Eine Band namens Flut spielt (im) Unter Deck. Kann man sich nicht ausdenken, wie auch die Band schnell feststellte. Und damit direkt Sympathie-Punkte sammelte. Überhaupt war das Auftreten der jungen Band aus Wien sehr sympathisch und angenehm – nicht nur menschlich, sondern auch musikalisch. Dabei merkte man von Beginn, dass sie trotz ihres jugendlichen Alters ihre Vorliebe für die 80er leben. Dafür musste die Band noch nicht einmal selbst auf der Bühne sein, denn die großen Röhren-Fernseher mit dem Band-Logo drauf verrieten es bereits und ließen erahnen, dass die Geschichte, dass bei der Band alles mit einem alten VHS-Rekorder anfing, eben eine wahre Geschichte ist.
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Gegen 21:15 Uhr sollte es dann soweit sein: Flut betraten ohne Support die Bühne und legten los mit Splitter aus Glas, einer der rockigen Nummern mit 80er Disco Touch aus ihrer Debüt-EP Nachtschicht. Auch wenn es ein kleiner Club war, man hört bereits hier heraus, dass das auch auf einer großen Bühne funktionieren könnte. Der druckvolle Rock-Sound steht der Band gut, aber auch nachdenkliche Momente wie beispielsweise im folgenden Grenzenlos stehen der Band gut. Was in diesem Stück auch auffiel, war die Verwendung des zweiten Mikrofons, das Sänger Johan Paulusberger am Mikrofonständer hatte – ein Mikro mit Vocoder-Verfremdung. Auf Platte wirkte diese Verfremdung mitunter etwas seltsam (wenngleich keineswegs unangenehm dabei), hier erkannte man nun, wie gut das alles zusammenpasst.
Dadurch, dass die Band noch nicht so viel Material hatte, war der Abend natürlich nicht nur kurzweilig, sondern auch tatsächlich recht kurz, aber die fünf Stücke der EP sowie die drei zusätzlichen Stücke, die gespielt wurden, konnten überzeugen. Sowohl im überwiegend treibenden Bereich als auch bei ruhigeren Momenten wie in Tiefschlaf. Letzteres war hierbei der Moment vor dem großen Finale. Dieses begegnete in Form der Hymne Linz bei Nacht, die den anwesenden Zuschauern überwiegend ein Begriff zu sein schien. Viel Bewegung, eine weiterhin gut gelaunte Band, die sichtlich erfreut am mitgehenden Publikum war und ein wirklich gelungener Abend sah seinem Ende entgegen.
Wie schon erwähnt: Es war ein kleiner Club, aber man könnte sich das auch im deutlich größeren Rahmen vorstellen. Das Potenzial ist vorhanden und zu wünschen wäre es der Band. Unter Umständen fragt man sich dann in ein paar Jahren, während man vor der großen Bühne auf die Band wartet, gegenseitig: „Weißte noch damals, im Unter Deck?“
Setlist FLUT – München, Unter Deck (19.04.2017):
01. Splitter aus Glas
02. Grenzenlos
03. Sterne
04. Regen
05. Auf der Flucht
06. Schiffbruch
07. Tiefschlaf
08. Linz bei Nacht
Weblinks FLUT:
Homepage: www.flut-musik.com
Facebook: www.facebook.com/flut.wirsindmusik