UNHEILIG – Köln, RheinEnergieSTADION (10.09.2016)

Fotos: UNHEILIG
Unheilig, © Markus Hillgärtner
Geschätzte Lesezeit: 3 Minute(n)

Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist. Diesem Grundsatz scheint der Graf von Unheilig folgen zu wollen, denn das Konzert am 10. September 2016 soll das letzte Konzert in der seit 1999 andauernden Karriere der Band gewesen sein. Bevor es aber mit der Band des Abends losging, war im RheinEnergieSTADION ab 17:45 Uhr Programm. Als erstes starteten Bollmer in den Abend. Leider verpasste ich aufgrund des Verkehrschaos rund um das Stadion diesen und auch die weiteren Auftritte von Wincent Weiss und Megaherz.

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Erst zu Schandmaul war ich im Inneren des Stadions und mit mir mehrere Tausend weitere Gäste. Die Ränge waren schon gut gefüllt, obwohl nach wie vor Besucher hineinströmten. Mit Kein Weg zu weit starteten die Münchner Folk-Rocker in ihr rund 30 Minuten langes Set. Dem Publikum waren offensichtlich die Lieder von Schandmaul bekannt und daher klatschte es im Takt und sang fleißig mit. Frontmann Thomas Lindner probierte mit den Zuschauern eine La-Ola-Welle aus, die beim zweiten Versuch auch ordentlich gelang. Für die Schandmaul Fans gab es mit Leuchtfeuer ein besonderes Schmankerl, handelte es sich doch um einen neuen Song aus dem gleichnamigen neunten Studioalbum. Als Finale trumpften Schandmaul mit ihrem Hit Dein Anblick auf, wobei das Publikum die Textzeile Die Sonne, die Sterne tragen Kunde von Dir passend mit dem Leuchten von hunderten Smartphone-Displays und Feuerzeugen untermalte.

Setlist SCHANDMAUL @ Köln, RheinEnergieSTADION (10.09.2016)

01. Kein Weg zu weit
02. Leuchtfeuer
03. Leb!
04. Vogelfrei
05. Euch zum Geleit
06. Dein Anblick

Die Spannung stieg und während die rund 45.000 Besucher (laut Facebook-Seite der Band) ungeduldig warteten, hatten die Anwesenden genügend Zeit, sich mit Merchandise an den Verkaufsständen einzudecken oder am Getränkestand ihre Unheilig Bechersammlung zu vervollständigen. Wer schon ausreichend versorgt war, konnte die eindrucksvolle Atmosphäre des riesigen Stadions genießen und einen Blick durch das Publikum schweifen lassen. Junge und alte Menschen waren vereint in ihrer Liebe zu der Musik von Unheilig. Neben dem durchmischten Alter waren auch sonst verschiedene Besuchergruppen anwesend. Neben den alten Fans, die Unheilig noch aus den Zeiten kannten, wo sie sich nur in der schwarzen Szene tummelten, waren auch die neueren Fans, die mehr aus der Schlagerrichtung kamen, anwesend.

Pünktlich um 20:45 Uhr war es dann soweit und die Stadionmonitore fingen zum Intro an einen Countdown anzuzeigen. Mit Hinunter bis auf Eins folgte darauf direkt das dazu passende Lied und der Graf stürmte auf die Bühne und rannte winkend von der einen Bühnenseite zur anderen. Was nun startete war ein Hitfeuerwerk, das einen guten Eindruck von der gesamten Bandbreite des Schaffens der Band verschaffte.

Das Publikum war begeistert und sang aus voller Kehle und schunkelte und klatschte stets begeistert mit, um das letzte Konzert zu etwas ganz Besonderem zu machen. Etwas schade war hingegen, dass der Graf und seine Band im Großen und Ganzen dasselbe Programm abspulten wie auf allen anderen Konzerten der Tour. Das eine oder andere Gimmick oder ein paar zusätzliche Songs hätten sicherlich nicht wehgetan. Immerhin war es in doppelter Hinsicht ein spezieller Abend. Das größte Unheilig Konzert jemals und das letzte vor dem Abschied hätte man noch etwas besonderer machen können.

Abschied nehmen ist nicht einfach und daher wurden sowohl von Seiten des Grafen als auch von Seiten der Zuschauer die ein oder andere Träne verdrückt. Natürlich nahm der Graf sich auch Zeit, um seinen treuen Fans für die gemeinsame Zeit zu danken. Im Gegenzug dankten die anwesenden Fans ihrer Band für die vielen emotionalen Lieder und gemeinsamen Konzerterlebnisse.

Das wohl passendste Lied des Abends kam mit Der Vorhang fällt zum Schluss und traf den Nagel auf dem Kopf. Der Konzertabschluss war auch der Abschluss der Band Unheilig, daher fiel der Abschied deutlich emotionaler aus, als sonst üblich. Als der Abend nach 20 Songs endete hinterließ der Graf ein trauriges Publikum, welches zwar verstand, dass er sich von nun an mehr um seine Familie kümmern möchte, aber auch ihn und seine Songs vermissen werden.

Setlist UNHEILIG @ Köln, RheinEnergieSTADION (10.09.2016)

01. Auf ein letztes Mal (Intro)
02. Hinunter bis auf Eins
03. Als wär’s das erste Mal
04. Glück auf das Leben
05. Eisenmann
06. Unter Deiner Flagge
07. Feuerengel
08. An Deiner Seite
09. Mein Leben ist die Freiheit
10. Lichter der Stadt
11. Wir sind alle wie eins
12. So wie Du warst
13. Die Weisheiten des Lebens
14. Wie in guten alten Zeiten
15. Große Freiheit
16. Zeit zu gehen
17. Für mich soll’s rote Rosen regnen (Z, Hildegard Knef Cover)
18. Geboren um zu leben (Z)
19. Für immer (Z)
20. Maschine (ZZ)
21. Der Vorhang fällt (ZZ)

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1 Comment

  • Insgesamt war es ein wunderschöner Tag. Ich habe das letzte Konzert von Unheilig sehr genossen. Es war ein tolles Abschiedskonzert es wird immer in Erinnerung bleiben. Es stimmt das besondere Feuerwerk zum Abschied hat gefehlt. Aber trotzdem bleibt der Graf und Unheilig in meinem Herzen. Ich hoffe das man von Mensch zu Mensch von einander hören wird. Danke Unheilig für die geile Zeit und fantastischen Lieder. ???????Heike Hartmann ???

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