JONATHAN JEREMIAH & THE LEISURE SOCIETY – Köln, Kulturkirche (13.05.2015)
Stefanie Arps
Am Mittwochabend spielte Jonathan Jeremiah in der ausverkauften Kölner Kulturkirche und begeisterte das Publikum mit seiner tiefen Stimme und wunderbaren Songs, von denen es jede Menge gab. Musikalisch hat sich Jeremiah von den ganz Großen wie Cat Stevens, Marvin Gaye oder Scott Walker inspirieren lassen und das hört man seiner Musik an, als ob sie aus jener Zeit stammen und in das Hier und Jetzt katapultiert worden wäre. Seit Wochen sind seine Konzerte ausverkauft und es kommen immer mehr Fans dazu. Kein Wunder, denn der Brite hebt sich mit seinem Musikstil von seinen Kollegen deutlich ab und vereint spielerisch Jazz, Folk und Soul zu etwas ganz Besonderem.
Pünktlich um 20:00 Uhr betraten The Leisure Society aus London für eine halbe Stunde die Bühne der Kölner Kulturkirche und steigerten mit ihrem verträumten Folk Pop die Vorfreude auf den Hauptact des Abends. Mit dabei hatte die Band ihr neues und viertes Album The Fine Art Of Hanging On von dem es den einen oder anderen Song schon zu hören gab. Natürlich spielten sie auch das bekannte Last Of The Melting Show, das von David Hemming und Christian Hardy mit Akustikgitarre und Piano dargeboten wurde, bevor sie Platz für den britischen Singer/ Songwriter machten.
Kurz nach neun Uhr war es soweit: Jonathan Jeremiah schritt mit seinen Musikern auf die Bühne und wurde mit lautstarkem Applaus von den rund 400 Besuchern in der Kölner Kulturkirche empfangen und eröffnete das Set mit One vom aktuellen Album Oh Desire. Damit hatte der englische Singer/ Songwriter sofort das Publikum in seinen Bann gezogen und verzauberte es mit seiner tiefen Stimme und wunderbaren Songs sowie Melodien, die immer wieder zum Träumen einluden. Für die musikalische Unterstützung sorgte derweil seine Band, so kam eine Hammond-Orgel, Piano, Schlagzeug, Kontrabass und eine E-Gitarre zum Einsatz, was den Songs live das gewisse Etwas verlieh. Zwischendurch plauderte der sympathische Jeremiah öfters mit den Besuchern und erzählte, dass er selbst einmal als Messdiener arbeitete und das Ambiente daher durchaus zu schätzen wisse. Die Location war einfach wie gemacht für Jonathan, seine Stimme beschallte die gesamte Kulturkirche und seine Songs wurden davon getragen. Es folgte ein eindrucksvoller Abend mit viel Gefühl und der Songwriter spielte eine perfekte Mischung aus seinen bisherigen Alben bei der Songs wie Gold Dust, Lost, Heart Of Stone, A Solitary Man, Oh Desire, Rising Up oder The Birds nicht fehlen durften. Mit Happiness verabschiedete sich der Brite, doch vorher folgte noch eine ausgelassene Jam-Session, die seine Musiker forderte und die Stimmung zum Höhepunkt des Abends trieb. Die Menge folgte dem, erhob sich von den Holzbänken und Jonathan Jeremiah wurde nochmal richtig gefeiert, bevor er zufrieden die Bühne verließ. Natürlich hatte er noch eine Zugabe für das Kölner Publikum dabei und kam mit Wildfire zurück, bevor er sich nach 90 Minuten endgültig bei seinen begeisterten Fans verabschiedete.