Partystimmung in Oberhausen! Gleich drei Konzertveranstaltungen gleichzeitig und das auch noch quasi in Spuckweite. Während im Kulttempel der Rock’n’Roll alter Prägung beim Rockin Bones Winterdance Part II Einzug hält, geht es in der direkt daneben liegenden Turbinenhalle gleich doppelt laut zu: In der großen Halle steppt der Punk bei der diesjährigen Ausgabe der Persistence Tour [wir berichten ebenfalls], in der etwas kleineren, dafür moderneren Halle 2 wird es mit HammerFall aus Schweden metallisch. Denn die haben Ende August ihr neuestes Album (r)Evolution veröffentlicht und sich darauf wieder mehr auf alte Stärken besonnen. Kein Wunder, dass ihre Fans seither der zugehörigen Tour entgegenfieberten. Die Turbinenhalle 2 in Oberhausen war jedenfalls an diesem Abend, dem zweiten Stopp ihrer Deutschlandtour, restlos ausverkauft. Bevor die Schweden aber die Bühne bestiegen, standen erst einmal zwei Opener auf dem Programm: Serious Black und Orden Ogen.
Auch wenn sie wegen krankheitsbedingter Ausfälle von Roland Grapow (Masterplan, ex-Helloween) und Thomen Stauch (ex-Blind Guardian) nicht in Standardbesetzung antreten können, wissen Serious Black als Anheizer zu gefallen und man merkt Ihnen an, dass hier keine Anfänger am Werk sind, sondern gestandene Musiker. Die Zuschauer danken Ihnen Ihr überzeugendes Set mit anerkennendem Applaus. Die Band um Frontmann Urban Breed hat sichtlich Spaß und das überträgt sich auch aufs Publikum. Ein wirklich guter Start in den Abend!
Bei The Lord Of The Flies recken Band und Zuschauer gemeinsam die „Fist Of Fate“ gen Himmel oder aktuell besser die Hallendecke. Zu diesem Zeitpunkt haben Orden Ogan ihr Publikum schon im Griff und es wird nach den Songs ordentlich geklatscht, wobei auch bei ihnen noch etwas die Bewegung während der Songs bei den Zuschauern fehlt. Mit alten Krachern und Songs vom neuen Album Ravenhead rocken sich die Sauerländer aber gekonnt durch das Programm, das natürlich mit We’re Pirates seinen Höhepunkt findet. Doch auch beim Abschließenden The Things We Believe In wissen die sympathischen Jungs ihr Publikum geschickt mit einzubeziehen und so bestens auf den nachfolgenden Headliner einzustimmen.
Setlist ORDEN OGAN:
01. Orden Ogan
02. F.E.V.E.R.
03. To New Shores Of Sadness
04. The Lords Of The Flies
05. To The End
06. Ravenhead
07. We Are Pirates
08. Deaf Among The Blind
09. The Things We Believe In
Wegen wem die Fans gekommen waren, hört man kurz bevor es losgeht als immer wieder „HammerFall, HammerFall“-Rufe durch die Halle schallen. Die Skandinavier sind beim Betreten der Bühne ebenfalls bereits bestens gelaunt und rocken von der ersten Sekunde mit an. Los geht es mit Hector’s Hymn vom aktuellen Album und die Stimmung in der Turbinenhalle 2 ist jetzt wirklich klasse, es wird geklatscht und immer wieder zu den hymnenhaften Songs die Faust nach oben gereckt. Let The Hammer Fall hallt es durch die Halle und Rauchfontänen steigen vor dem Schloß der Bühnendeko am Bühnenrand gen Himmel. Zuschauer und Musiker verschmelzen immer mehr zu einer verschworenen Einheit. Und die Band legt nach, will und wird die Stimmung am heutigen Abend nicht mehr kippen lassen. Die schwedischen Gitarrensalven röhren und sägen nicht nur bei den eingestreuten Soli durch die Halle, dass es eine wahre Freude ist. Oberhausen feiert nun richtig und am Ende verlassen wirklich alle nach gut 100 Minuten feinstem schwedischen Power-Metal zufrieden die Halle, während man auf dem Parkplatz von nebenan noch Sick Of It All bei ihrem Auftritt als Headliner der Persistence-Tour lauschen kann.
Setlist HAMMERFALL:
01. Hector’s Hymn
02. Any Means Necessary
03. Renegade
04. B.Y.H.
05. Blood Bound
06. Heeding the Call
07. Let the Hammer Fall
08. Live Life Loud
09. 400 Meter Medley
10. Raise the Hammer
11. Threshold
12. Last Man Standing
13. Glory to the Brave
14. We Won’t Back Down
15. HammerFall
16. Templars of Steel (Z)
17. Bushido (Z)
18. Hearts on Fire (Z)