Den Auftakt auf Bühne Zwei im Juridicum machte um 19:30 Uhr Spaceman Spiff, seines Zeichens Gitarre spielender Singer/Songwriter, der den Status "Geheimtipp" langsam aber sicher ad acta legen darf. Unterstützt von Johnny und Clara (Schlagzeug und Cello) besang er sich selbst als "Teesatz unsrer Zeit" und schien auch sonst textlich den Nerv der meisten aus der überwiegend studentischen Zuhörerschaft zu treffen. Leider waren bereits zu diesem Zeitpunkt ein weitreichender Teil der Anwesenden stark alkoholisiert, sodass die Musik unter lauten Gesprächen und wackeligen Selfies ein wenig zur Hintergrundbeschallung degradiert wurde. Im Anschluss an den Auftritt zeigte sich das Trio publikumsnah und gesprächsbereit am Merchtisch, während sie Jutebeutel und Tonträger unter die Leute brachten.
Die auf den Auftritt folgende Umbaupause wurde von den Besuchern scheinbar mit jeder Menge Bier gefüllt: Als die Intergalactic Lovers um 21:15 Uhr mit Northern Rd. ihr Set eröffneten, lag die wahrgenommene Durchschnittspromille der Leute bei ca. 1,5 und man bekam den Eindruck, dass sich kaum einer wirklich um das Bühnengeschehen scherte. Zudem war die Anbringung der Nebelmaschine eher semiprofessionell, sodass Gitarrist Maarten, der ohnehin schon gesundheitlich angeschlagen war, während War die komplette Ladung abbekam und kurz im Nebel unterging. Im Anschluss an den Song wies Sängerin Lara den Nebel-Verantwortlichen höflichst an,
Setlist INTERGALATIC LOVERS @ Münster, JuWi-Fest 2015:
01. Northern Rd.
02. War
03. F
04. Great Evader
05. Someday
06. Islands
07. No regrets
08. Lost Message
09. Howl
10. Bruises
11. Delay
12. Obstinate Heart
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Geplante Zugaben (nicht gespielt):
Shewolf
The Fall
Bühne Eins konnte mit zwei wirklich nennenswerten Indiebands punkten: Die in Brooklyn, New York, gegründete Truppe Alcoholic Faith Mission konnte mit mitreißenden Stücken, großartigen Melodien und purer Hingabe einige zur Bühne locken, und die Lücken ein wenig schließen, doch es schienen den gebürtigen Dänen nicht im Geringsten zu interessieren, wie viele Leute vor der Bühne stehen. Es gibt Bands denen man den Rücken zuwenden kann,
Einheitlich in schwarz und rot gekleidet, überzeugten sie mit ihrem eigenwilligen Klang und einer bemerkenswerten Livevorstellung. Sänger Jonathan Higgs wirbelte über die gesamte Bühne und genoss es sichtlich, eine respektable Fanbase in der Menge gehabt zu haben, denn zum Abend hin wurde die Stimmung ebenfalls besser, ob es am Alkoholpegel oder an der eintretenden Dunkelheit lag, kann man nicht sagen.
Wirklich bemerkenswert, wie dieses kleine Festival doch mit drei Bühnen ausgestattet ist und so solide und kontrolliert, bei der großen Besucherzahl auf dem relativ kleinen Areal, geführt wird.
Bildergalerie: JUWI-FEST 2015 in Münster
Fotos: André Techert
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JUWI-FEST 2015 in Münster