Bereits zum dritten Mal in Folge ist der Umsatz der Musikbranche, nach vorläufigen Zahlen um 3,9 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro, gewachsen meldet der Bundesverband Musikindustrie. Die Umsätze mit CDs gehen zwar seit Jahren zurück, bilden aber aktuell immer noch den größten Anteil am Umsatz mit 61,2%.
Das kräftige Plus machen auch in diesem Jahr die Streamingdienste aus.
Mit einem Anteil von 15,7% liegen Musik-Downloads damit nur noch knapp vor den Streamingdiensten (13,8%), die digitalen Angebote verbuchen insgesamt mit 30,9% am Umsatz aber schon einen ordentlichen Anteil.
Die Strategie der Musikkonzerne hat sich geändert, während man vor wenigen Jahren noch Audio-CDs mit DRM versehen hat, orientiert man sich heute auf langfristige Abo-Modelle um Musik unbegrenzt anbieten zu können. Erst vor kurzem erklärte z. B. Apple, dass es den werbefinanzierten Radio-Dienst (wurde nur in USA und Australien angeboten) einstellen wird.
Der Umsatz stieg 2015 erstmals wieder über die Marke von 1,5 Mrd. Euro — mit steigendem Tempo wie die folgende Grafik zeigt:
Ein Plus von 96,6% (Vorjahr: 78,6%) konnte insbesondere der Bereich Streaming im Jahr 2015 verbuchen, während CD-Verkäufe um 4,2% (Vorjahr: -2%) und Musikdownloads um 2,6% zurückgingen. Entgegen dem Trend stieg der Verkauf von Vinyl im Bereich der physischen Musikverkäufe um 32,2% (Vorjahr: 33,4%) und macht mittlerweile immerhin wieder 3,3% des Gesamtumsatzes aus.
3 Jahre in Folge steigende Umsätze
Damit macht der digitale Musikmarkt 30,9% (Vorjahr: 25,1%) des Gesamtumsatzes der Musikbranche aus. Insbesondere mit dem Start von Spotify im Jahre 2012 stieg der Bereich Streaming sprunghaft stark an. Obwohl der Umsatz im Bereich Streaming (212,5 Mio Euro) steigt, klagen Künstler wie zuletzt Adele oder Taylor Swift über zu geringe Einnahmen. Dabei profitieren gerade die Großen außergewöhnlich gut vom Streaming. Im Februar 2015 meldete etwa der Verlag “Kobalt Music Publishing” (u.a. Lenny Kravitz, Bob Dylan) dass sie 13% mehr Umsatz über Spotify verdienen als über Apple iTunes. Laut einer Studie von Ernst & Young kommen dabei aber nur schlappe 7% beim Künstler an. Ein Großteil (46%) entfällt auf das Label und den Vertrieb (Spotify 21%) + Steuern.
Insgesamt kann man aber feststellen, dass Musik-Abonnements sich großer Beliebtheit erfreuen und CDs wie auch Downloads nach und nach verdrängen. Einzig die Jahre lang von vielen totgesagte Vinyl scheint als physisches Medium bei Musikliebhabern ein beständiges Zuhause gefunden zu haben und ihre Beliebtheit weiter auszubauen.