Reingehört Januar 2017: EXTRAMENSCH / HALOROID / HANS ZIMMER / HACIENDA CLASSICAL / LITTLE EYE / THE SEDUCERS / SÖREN VOGELSANG

Reingehört August 2016: ALYZEE / DAMAGE / LITTLE BROTHER ELI
Geschätzte Lesezeit: 5 Minute(n)

Jeden Monat erreichen uns eine Vielzahl von Neuveröffentlichungen und getreu des Mottos “So many records – so little time” würden die meisten davon untergehen. In unserer Rubrik >Reingehört< stellen wir Euch daher einige Releases im “Schnelldurchlauf” vor:

Lass Dir den Beitrag vorlesen:
EXTRAMENSCH – Extramensch II

Wenn der Sänger einer Band aussteigt, ist es oft entweder vorbei oder die Band wahlweise nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ähnliche Befürchtungen gab es auch bei Extramensch, die fünf Jahre nach ihrem Debüt nun nachlegen. Aber im Gegensatz zu anderen wurde der Sängerwechsel hier erfolgreich absolviert. Mit Dave, zuvor bei A Pale Moon, wurde der Sound neu gefunden, weiter entwickelt und zu einem starken dunklen Rock-Sound geformt. Extramensch II bietet dunkle Rock-Klänge mit Melodie und Melancholie, die inhaltlich tiefgehen, aber auch vor Ironie und Sarkasmus keinen Halt machen und den Hörer berühren. Hier und da begegnen auch elektronische Einsprengsel, die aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Extramensch vor allem eine Rockband sind. Wer gerne druckvolle Klängere der härteren und dunkleren Sorte hört, ist bei dieser Band gewiss gut aufgehoben – die neun Stücke in gut 43 Minuten werden sicherlich nicht enttäuschen. (Website: www.extramensch.com, Facebook: www.facebook.com/EXTRAMENSCH-348193364627) – Marius Meyer

Extramensch - Matter of the Heart (Official Music Video)

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HALOROID – Repeat Repeat Repeat

„Hellwacher und nicht allzu nostalgischer Indierock aus Süddeutschland“ – so sagt es die Albuminfo. Damit ist auch schon vieles gesagt, was den groben Rahmen betrifft. Angenehmerweise kann die EP dabei auch qualitativ bestehen, denn das, was das Quartett aus Nürnberg hier bietet, ist wirklich gelungen. Auf fünf Stücken spielen sie straight nach vorn, der Beat ist eingängig, die Gitarren verzerrt und doch melodiös und man befindet sich im zeitgenössischen Indie, ohne irgendwie ausgetreten zu wirken. Das macht bereits der Opener Imagine Me klar, in dem bereits gut eine eigene Handschrift der Band erkennbar ist. Das überwiegend hohe Tempo steht der Band gut, aber dass sie auch die ruhigen Momente beherrschen, wird im Mittelteil der EP mit Lack Of Trust ebenfalls gut deutlich. Zunächst verhaltene Klanglandschaften versprühen Nachdenklichkeit, bevor es später dann doch laut wird. Wenn man nach A Heartbeat Away das Ende der Scheibe erreicht hat, so weiß man, dass man sich das alles auch sehr gut auf Albumlänge vorstellen kann. (Website: www.haloroid.com, Facebook: www.facebook.com/haloroid) – Marius Meyer

HLRD - Blow my mind out (Official Music Video)

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HANS ZIMMER – The Classics

Denkt man an Filmmusik, dann fällt ganz schnell auch immer der Name Hans Zimmer. Der in Frankfurt geborene Komponist hat schon für so manchen Blockbuster den Score geschrieben, jetzt hat er sich einem alten, aber doch neuem Projekt zugewandt. Denn auf The Classics hat Zimmer Soundtrack-Erfolge wie für Gladiator, Der König Der Löwen oder Fluch Der Karibik neu arrangiert und voll auf verschiedene hochkarätige Solokünstler zugeschnitten. So singt Leona Lewis Now We Are Free aus „Gladiator, während die Gladiator Rhapsody auf Pianist Lang Lang zugeschnitten wurde oder Geigerin Lindsey Stirling sich dem Main Theme von The Dark Knight Rises annimmt. Die verschiedenen Ergebnisse stellen Zimmers Wandelbarkeit unter Beweis und beherrschen sowohl die ganz leisen, als auch die bombastisch-epischen Klänge. Für Filmmusikfans oder den gemütlichen Abend daheim bei Kaminfeuer kann dieses Album mit seinen individuellen Interpretationen wirklich empfohlen werden, gerade weil es sich eben nicht um eine schnöde Best Of seiner Erfolge handelt. (Facebook: https://www.facebook.com/hanszimmer/) – Michael Gamon

Lindsey Stirling - Main Theme (From "The Dark Knight Rises")

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LITTLE EYE – Dreamers

Das sind mal Vorschusslorbeeren: Support für Blondie, Opener beim Isle Of Wight Festival 2014… Ganz so schlecht kann es also per se schon mal nicht sein, was Little Eye machen, denkt man sich. Hört man die neue EP Dreamers, so weiß man: Stimmt, das kann sich hören lassen. Zielstrebigere Rock-Klänge mit einem gewissen Pop-Appeal, der zeigt, warum die Band vor den ganz Großen bestehen kann, dennoch aber auch genug Eigenständigkeit, um nicht in Beliebigkeit zu versinken. Disco mit seiner Hookline beispielsweise kann mitreißen. Tanzbar, rockig und eingängig präsentieren sie sich auf dieser Nummer. We Are The Kings hingegen eröffnet nachdenklich, zieht das Tempo im Verlauf an, präsentiert sich aber vor allem in Moll. Verschiedene Emotionen begegnen in den Stücken und gerade das steht Little Eye sehr gut. Obgleich bereits Pop-Appeal erwähnt wurde, kommt das Rocken nicht zu kurz, wie zum Schluss Don’t Give Up noch einmal belegt. Eine schöne EP für Freunde handgemachter Musik! (Facebook: www.facebook.com/LittleEyeOfficial) – Marius Meyer

Little Eye - Contagious

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THE SEDUCERS – The Singles

Etikettenschwindel könnte man das auch nennen: Da kommt ein Album namens The Singles und dahinter versteckt sich eigentlich ein brandneues Album statt einer Sammlung von Singles. Neun Jahre nach dem selbstbetitelten Debüt und Touren mit Bands wie den Bishops und den Babyshambles erschien nun das neue Werk, das 14 Stücke enthält, die Rock’n’Roll der 60er genauso inhaliert haben wie den Punk der 70er, ohne sich im Hier und Jetzt verleugnen zu müssen. Hier und da swingt es ein wenig, garagige Anklänge sind ebenfalls zu finden und definitiv macht es durch und durch Spaß, zu hören, was die Band hier präsentiert. Abwechslungsreich ist das durch und durch, was sich auch im Gesang dann noch einmal widerspiegelt, wenn man hört, dass das Trio zwar an den Instrumenten klar aufgeteilt ist, aber am Gesang jeder seinen Anteil beisteuern darf. Mit einer Dreiviertelstunde ist das Album angenehm gut bestückt und man startet gerne wieder von vorn, ist man einmal durch. Achtung: Das Album erschien als auf 500 Exemplare limitierte Vinyl mit Download-Code. (Website: www.seducers.de, Facebook: www.facebook.com/The-Seducers-174778359003/) – Marius Meyer


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VARIOUS ARTISTS – Hacienda Classical

Ha?ienda Classi?al ist der Name einer recht eigenwilligen Unternehmung der beiden DJs und Gründer des legendären Clubs „FAC 51 The Ha?ienda“ in Manchester Graeme Park und Mike Pickering. Sie arrangierten alte Clubklassiker von Ride On Time (Black Box) bis Blue Monday (New Order) neu und führten das Ergebnis gemeinsam mit dem Manchester Camerata Orchester live auf. Ausverkaufte Konzerte in Großbritannien gaben Ihnen Recht und nun steht das Ergebnis, konzipiert von niemand Geringerem als Peter Hook, auch als Tonträger zur Verfügung. Die Idee, Clubsounds mit klassischen Elementen zu kombinieren, klingt dabei zunächst sehr interessant, das Ergebnis ist allerdings etwas zwiespältig. Zwar bleiben Hits wie Voodoo Ray oder Good Life durchaus tanzbar, allerdings werden einzelne Songs, auch wegen der vorhandenen Fertigkeiten der DJs, zum Teil ihrer kennzeichnenden Seele beraubt, denn die Songs gehen so geschickt ineinander über, dass Alleinstellungsmerkmale oftmals verblassen. Für eine Clubnacht oder die abendliche Party daheim durchaus geeignet, musikalisch sind mir die Originale aber fast durchweg lieber, da weniger monoton. Highlights des Albums sind Promised Land (Joe Smooth) und natürlich Blue Monday, die sich ihren eigenen Charakter bewahren konnten. – Michael Gamon


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SÖREN VOGELSANG – Fernweh

Dass Sören Vogelsang ein vielseitiger Musiker ist, bewies er bereits im Jahr 2011, als er sowohl mit seinem Comedy-Musik-Projekt Das Niveau ein Album veröffentlichte als auch sein Solo-Debüt Augenblick veröffentlichte, das ihn als nachdenklichen Singer-Songwriter präsentierte. Auch Jahre später blieb der Name im Gedächtnis, denn das neue Album Fernweh brach im Crowdfunding-Bereich mit knapp 22.000 € Unterstützung Rekorde. Darauf zu hören sind sehr persönliche Klänge im ruhigen, aber dennoch mitunter auch treibenden Bereich, zu hören. Auch wenn Vogelsang vor allem Singer-Songwriter ist, so sind neben der Gitarre viele andere Instrumente wie Bass, Cajon, und Streicher zu hören, gelegentlich auch mal Saxofon, Akkordeon oder auch das Klavier. Wie er es auch angeht: Aus jeder Note von Fernweh spricht eine Menge Gefühl, jede Menge Herz. Schwachstellen spart Sören Vogelsang auf den elf Stücken dabei gänzlich aus, stattdessen überzeugt er hier auf Albumlänge. (Website: www.soerenvogelsang.de, Facebook: www.facebook.com/SoerenVogelsang) – Marius Meyer

Sören Vogelsang - Fernweh (Fernweh)

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