In diesem Jahr jährt sich zum 100. Mal der Todestag eines Organisten und Komponisten, den ein namhafter Kollege „den letzten Riesen in der Musik“ genannt hat. Max Reger steht für den Übergang von der Romantik zur Moderne, dank seiner Orgelwerke ist er allgemein als der wichtigste Kirchenmusiker des 20 Jahrhunderts anerkannt. Sein Leben und Schaffen ist mit Leipzig eng verbunden, er starb hier am 11. Mai 1916.
Gemeinsam mit der Stadt veranstaltet das Wave Gotik Treffen im Gedenken an Max Reger die Lange Reger-Orgel-Nacht. In den sechs Gotteshäusern der Innenstadt wird es ab 20.00 Uhr vor allem Orgelmusik geben. Die beiden großen Kirchen St. Nikolai und St. Thomas (für deren Orgel hat Reger vor allem komponiert) sind ebenso vertreten wie die neue katholische St. Trinitatiskirche, die Reformierte Kirche, die neogotische Peterskirche (wo auch andere WGT-Veranstaltungen stattfinden) und die Michaeliskirche, die als einzige noch über eine Orgel mit dem Originalklang der Reger-Zeit verfügt. Hier wird Star-Organist Matthias Eisenberg auftreten.
Kurzen Programmen von etwa 30 Minuten folgt jeweils eine länger Pause, die zum Wechsel des Ortes einlädt. Jeder Gast kann sich sein Programm nach eigenem Gusto zusammenstellen, die unterschiedliche Räume genießen und dem unterschiedlichen Klang der Instrumente nachspüren.
Termine:
17:00 Uhr – Nikolaikirche
20:00 Uhr – Evangelisch-Reformierte Kirche
20:00 Uhr – Peterskirche
20:00 Uhr – Propsteikirche
22:00 Uhr – Michaeliskirche
22:00 Uhr – Thomaskirche
Max Reger war für sein begnadetes Spiel an der Orgel ebenso bekannt wie für seinen exzessiven Lebensstil und beißenden Spott. Einem Kritiker, der die Leipziger Uraufführung eines seiner Werke verrissen hatte, schickt er eine kurze Nachricht: „Werter Herr Dr. …, ich sitze im kleinsten Raum meines Hauses und habe ihre Kritik vor mir. Gleich werde ich sie hinter mir haben.“Als aufstrebender Virtuose und Komponist hatte Max Reger 1907 seine Berufung zum Universitätsmusikdirektor und Professor am Königlichen Konservatorium in Leipzig erhalten. In seinen letzten Lebensjahren wohnte Reger in Jena, von wo er einmal wöchentlich mit dem Zug zu seinen Lehrveranstaltungen nach Leipzig reiste. Die Abende ließ er in der Regel feuchtfröhlich im Freundeskreis Lokalen ausklingen. So auch am 10. Mai 1916. Diesmal musste er die Runde eher verlassen, dem eigentlich sehr trinkfesten Zecher war übel geworden. Max Reger starb in diese Nacht mit nur 43 Jahren.
Der Eintritt ist frei, für WGT-Gäste ohnehin.