SCHANDMAUL & KRAYENZEIT – Leipzig, Haus Auensee (28.10.2016)

Fotos: SCHANDMAUL
Schandmaul, © Danny Sotzny
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Wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, es draußen nasskalt, neblig und so richtig ungemütlich ist, dann ist es die richtige Zeit sich in einen warmen Konzertsaal zu begeben und den Geschichten von Schandmaul zu lauschen. Nach gefühlt langer Zeit, kamen die Spielleute endlich mal wieder nach Leipzig in das Haus Auensee, mit im Gepäck ihr neues Album Leuchtfeuer. Den etwas verkleinerten Konzertsaal füllten ca. 800 – 1.000 Besucher. Ein bunt gemischtes Publikum, bestehend aus einigen Kindern und auch vielen älteren Leuten, denen man die Vorfreude auf den Abend ansah, vervollständigten die Reihen der vielen Fans.

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Pünktlich ging es dann auch mit dem Support Act Krayenzeit los. Gleich zu Beginn animierte Fronter Markus Engel die Gäste zum Mitklatschen, die vorderen Reihen bis zur Mitte folgten ihm und unterstützen die Band bei den ersten Klängen. Die Akustik, beim ersten Lied noch eher schlecht als recht, ist dann aber ab dem zweiten Lied gut eingestellt, so dass auch das Publikum die Texte gut verstehen konnte und bei Noli Timere Messorem bereits einige Fans den Refrain mitsangen bzw. -summten. Bei Von der Fahrt übers Meer bat die Band das Publikum um seine Unterstützung, diese sollten mit nach oben gestreckten Händen das Meer symbolisieren. Was auch gut funktionierte. Viele Arme bewegten sich im Einklang mit der Musik nach links und rechts – zu Beginn erst langsam und dann immer schneller werdend bis dies dann in Beifall mündete. Dass Sänger Markus Engel nicht nur eine klare und unverwechselbare Stimme hat, sondern auch Flöte spielen kann, stellte er zwischendurch auch unter Beweis. Die sieben Leute von Kreyenzeit verbreiteten eine gute Stimmung. Die Musik ergänzte wunderbar den Hauptact und heizte den Massen ein. Allerdings brauchten die letzten Reihen etwas bis sie in die Gänge kamen. Spätestens beim vorletzten Lied Fegefeuer blieb aber kein Bein mehr ruhig, man konnte gar nicht anders als mitzuwippen. Unter viel Applaus verabschiedete sich die Band sichtlich erfreut von der Bühne und der Drummer warf zum Schluss noch seine Sticks ins Publikum.

Setlist KRAYENZEIT @ Leipzig, Haus Auensee (28.10.2016):

01. Intro
02. Tenebra
03. In Vino Veritas
04. Noli Timere Messorem
05. Von der Fahrt übers Meer
06. Alles von mir
07. Narrenschiff
08. Fegefeuer
09. Krayenzeit

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Während auf der Bühne in kürzester Zeit umgebaut wurde, hörte man im Backstage-Bereich, wie einige Instrumente bereits eingestimmt wurden. Die Vorfreude stieg dadurch noch mehr an. Unter viel Applaus und Gegröle kamen die Mitglieder von Schandmaul einzeln auf die Bühne. Die stimmige und tolle Beleuchtung offenbarte ein einzigartiges Bühnenbild – Eine Stadt im Hintergrund, die Podeste als Kaimauer und auf der Bühne ein paar Straßenlaternen, das Publikum sollte das Meer darstellen, welches auch zu späterer Stunde immer wieder zu Aktionen aufgefordert wurde. Die Fans sind vom ersten Ton an mit dabei und machen mit. Als das erste Lied Orleans verklungen war, bedankte sich Sänger Thomas Lindner erstmal beim Publikum für Platz 1, des neuen Albums, in den Charts. Schandmaul präsentierten einen guten Mix aus neuem und altem Liedgut, wobei bei den älteren Stücken die Fans textsicherer waren und lauthals mitsangen. So auch bei Drachentöter, es wird vom ersten Ton an mitgegrölt und gejubelt und bis zum Ende mitgesungen. Zwischen den einzelnen Songs gab Fronter Thomas immer wieder eine passende kurze Geschichte zum Besten, die das nächste Stück ankündigte. Bis in die hintersten Reihen sangen die Fans mit, sprangen auf und nieder, kamen der Aufforderung der Band nach, das Meer mit schwingenden Armen nachzuahmen und huldigten der Darbietungen immer mit viel Applaus. Während Anna und Birgit sich auf der Bühne unter sehr viel Jubel ein Instrumental-Duell bei der Akkustikversion Käptn Coma lieferten, nahmen sich die Leute in die Arme und sprangen zusammen zum Takt der Musik. Beim Teufel-Trinklied schmetterte der ganze Saal den Text mit und statt “Zugabe”-Rufen nach dem vermeintlich letzten Lied Dein Anblick sang das Publikum den Refrain “die Sonne, die Sterne tragen Kunde von dir, jeder Lufthauch erzählt mir von dir…” immer weiter, bis die Band für die Zugabe zurück auf die Bühne kam – Gänsehautfeeling pur. Bevor dann das letzte Lied angestimmt wurde, kam noch der Fangesang “oh oh oh Schandmaul” – Thomas sichtlich gerührt, ließ den Moment auf sich wirken, bis er den Schlussakkord anstimmte. Ein sehr schönes Konzert, mit vielen Gänsehaut-Momenten, schöner Bühnenkulisse, super Lichtshow und Akustik, tollen Fans die mitmachten, Schandmaul wie auch Krayenzeit durch den Abend trugen und mit zwei Bands, die zu unterhalten wussten.

Setlist SCHANDMAUL @ Leipzig, Haus Auensee (28.10.2016):

01. Orleans
02. Kein Weg zu weit
03. Leuchtfeuer
04. Drachentöter
05. Freunde
06. Bunt und nicht Braun
07. Schachermüller-Hiasl
08. Zu 2. Allein
09. Geisterschiff
10. Krieger
11. Käptn Coma
12. Ich werd alt
13. Der Pakt
14. Teufel-Trinklied Medley
15. Herr der Wellen
16. Walpurgisnacht
17. Dein Anblick
18. Frei
19. Heute bin ich König
20. Euch zum Geleit (Piano)
21. Zeit (Piano)

Fotos: Danny Sotzny

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