Verwunderlich, dass alles eher aus Zufall entstand. Die Kalifornierin geriet nämlich während ihrer Zeit auf der Stanford University in eine Diskussion über die damalige Rapmusik und wollte beweisen, dass selbst sie sowas drauf hat. Als Resultat fand sie schnell ihr Interesse für das Schreiben von Songs und das anschließende Aufnehmen von Musik auf ihrem Laptop. Im Blue Shell war keine Spur mehr von der einstigen Parodie, hier zog sie ihr ernstzunehmendes Ding durch und präsentierte Songs ihrer ersten Platte Life As A Dog, die solche erstklassigen Tracks wie Make Me Fade, Fever und Turn It Around enthält. Diese wurden auch live performt, und bekamen schon zu Beginn des jeweiligen Songs verbalen Beifall von Gästen, die diese bereits kannten.
Es waren also doch wieder einige Konzertbesucher dabei, die mehrere, wenn nicht die komplette Tour mitreisen. Hier und da wurde englisch gesprochen und in der ersten Reihe begrüßte Lights gleich mal ihren größten oder besser "derzeit" größten Fan. Ob so Dauerreisende auf lange Sicht Fan sein können, bezweifle ich stark. Diesmal bekam er aber sein High-Five und ein Lächeln der netten langhaarigen Schönheit dort vor ihm auf der Bühne. Ja, man kann es nicht bestreiten, und bereits bei der Tour für ihr erstes Album, verstand ich den Hype um sie nicht wirklich. Wie war das noch gleich? – Man sieht eine/n attraktive/n Musiker/in und fortan versucht man mit Gewalt, Gefallen an der Musik zu haben. Doch so leicht ist das gar nicht, und das klappte auch damals nicht mit Lights erster Platte. Also verweigerte ich mein Interesse am Besuch eines Konzertes, es war vielleicht für einige immer noch top, aber im Vergleich zu dem was folgte klang es flach, simpel und es fehlte an Allem.
Mit Siberia, ihrem zweiten Album, kam Besserung und die Songs wurden ausgefeilter und schöner produziert. Schon kamen Songs wie Banner, Siberia
Außerdem war noch eine weitere Person für Gitarre und Keys/Synths dabei.
Es hat sich viel getan, doch eines blieb gleich: Pop! Für Fans dieses Genre war das Konzert mit Sicherheit spitze und natürlich nicht das letzte, doch wer meint Pop sei nicht sein Lieblingsgenre, wird es vermutlich bei einem Konzert belassen. Man wippte 45 Minuten mit dem Beat, applaudierte nach jedem Song, aber eigentlich mag man doch lieber Bluesrock. So in etwa wirkte es an dem Abend, man schaut sich einfach gerne Lights an und hört sich so tolle Songs an wie Muscle Memory oder Speeding. Letzterer entstand, als sie mal bei überhöhter Geschwindigkeit geblitzt wurde und daraufhin meinte, darüber müsse sie einen Song schreiben.
Außerdem erzählte sie weitere kleine Geschichten wie die, dass sie mit ungefähr 15 ihren ersten richtigen Auftritt auf einem Zwiebelfest in Deutschland hatte, da sie Verwandte in Weimar hat. Zum Schluss entschuldigte sie sich dafür, dass sie sich zwischen den beiden Köln Konzerten drei Jahre Zeit gelassen hat. In Zukunft brauchen wir nicht mehr so lange warten!
Setlist LIGHTS:
01. Muscle Memory
02. Toes
03. How We Do It
04. My Boots
05. Siberia
06. Running With the Boys
07. The Last Thing On Your Mind
08. Portal
09. Cactus in the Valley
10. Speeding
11. Where The Fence Is Low
12. Banner
13. Flux and Flow
14. Timing Is Everything
15 Same Sea
16. Up We Go (Z)
17. Oil and Water (Z)
Fotos: André Techert