THE OTHER – Casket Case

THE OTHER - Casket Case
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8 Gesamtnote

8

Na, das geht ja gleich gut los! Es gibt da eine Party und wir sind eingeladen! Nur doof, dass diese ausgerechnet am Chrystal Lake stattfindet und Horror Fans ahnen jetzt schon, dass das vermutlich nicht gut ausgeht – Freitag der 13. lässt grüßen! Dafür klingt es aber gut, denn hier handelt es sich um den Eröffnungtrack zum neuen Album von The Other und der überzeugt gleich durch ein angenehmes Verhältnis aus Härte und mitreißender Melodie; ganz so, wie man es von der Band aus Köln gewohnt ist! Insgesamt ist der Sound etwas erdiger geworden, weist aber zum Glück noch immer all die Stärken auf, die man an den Domstädtern so mag und natürlich gibt es wieder so manche düstere Hymne zum Mitgröhlen. Textlich geht es, wie der Titel des Albums Casket Case – der laut Sänger Rod Usher jemanden beschreibt, der von Tod, Blut und seinem eigenen Untergang besessen ist – bereits andeutet, vor allem sehr morbide zur Sache und an vertonten Bildern von Fliegen, die um einen Leichnam herumschwirren, kommt hier keiner vorbei. Doch das dürfte die Fans sicher nicht abschrecken, wird vieles doch auch zudem mit einem Augenzwinkern verbunden. Und natürlich gibt es mit Morgen Ohne Grauen auch wieder einen deutschsprachigen Song, der glücklicherweise wieder vollkommen unpeinlich ausgefallen ist und stattdessen erneut zu den Highlights gehört. Mit Till Death Do Us Part ist zudem eine Rockballade mit von der Partie, doch machen natürlich vor allem die rockigeren Stücke so richtig Spaß, wie zum Beispiel das nachfolgende Little Black Riding Hood bei niemand anderes als Sängerin Maitri (Christian Death) für einen schönen weiblichen Widerpart sorgt. Und wo wir gerade bei alten Helden sind, die Vorabsingle End Of Days erinnert in ihren Strophen an die Finnen von The 69 Eyes sowie an Klassiker von The Cult oder Type O Negative. Auf Casket Case geling es The Other wieder einmal, den eigenen Qualitätsstandard über 16 Songs und knapp eine Stunde Spielzeit hoch zu halten und zum ungewöhnlichen Schluss des neuen Albums kommt mit What’s It Like To Be A Monster sogar ein kleines bisschen folkige Seemannsstimmung auf.

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The Other bleiben sich auf Casket Case weiter treu, zeigen sich aber zudem – insbesondere für das Horrorpunktgenre – durchaus abwechslungsreich und so experimentierfreudig wie noch nie. Horrorpunk ist eben nicht zwangsläufig eine bloße Kopie der Misfits und vor allem Fronter Rod Usher macht hier deutlich, wie variabel er ist und was er stimmlich alles drauf hat. So ist die neue Scheibe der Kölner wohl die stärkste Horrorpunk-Veröffentlichung des Jahres 2017!

Tracklist THE OTHER – Casket Case:

01. A Party at Crystal Lake
02. She’s a Ghost
03. Counting the Flies
04. Dead.And.Gone
05. Morgen ohne Grauen
06. Faith and the Fallen
07. Till Death Do Us Part
08. Little Black Riding Hood
09. Not My Usual Self
10. A Heart Is Mysterious
11. End of Days
12. The Horror of It All
13. X-Ray Eyes
14. Pray for Your Soul
15. Werewolf of Bedburg
16. What It’s Like to Be a Monster

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