Dann betreten Crippled Black Phoenix die Bühne und eröffnen ihr Set mit dem treibenden Riff von Rise Up and Fight vom 200 Tons of Bad Luck Album. Die Band ist eingespielt, der Rhythmus schiebt, doch leider zeigt sich der Sound nicht gerade von seiner besten Seite. Die Band ist an dieser Stelle sicherlich nicht schuld, doch der leicht undefinierte Sound und der fast verschwindende Gesang ziehen sich unglücklicherweise bis etwa zur Mitte des Sets. Die Rückschläge im Klang werden dafür mit bester Laune auf der Bühne ausgeglichen. Selten war der Kontrast zwischen musikalischer Stimmung und breit grinsenden Gesichtszügen der Band so groß. Bei ihrem schweren, düsteren Sound wirken die Scherze und die gute Laune irgendwie deplatziert, aber andererseits auch so sympathisch. Wenn Justin Greaves sich über die herzliche Begrüßung aus dem Publikum mit feinsten britischen Akzent und den Worten „Oh it’s a fucking pleasure!“ bedankt, kann man sich das Schmunzeln nicht verkneifen. Im weiteren Set spielen Crippled Black Phoenix viel vom aktuellen Album White Light Generator, aber auch einige Einwürfe von den Alben (Mankind) The Crafty Ape (The Brain / Poznan), I, Vigilante (We Forgotten Who We Are) und dem oben bereits erwähnten 200 Tons of Bad Luck dürfen natürlich nicht fehlen. Daniel Änghede macht wie schon auf den neuen Studioaufnahmen eine ausgesprochen gute Figur. Die Ansagen übernimmt zum größten Teil Justin selbst, den Gesang meistert Daniel aber problemlos. Zwischenzeitlich stößt Belinda Kordic, die mit Justin Greaves auch in der Band Se Delan spielt, als Verstärkung für den Gesang hinzu.
Fotos: Daniel Schwarzinger