Wenig verwunderlich also, dass es sich erst gegen 21 Uhr vor der Bühne füllte, als das Changeover für Grave Pleasures vonstattenging. Mit dem Dreamcrash-Opener Utopian Scream, gefolgt vom zackigen Taste The Void ging es dann los und schnell kam der Eindruck auf, dass das Kölner Publikum mit den neuen Songs noch nicht recht warm geworden ist. In die Luft gereckte Fäuste, tanzende und lautstarke mitgrölende Fans sah und hörte man fast nur bei den Songs von Climax. Dies mag vielleicht auch an der noch kurzen Lebensdauer der neuen Songs liegen, aber nüchtern betrachtet haben die Finnen
Weswegen es dem ein oder anderen sicher auch etwas säuerlich aufstieß, dass einige der alten Stücke – man denke nur an Fear Your Mind, Void Mother oder Surf The Apocalypse – keinen Platz mehr in der Setlist fanden. Ebenfalls überraschend war die Absenz von Lipstick On Your Tombstone, einem der wenigen klanglich an Climax angelehnten neuen Songs. Was aber wohl auch denen säuerlich aufstieß, die beide Platten mögen, war die viel zu kurze Spieldauer von lediglich 55 Minuten. Bei zwei Alben, einer EP und derart vielen tollen Songs ist dies objektiv betrachtet einfach zu wenig. So verbleibt die Hoffnung auf weitere, längere und etwas energiegeladenere Grave Pleasures-Gigs in der Zukunft. Denn handwerklich und stimmlich gab es absolut nichts zu meckern.
Setlist GRAVE PLEASURES @ Köln, Luxor (25.09.2015):
01. Utopian Scream
02. Taste The Void
03. You Are Now Under Control
04. Crying Wolves
05. Futureshock
06. Nuclear Winter
07. Worm Threads
08. Crisis
09. Genocidal Crush
10. Death Reflects Us
11. New Hip Moon
12. Love In A Cold World
13. Crooked Vein (Z)
14. The Wind Blows Through Their Skulls (Z)
Fotos: André Techert (aufgenommen in Frankfurt, Das Bett am 01.10.2015)