ANCHORS & HEARTS – Across The Borders

ANCHORS & HEARTS - Across The Borders
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9 Gesamtnote

9

Dass sich Anchors & Hearts auf ihrem dritten Album Across The Borders nicht auf den mit dem 2015 erschienenen Album Sharkbites geernteten Lorbeeren ausruhen, machen sie schon mit dem gleichnamigen Eröffnungstrack deutlich, bei dem die Gitarren heulen und der Gesang dem Song gleich ordentlich Drive mitgibt. Der Song zeichnet sich durch ein angenehmes Verhältnis von Melodie und Aggressivität aus und macht es dem Hörer dadurch leicht, sich zu Recht zu finden. So gut vorbereitet intensiviert Parasites das Hörerlebnis dann auch sofort noch einmal und setzt sich mit einer ordentlichen Portion Wut, aber einem ebenso melodischen Refrain, sofort im Ohr fest. Schon jetzt lässt sich die Marschrichtung gut festmachen, denn auch auf den nachfolgenden Tracks wie This World Means Home oder Timebomb (The Last One Standing) beweisen die Jungs aus dem kühlen Norden ein gutes Gespür für ausgewogene Powersongs mit Ohrwurmcharakter. Die Songs selbst sind meist im Spannungsfeld zwischen Metalcore und Melodic Hardcore verortet, doch auch Anleihen aus dem Punk Rock sind streckenweise deutlich zu vernehmen. Und mit Nothing Is Forever kann man sogar mit einer nachdenklichen Ballade aufwarten, was ihnen ebenfalls gut zu Gesicht steht.

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Textlich zeigen sich Anchors & Hearts auch auf Across The Borders wieder gewohnt sozialkritisch. „Wir alle haben Platz in dieser Welt, wir alle sind hier geboren und wir alle sind hier um ein glückliches Leben zu leben und eine Zukunft zu haben. Wer meint durch viel Geld, eine bestimmte Hautfarbe oder Glauben oder auch einfach aus Habgier sich anders zu verhalten und anderen Bewohnern dieses Planeten Schaden zuzuführen, der gehört zurechtgewiesen. Gewalt ist dabei für uns noch nie eine Lösung gewesen. Sich einer Sache zu verweigern ist keine Gewalt. Mach auf dich aufmerksam, wenn etwas nicht in Ordnung ist.“, sagt Sänger Manuel Wintjen zur Thematik des neuen Albums und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Es wird an den gesunden Menschenverstand appelliert, der eigentlich schon alleine dafür sorgen sollte, dass Ausgrenzungen anderer oder der Zerstörung des natürlichen Lebensraums kein Raum geboten wird und man sich sonst eben auch wehren muss, wenn Unrecht geschieht. Dieser Grundtenor wird natürlich durch Titel und Artwork des Albums perfekt abgerundet und Anchors & Hearts machen auch dadurch noch einmal deutlich, dass Across The Borders nicht nur neue Songs, sondern auch eine Message enthält.

Auf Across The Borders passt einfach alles, die Songs machen Spaß und rütteln trotzdem auf und auch handwerklich hat das alles Hand und Fuß. Genrefans sollten hier unbedingt zugreifen!

Tracklist ANCHORS & HEARTS – Across The Borders:

01. Across The Borders
02. Parasites
03. This World Means Home
04. Downfall
05. Words Like Weapons
06. Nothing Is Forever
07. What You’ve Made Of Me
08. Underdogs
09. We’re Afflicetd
10. Timebomb (The Last Ones Standing)
11. All Hands Down

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