HED PE – München, Strom (08.02.2018)

Fotos: HED PE
Hed PE, © Marius Meyer
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Irgendwie fühlte man sich schon so ein wenig Jahrtausendwende, wenn man an diesem Abend das Strom in München betrat. Zurückversetzt eben in die Zeit, als Crossover der heiße Scheiß war, die Hosen tief hingen und der NuMetal inflationär in der Musiklandschaft anzutreffen war. Wobei man es sich gerade im Falle von „NuMetal“ etwas einfach macht, denn Hed PE vereinbaren seit je her mehr Stile. Selbst definieren sie sich als G-Punk, in der Musik kommen auch Elemente aus Hardcore, Ska und weiteren Stilen zur Geltung. All das funktioniert auch viele Jahre später noch gut, wie man beim Auftritt in München gut bestaunen konnte.

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Zuvor aber standen erst einmal zwei Support-Acts auf dem Programm. Nachdem Double Experience schon für erste Aufmerksamkeit sorgten, konnten als zweiter Support bereits Conveyer sehr überzeugen. Im Spannungsfeld von US Hardcore und Metalcore wirbelte die Band um Sänger Danny Adams über die Bühne, es war hart, es wurde geshoutet, aber auch die Eingängigkeit war immer vorhanden trotz aller Härte. Ein deutlicher Fokus des Sets lag hierbei auf dem aktuellen Album No Future, das einen Großteil des Sets ausmachte. Die Band vermochte es dabei, das Publikum näher an die Bühne zu holen und gut zu unterhalten. Mit ihren neun Stücken machte die Band aus Wisconsin einen sehr guten Job, der vom Publikum honoriert wurde. So fanden sich hinterher so einige noch am Merchandise ein, tauschten ein paar Worte und nahmen mitunter – so wie der Schreiber dieser Zeilen – auch ein Album mit.

Setlist CONVEYER – München, Strom (08.02.2018):

01. Disgrace
02. Haunt
03. New Low
04. Drift
05. Ruined
06. Nothing
07. The Whetstone
08. Haven
09. No Future

Hed PE eröffneten als Headliner dann ihr Set direkt mit einem ihrer Klassiker: Killing Time wurde dargeboten. Das allerdings nicht als wuchtige Nummer mit verzerrten Gitarren, sondern im entspannten Gewand nah am Bossa Nova. Die erste Überraschung also gleich zu Beginn und direkt ein erneuter Beweis der Vielseitigkeit der Band. Das aber war natürlich nur der Einstieg, der Weg zu den wuchtigen Nummern und den harten Gitarren war nicht weit. Stücke wie Blackout sorgten für Bewegung und Hed PE zeigten eindrucksvoll, wie gut der einst etablierte Crossover-Sound auch heute noch funktioniert. Der Fokus geriet im Laufe des Sets auch immer mehr auf diese Richtung.

Die Klassiker der Band fehlten dabei natürlich nicht. Die Rap-Qualitäten von Frontmann Jared Gomes kamen ebenfalls nicht zu kurz, wie ein Hit der Marke Bartender unter anderem gut aufzeigen konnte. Die ruhigen Klänge wurden an diesem Abend eher angedeutet. Das balladeske The Meadow (Special Like You) war beispielsweise nur in einer Kurzfassung zu hören – der allgemeinen Stimmungslage entsprechend, denn das Publikum wollte rocken. Und das tat es dann auch bis zum Ende, als der letzte Ton von Waiting to Die verklang. Wer an diesem Abend das Strom besuchte, nahm die Augenringe und die dröhnenden Ohren am nächsten Tag gern in Kauf!

Setlist HED PE – München, Strom (08.02.2018):

01. Killing Time
02. Waste
03. Let’s Ride/One Love/Buffalo Soldier
04. Blackout
05. Sophia
06. Crazy Legs
07. Swan Dive
08. Comeova2nite
09. Raise Hell
10. Game Over
11. Bartender
12. Renegade
13. The Meadow (Special Like You)
14. Serpent Boy
15. CBC/Peer Pressure/Waiting to Die

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