NATHAN GRAY – Feral Hymns

NATHAN GRAY - Feral Hymns
Geschätzte Lesezeit: 2 Minute(n)

8

Gesamtnote

8

Nachdem es im Jahr 2017 von Nathan Gray unter dem Namen Nathan Gray Collective mit Until The Darkness Takes Us ein Album gab, das mit düsterem Einschlag agierte, kam nun mit Feral Hymns das erste wirkliche Solo-Album des Boysetsfire-Frontmanns auf den Markt. Der düstere Einschlag ist in der Form nicht mehr vorhanden, Melancholie aber durchaus weiterhin im Programm. Das Besondere am Album: Nathan Gray bewegt sich auf dem gesamten Album musikalisch an der Akustik-Gitarre, hinzu kommen häufig Streicher wie auch Piano-Läufe. Intim und atmosphärisch ist es, aber auch der Punk-Gestus kommt immer mal wieder durch bei den Stücken, was sich im Gitarrenspiel manifestiert.

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Wenn As The Waves Crash Down das Album eröffnet, ist man noch in einem der “wilderen” Momente des Albums unterwegs. Auch wenn es eine Akustik-Gitarre ist, klingt es doch noch recht verzerrt. Die Gitarre schnell geschlagen, dennoch durch das fehlende Schlagzeug gefühlt im ruhigen Bereich, spürt man hier vor allem die stimmliche Inbrunst des Posthardcore-Veteranen. Alles ist sehr „stripped down“ auf dem Album, frei nach dem Motto „weniger ist mehr“. Hört man beispielsweise Burn Away, spürt man gut, wie das gemeint ist. Die Gitarre klar, harmonische Melodieläufe vom Piano und ein Gesang, der mit der markanten Stimme und viel Entschlossenheit glänzt.

Auch die Streicher-Einsätze können immer wieder überzeugen. Alone beispielsweise mit klaren Gitarren in Moll zeigt es gut. Die Streicher sorgen hier für eine vertiefte Melancholie und in der Stimme Nathan Gray ist ein Sehnen zu hören, dessen Echtheit man direkt glaubt. Einen Gesangsstil dieser Art hinzubekommen, ohne mit Herz hinter dem zu stehen, was man da macht, dürfte sich schwer gestalten. Immer wieder überzeugt die akustische Umsetzung. Sei es nachdenklicher oder straighter nach vorne. Across Five Years beispielsweise ist zwar ruhig und nachdenklich, dennoch aber hört man eine Spur Optimismus in den Klängen. Ganz klar: Nathan Gray weiß, wie man Emotionen musikalisch gut verpackt.

Am Ende hat man ein gutes Album akustischer Klänge eines Musikers, der hier beweist, dass der Posthardcore- und Punk-Bereich für ihn eben nicht alles sind. Das ist sehr angenehm zu hören und lässt auf weitere Taten hoffen – wobei natürlich nach wie vor auch Boysetsfire nicht zu verachten sind. In welcher Besetzung auch immer: Mit Nathan Gray ist stets zu rechnen.

Tracklist NATHAN GRAY – Feral Hymns:

01. As the Waves Crash Down
02. Echoes
03. Walk
04. Burn Away
05. Wayward Ghosts
06. Light & Love
07. Alone
08. Quixote’s Last Ride
09. Across Five Years
10. Ebbing of the Tide
11. Damascus
12. Blue Hearts & Shades of Grey

Weblinks NATHAN GRAY:

Facebook: www.facebook.com/nathangraysongs
Twitter: www.twitter.com/nathangraysongs

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