Öfter mal was Neues – das kennt man von Project Pitchfork. Neue Themen, neue Konzepte, kurzfristige Album-Ankündigungen, aktuell die Überraschung der ankündigten Trilogie… Da wird es nie langweilig. Das wurde es auch in Paris nicht, wo Project Pitchfork einen Gig spielten, wie er in der Form selten ist. Zum einen war da schon einmal der Veranstaltungsort: ein Club, der auf dem Wasser steht, der daher gerne mal etwas schwankte. Zum anderen auch die ungewohnte Besetzung: Auf der Bühne stand nur ein Schlagzeug statt wie oft zwei oder drei, dazu war diese nur in Dreier-Besetzung gefüllt, da Jürgen Jansen diesmal das Mischpult übernahm, an dem sich sonst Axel Ermes befindet. Die Besetzung an diesem Abend also: Peter Spilles, Dirk Scheuber, Nook.
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Ebenfalls ungewöhnlich: In Paris gab es keine Vorband, sodass Project Pitchfork direkt ohne Aufwärmprogramm die Bühne betraten. Dies sollte eigentlich 21:30 Uhr der Fall sein, aber aufgrund des großen Andrangs verschob sich der Beginn um etwa 20 Minuten. Gut so, denn so konnten auch alle den Anfang mitbekommen, bei dem man mit Conjure gleich mal einen Klassiker als Opener brachte, durch den das Eis nicht nur gebrochen wurde, sondern gleich wegschmolz. Das französische Publikum war entzückt. Wobei es nicht nur französisches Publikum war, sondern man auch schnell feststellte, dass zudem eine deutlich zweistellige Anzahl an Fans aus Deutschland zu dieser ausverkauften Show angereist war.
Alle feierten sie gemeinsam „ihre“ Band, die sich an diesem Abend sozusagen „zwischen den Alben“ befand und dies mit einem ordentlichen Best Of-Set zelebrierte. Das frühe Conjure, Titel wie Rain und Carnival begegneten ebenfalls sehr früh – das muss man sich erst einmal leisten können. Bereits an siebter Stelle begegnete dann auch schon Souls, das sehr gefeiert wurde: Gänsehäute, Umarmungen… All das war im Publikum zu sehen. Der Reigen an Hits wurde weiter fortgeführt, beispielsweise direkt mit Alpha Omega, das einen gewissen Gegensatz zum vorherigen Souls darstellte. Nach der Melancholie wurden die Beats wieder deutlich härter. Dennoch war es kein unsanfter Übergang, vielmehr stimmte in der dargebotenen Setlist einfach die Dramaturgie.
Nicht nur „härter“ und „melancholischer“ standen gut nebeneinander, sondern auch „alt“ und „neu“. Dies war gut zu merken, als mit Into Orbit der Opener des aktuellen Albums Look Up, I’m Down There erklang und direkt von The Longing gefolgt wurde. Oder auch direkt danach bei der Folge von Volcano und En Garde!. Die gute Stimmung war hierbei durchweg vorhanden und Stillstand war im ausverkauften Club Fehlanzeige. Kein Wunder also, dass nach dem Finale mit K.N.K.A. und Beholder niemand wirklich an ein Ende denken wollte. Der Wunsch nach Zugaben war groß, die Band kam diesem gerne nach.
Ein Zugabenblock war dabei nicht genug. Mit Endzeit, Fire And Ice als Rückkehr zum Debüt-Album Dhyani und Existence wollte sich hier keiner begnügen. Es musste ein zweiter Zugabenblock her, der ebenfalls drei Stücke beinhaltete. Nach Onyx folgte Rescue, das man an sich gut als letztes Stück kennt, aber das letzte Wort hatte an diesem Abend das pulsierende Blood-Thirst, das noch einmal zufriedene Gesichter ins Petit Bain zauberte. Egal, wie weit die Anreise war: Ein jeder, der an diesem Abend anwesend war, ist voll auf seine Kosten gekommen. Ein Abend, an den man sehr gerne zurückdenkt und dazu einer, der die Vorfreude auf neues Material deutlich steigert.
Setlist PROJECT PITCHFORK – Petit Bain (07.10.2017):
01. Conjure
02. Titânes
03. Rain
04. Acid Ocean
05. An End
06. Carnival
07. Souls
08. Alpha Omega
09. Timekiller
10. The Dividing Line
11. Into Orbit
12. The Longing
13. Volcano
14. En Garde!
15. K.N.K.A.
16. Beholder
17. Endzeit (Z)
18. Fire And Ice (Z)
19. Existence (Z)
20. Onyx (ZZ)
21. Rescue (ZZ)
22. Blood-Thirst (ZZ)
Weblinks PROJECT PITCHFORK:
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