PROJECT PITCHFORK – Krefeld, Kulturfabrik (02.10.2016)

Fotos: PROJECT PITCHFORK
Project Pitchfork, © Marius Meyer
Geschätzte Lesezeit: 3 Minute(n)

Liest man in der Biografie von Project Pitchfork auf ihrer Internetseite, so gelten sie „als erste ‚deutsch-deutsche‘ Band überhaupt“. Hintergrund: Peter Spilles kommt aus Hamburg, Dirk Scheuber aus den neuen Bundesländern. Ein gutes Datum also, am Abend vor dem Tag der deutschen Einheit mit der Band sozusagen „reinzufeiern“. So geschehen in Krefeld, wo Project Pitchfork nach den Doppelkonzerten in Dresden und Frankfurt ihre Tour fortsetzten und mit einer über 20 Stücke umfassenden Setlist für Begeisterung sorgen konnten – mit Stücken vom Debüt-Album Dhyani bis hin zum noch nicht veröffentlichten neuen Werk Look Up, I’m Down There.

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Nachdem Extize bereits den Anfang gemacht hatten, betrat um 20:45 Uhr Vasi Vallis die Bühne, um als Reaper vordergründig Stücke des gerade veröffentlichten zweiten Albums Babylon Killed The Music zu präsentieren. Tanzbarer Elektro mit verschiedenen Einflüssen, mal härter, mal tranciger wurde geboten, dem im Publikum so einige dankend folgten und mitgingen. Insgesamt sechs Stücke waren es, die mitunter auch schon mal das Songformat an sich etwas auflösten, aber am Ende doch wieder zu einem zusammenhängenden Ganzen wurden. Eine halbe Stunde gelungener Klänge, die verdient beklatscht wurden. Schade war nur, dass das Projekt eben nur aus einer Person besteht, die an Notebook und Knöpfen hantiert, sodass nicht richtig Konzertstimmung aufkam. Für das neue Album aber war der Auftritt definitiv eine gute Werbung.

Setlist REAPER – Krefeld, Kulturfabrik (02.10.2016):

01. Footprints
02. Sechzehn Punkte Plan
03. Cracking Skulls
04. Divide The Sea
05. Altum Silentium
06. Farewell

Etwa eine halbe Stunde später dann der Hauptact Project Pitchfork, der zunächst mit Blood-Diamond (See Him Running) vom letzten regulären Studio-Album Blood eröffnete und danach mit dem Hit Timekiller direkt in die Vollen ging. Man merkte, dass die Band bereits gut zehn Monate nach der letzten Show in Krefeld wieder sehnlichst erwartet wurde. Da die Band gerade das 25jährige Jubiläum feiert, wunderte es auch wenig, dass – trotz des nahenden neuen Albums – die Setlist einen guten Querschnitt durch die Karriere der Band darstellte. Was wenig wundert, weiß umso mehr zu begeistern und kann auch mit seltener gehörten Stücken aufwarten, wie beispielsweise I Live Your Dream aus der Eon:Eon.

Bereits die Stücke aus jüngeren Jahren im ersten Teil können begeistern, darin unter anderem mit Titânes ein Vorbote zum neuen Album – das gut belegt, dass der dunkle Elektro-Sound auch auf dem neuen Album wieder gut mitreißen kann. Die bewährten Hits zündeten dann natürlich noch umso mehr. Das melancholische Souls, das druckvolle Alpha Omega und wie sie alle heißen, sorgten für viel Bewegung in der Kulturfabrik, die Band präsentierte sich dabei spielfreudig und die Chemie zwischen ihnen und den Zuschauern stimmte. Nachdem man nach En Garde! als (vorerst) letztes Stück noch den 2010er-Hit Beholder brachte, war eigentlich schnell klar, dass es das noch nicht gewesen sein konnte.

Für zwei Zugabenblöcke mit je drei Stücken kam die Band noch einmal wieder, darunter auch weitere Klassiker wie K.N.K.A. und Fire And Ice, die ganz bis zum Debüt-Album Dhyani im Jahr 1991 zurückgehen. Mit The Longing war zudem noch ein Stück dabei, über das man sich sehr freuen konnte, da es nicht unbedingt „serienmäßig“ zur Setlist von Project Pitchfork gehört. Den Schlusspunkt setzten dann Blood-Thirst, gefolgt von den pulsierend-apokalyptischen Soundscapes in Rescue. Nach etwa einer Stunde und 45 Minuten war Schluss und man konnte in der Kulturfabrik in zufriedene Gesichter blicken.

Setlist PROJECT PITCHFORK – Krefeld, Kulturfabrik (02.10.2016):

01. Blood-Diamond (See Him Running)
02. Timekiller
03. Rain
04. I Live Your Dream
05. What Have We Done
06. Existence
07. The Dividing Line
08. Titânes
09. Acid Ocean
10. Souls
11. Lament
12. Volcano
13. Alpha Omega
14. Carrion
15. En Garde!
16. Beholder
17. K.N.K.A. (Z)
18. Onyx (Z)
19. Fire And Ice (Z)
20. The Longing (ZZ)
21. Blood-Thirst (ZZ)
22. Rescue (ZZ)

Written By
More from Marius Meyer

IN RUIN – Hallow

Seit dem letzten Album sind vier Jahre vergangen. In der Zwischenzeit gab...
Read More