist Russel Leetch – er muss heute ein wenig eingeengt neben Bühnenrand und Piano spielen – und die anderen Bandmitglieder Mühe geben, das Publikum zu animieren, steht Smith klar im Mittelpunkt. Wie üblich durchzuckt die Musik seinen an Verrenkungen reichen Körper, sein charakteristisches Minenspiel wechselt in Augenblicken von orgiastischer Ekstase zu Apathie. Dann ein Lächeln, ein “Thank you”, ein nach oben gestreckter Daumen. Dankbar ist auch das Publikum. Bei A Ton of Love halten zwei Fans ein Plakat mit Liebesbekundungen in die Höhe.

Erfrischenderweise läutet der ein wenig angeschlagene Überhit Papillon, bei dem Smiths Klavier zu zicken scheint, heute Abend nicht das Finale ein. Das reguläre Set beschließt Magazine unter tosendem Applaus und Jubelrufen. Beides hält bis zur Zugabe an und reißt nicht mehr ab. Mit Cold, The Racing Rats, Munich und zuletzt Smokers Outside the Hospital Doors krönen Editors ihr Konzert und schicken die Besucher mit einem Lächeln nach Hause.

Setlist EDITORS @ Frankfurt, Batschkapp (21.11.2018)

01. The Boxer
02. Sugar
03. Hallelujah (So Low)
04. All Sparks
05. An End Has a Start
06. Someone Says
07. Darkness at the Door
08. Salvation
09. Violence
10. No Harm
11. Bullets
12. A Ton of Love
13. Formaldehyde
14. Nothingness
15. Ocean of Night
16. Blood
17. Papillon
18. Magazine
19. Cold (Z)
20. The Racing Rats (Z)
21. Munich (Z)
22. Smokers Outside the Hospital Doors (Z)

Weblinks Editors:

Homepage: editors-official.com
Facebook: www.facebook.com/editorsmusic
Instagram: www.instagram.com/editorsofficial
Twitter: https://twitter.com/editorsofficial

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