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EDGUY, UNISONIC & STARCHILD – Oberhausen, Turbinenhalle (28.09.2014)

EDGUY, UNISONIC & STARCHILD - Oberhausen, Turbinenhalle (28.09.2014)

Im Rahmen ihrer Space Police World Tour verschlägt es die Power-Metal-Combo Edguy Ende September nach Oberhausen. Im Gepäck haben die Herren aus Hessen nicht nur ihr aktuelles Album Space Police – Defenders Of The Crown, sondern auch zwei weitere Bands, die in ihrer Besetzung den meisten Fans nicht unbekannt sind. Unisonic, das noch recht neue Metal-Projekt von Ex-Helloween Frontmann Michael Kiske glänzt unter anderem mit Namen wie Kai Hansen (Helloween), Dennis Ward (Pink Cream 69) und Kosta Zafiriou (Pink Cream 69), während Starchild mit Bassist Jens Becker (GraveDigger) und Drummer Michael Ehré (Gamma Ray) ebenfalls bekannte Namen des Power-Metals an Bord haben. Das ist ja fast wie ein Familientreffen! Richtig! Und deshalb kann der Abend auch nur großartig werden.

Den Startschuss in der Oberhausener Turbinenhalle setzen Starchild, die uns sofort in ihren Bann ziehen. Vor allem Frontmann Sandro Giampietro schafft es, uns mit seiner markanten Stimme zu packen und uns bei Hymnen wie It’s My Race, Still My Planet oder dem Titelsong Starchild in ferne Sphären driften zu lassen. Natürlich ist der mal treibende, mal bedrohliche Sound der Combo nicht nur sinnesberauschend, sondern feuert auch unsere Körper von Zeit zu Zeit zum Mitmachen an. Ein toller Start!

Während der kurzen Umbaupause wird erst so richtig deutlich, wie durchmischt das Publikum am heutigen Abend eigentlich ist. Vom Langhaar-Metaler, über den junggebliebenen Mitfünfziger in mit Patches-bestickter Jeansweste bis hin zum Durchschnittskonzertbesucher, der optisch nicht weiter auffällig wird, ist alles vertreten. Trotz des unterschiedlichen optischen Erscheinungsbildes eint uns doch in diesem Moment die Spannung auf das, was da heute Abend noch alles kommen mag. Die Bühne wird stockfinster, durch den düsteren Nebel brechen weiße Strahler und schwirren suchend durch den Raum. Dann Szenenwechsel- und schon befinden wir uns mittendrin in einer bergigen verlassenen Landschaft, die vom übergroßen Mond überblick wird, und sind somit mitten in der Show von Unisonic. Dieses Bühnenbild nutzen im Übrigen auch Edguy als Headliner – scheinbar ist man in derselben Galaxie unterwegs. Die Stimmung, die Michael Kiske und seinen begnadeten Herren von der Bühne schicken, steckt uns alle an. Spaß an dem, was wir hier tun, ob wir nun Instrumente in der Hand halten, am Mikrophon stehen oder aus der Menge mitgröhlen. Stücke wie For The Kingdom, Star Rider, bei dem Kiske durch den Fotograben zur Menge rennt und sich mit den Fans abklatscht, oder King For A Day kommen hier und heute mehr als nur gut an. Getoppt wird dieser Höhenflug nur noch durch den Helloween-Kracher I Want Out, bei dem keine Kehle mehr ruhig bleibt, was wirklich unter die Haut geht. Eine Wahnsinnsshow und somit eine riesen Aufgabe für Edguy, das alles noch zu toppen!

Setlist UNISONIC:
01. For the Kingdom
02. Exceptional
03. Star Rider
04. Your Time Has Come
05. King for a Day
06. When the Deed Is Done
07. Throne of the Dawn
08. I Want Out (Helloween cover)
09. Unisonic

Nach einem weiteren Päuschen füllt sich die Szene erneut mit Dunkelheit, bis weiße Lichter und ein tiefes Grollen uns vollends gefangen nehmen. Sirenengeheul und sich drehende Rot-Blau-Lichter erfüllen die mit Spannung randvolle Turbinenhalle und deuten an, dass uns soeben die Edguy Space Police aufgespürt hat. Wir wehren uns nicht, lassen uns fallen und werden aufgefangen von einer lebhaften, warmen Stimmung, die zweifelsohne an die magischen Momente mit Unisonic anknüpfen kann. Vom ersten Ton an sind die treuen Fans bei Stücken wie Love Tyger, dem Titelsong Defenders of the Crown oder dem großartigen Tears of a Mandrake voll und ganz dabei und spielen die Spielchen, die sich Aushängeschild Tobias Sammet für uns ausgedacht hat, mit Freuden mit. Klatschen, Gröhlen, Singen, Jubeln – und alles auf Anfang! Langweilig wird es mit den energiegeladenen Herren heute keinesfalls, nur wer nicht auf Redeintermezzi steht, der wird heute das ein oder andere mal mit den Augen rollen, denn Sammet zeigt sich nicht nur redegewandt, sondern auch äußerst redebedürftig und lässt hier und da Witze und Scherze vom Stapel, die die meisten auch verstehen. Puh, gerade nochmal Glück gehabt! Musikalisch liefern die Hessen auf jeden Fall vom Allerfeinsten ab und lassen sich sogar für ein paar weitere Stücke zurück auf die Bühne locken. Was für ein Abend, was für eine Show!

Setlist EDGUY:
01. Love Tyger
02. Space Police
03. Out of Vogue
04. Superheroes
05. Defenders of the Crown
06. Vain Glory Opera
07. Drum Solo (Imperial March (Darth Vader Theme))
08. Ministry of Saints
09. Rock Me Amadeus (Falco cover)
10. Land of the Miracle
11. Babylon
12. The Trooper (Iron Maiden cover) (Snippet)
13. Tears of a Mandrake
14. Lavatory Love Machine (Z)
15. King of Fools (Z)

Edguy:

Unisonic:

Starchild:

EDGUY, UNISONIC & STARCHILD - Oberhausen, Turbinenhalle (28.09.2014)

Fotos: Michael Gamon

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